Sagan sprintet bei Vuelta auf Platz zwei

Valverde siegt aus dem Hinterhalt, Molard bleibt in Rot

Von Felix Schönbach

Foto zu dem Text "Valverde siegt aus dem Hinterhalt, Molard bleibt in Rot"
Valverde (rechts)sprintet Sagan nieder und gewinnt die 8. Etappe der Vuelta| Foto: Cor Vos

01.09.2018  |  (rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) hat sich im Bergaufsprint in Almadén seinen zweiten Etappensieg bei dieser Vuelta gesichert. Der Spanier ließ nach 195 Kilometern Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Danny van Poppel (LottoNL-Jumbo) hinter sich. Auf einer größtenteils ereignislosen Etappe blieb im Gesamtklassement alles beim Alten. Rudy Molard (Groupama-FDJ) verteidigt das Rote Trikot zum wahrscheinlich letzten Mal.

Vor der Etappe herrschte große Unklarheit, wie schwer das Etappenfinale wirklich sei. "Ich war überrascht, denn ich habe ein härteres Finale erwartet", ließ das notorisch ungenaue Vuelta-Roadbook auch Valverde zweifeln. Doch der Spanier nahm den unerwarteten Erfolg gerne mit: "Auf der gestrigen Etappe war ich ein wenig im Pech. Eigentlich habe ich mir für die heutige Etappe nichts vorgenommen, aber ich war in einer guten Position und habe dann gekämpft. Ich bin glücklich, dass ich gewonnen habe."

Valverdes Kraft hatte im Finale niemand etwas entgegenzusetzen. Das Alter von 38 Jahren merkt man dem aus der Region Murcia stammenden Puncheur gar nicht an. "Ich fühle mich einfach gut, nicht nur körperlich, sondern auch mental", antwortete Valverde darauf angesprochen. Der Etappenerfolg kommt mit dem angenehmen Nebeneffekt, die Führung in der Sprint- und Kombinationswertung ausgebaut zu haben.

Valverde hofft, diesen Lauf auf den nächsten Tagen mit seinen Teamkollegen fortzusetzen: "Im Moment läuft es wirklich gut mit der Mannschaft. Wir machen einen gute Job und haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir während der Vuelta immer wieder in der Lage sind, für Etappensiege zu sorgen."

Durch die zehn Bonussekunden schob sich Valverde bis auf 37 Sekunden an den Gesamtführenden Rudy Molard heran. Dem Franzosen ist bewusst, dass mit der morgigen Bergankunft seine Tage in Rot gezählt sein könnten: "Morgen werde ich das Beste geben, um das Trikot zu verteidigen. Aber so wie Valverde heute gewonnen hat, sehe ich ihn als Favoriten. Falls ich spüre, dass ich nicht die Beine habe, um es zu verteidigen, werde ich Thibaut Pinot helfen."

Die Bergwertung wird unverändert von Luis Angel Maté (Cofidis) angeführt.

Der Rennverlauf

Tiago Machado (Katusha-Alpecin), Jorge Cubero (Burgos-BH) und Hector Saez (Euskadi-Murias) konnten sich direkt nach dem scharfen Start absetzen und einen maximalen Vorsprung von zwölf Minuten herausfahren. Die einzige Bergwertung des Tages sicherte sich Saez. Die Sprintwertung des Tages gewann Cubero. Im Feld kontrollierten Groupama-FDJ und die Sprinterteams Quick-Step, Bora-hansgrohe und Trek-Segafredo das Tempo.

Rechtzeitig zum Etappenfinale reduzierten sie den Rückstand auf die Gruppe. Machado wurde nach einem Verzweiflungsangriff als letzter Ausreißer sechs Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Auf den leicht ansteigenden letzten fünf Kilometern versuchten zunächst Victor Campenaerts und Tiesj Benoot (beide Lotto-Soudal) mit einer gemeinsamen Attacke das Feld auseinander zu reißen. Doch Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe) blieb aufmerksam und vereitelte den Angriff. Anschließend übernahm LottoNL-Jumbo die Kontrolle und führte das Feld auf den letzten Kilometer.

Nach einem engen Kreisverkehr 600 Meter vor dem Ziel verschärfte Rafal Majka (Bora-hansgrohe) auf der knapp sechs Prozent steilen Zielgeraden das Tempo für seinen Kapitän Sagan. Majka wurde von Ivan Garcia Cortina (Bahrain-Merida) gekontert, der bis 200 Meter vor dem Ziel das Rennen anführte. An Garcias Hinterrad lauerte aber schon Sagan, der seinen Sprint eröffnete und bis kurz vor dem Ziel wie der sichere Sieger aussah.

Auf den letzten 50 Metern zog Valverde aus dem Hinterhalt mit einem Kraftakt an Sagan vorbei und sicherte sich den Sieg. Der Spanier war auf den letzten Metern weitaus schlechter positioniert und musste sich erst am drittplatzierten Danny van Poppel vorbeikämpfen. Trotz des durchaus schwierigen Finales taten sich im Feld keine Lücken auf, sodass die Favoriten alle mit der selben Zeit gewertet wurden.

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