Gelungene Teampräsentation im Robinson Club

Kittel ist schon als Kapitän von Katusha-Alpecin anerkannt

Von Joachim Logisch aus der Cala Serena

Foto zu dem Text "Kittel ist schon als Kapitän von Katusha-Alpecin anerkannt"
Kämpft ab der Saison 2018 im Katusha-Alpecin-Trikot um Siege: Topsprinter Marcel Kittel. Foto: Tim de Waele/TDWSport.com

10.12.2017  |  (rsn) - Während es in Deutschland schneit, bereiten sich viele Radteams auf Mallorca auf die neue Saison vor. Die mit schweizerischer Lizenz antretende WorldTour-Equipe Katusha-Alpecin ist im schicken Robinson Club Cala Serena abgestiegen. Schon das Team Telekom schätzte die optimalen Bedingungen, die das Touristencamp an der Ostküste bietet.

Neben dem Training bei guten, aber kühlen Bedingungen standen am Wochenende auch der Medientag und die Teampräsentation auf dem Programm. Dazu hatte Hauptsponsor Alpecin viele Gäste und Freunde aus allen Teilen Europas eingeladen. Darunter auch Katusha-Besitzer Igor Makarow samt Bodyguards, der auf der Bühne die Zusammenarbeit mit Alpecin-Chef Eduard R. Dörrenberg überschwänglich lobte.

Locker führten die Moderatoren Arianna Dadaschi und Philippe Maertens durchs Programm. Ihre Bühne war wie für ein kleines Theaterstück hergerichtet. Links drei kleine Sessel mit einem Holztischchen, auf dem eine Vase mit Blumen stand. Rechts eine provisorische Bar mit zwei Hockern.

In ihren Gesprächen mit den Profis erfuhren die Gäste, dass Neuzugang Alex Dowsett (von Movistar) einer der wenigen Bluter im Spitzensport ist. Der von Bradley Wiggins entthronte Stundenweltrekordler muss sich spritzen, um die Blutgerinnung zu gewährleisten.

Tony Martin verriet, dass er zur Entspannung Angeln geht. "Meine Frau und ich haben die Lizenz erworben. Wir gehen aber in der Schweiz fischen. Dort sind die Bedingungen einfacher“, verriet Martin, der sich besonders auf die neue Zusammenarbeit mit seinem Freund Marcel Kittel freut. "Marcel gibt mir so viel Motivation. Er ist nicht nur super nett, sondern auch ein guter Mensch. Und er hat jetzt den Druck“, meinte der viermalige Zeitfahrweltmeister lachend.

Den Druck scheint der Sprintstar locker zu nehmen. "Ich habe fünf Etappen bei der Tour gewonnen. Ich war so glücklich, wieder auf ein hohes Niveau kommen. Es treibt mich an, wieder an der Spitze zu sein“, sagte Kittel, der 2016 vom damaligen Team Giant-Alpecin wegen Krankheit nicht für die Tour nominiert worden war.

Die Erfolge will er nun mit Katusha-Alpecin fortsetzen. Kittel: "Jetzt will ich mich an meine neuen Teamkollegen gewöhnen, damit wir gut zusammenarbeiten können.“ Das scheint schon zu funktionieren, denn Kittel wird schon von allen  als Kapitän anerkannt. "Marcel geht auf alle Fahrer zu und redet mit ihnen. Er wird das Team mit seiner Aura und seinem sozialen Charakter noch weiter nach vorne bringen", beschrieb Martin die Führungsrolle seines Landsmanns.

General Manager José Azevedo freute sich, dass seine Equipe trotz sieben Neuzugängen schon in den ersten gemeinsamen Tagen so gut harmoniert. "Die Stimmung ist gut. Wir möchten die neuen Fahrer schnell in unsere Radfamilie integrieren. In den letzten fünf bis sechs Tagen habe ich gesehen, dass alle an einem Strang ziehen wollen.“

Ein witziger Auftritt von Rick Zabel, der sich immer mehr auch einen Namen als Spaßmacher macht, beendete die Präsentation. Mit nacktem Oberkörper und nur einem Badehandtuch um die Hüfte betrat er die Bühne, die mit den Duschkabinen von Paris-Roubaix dekoriert war.

Der talentierte Sprinter erzählte von seinem Videodreh zum neuen Alpecin-Werbespot . Zabel beschloss eine gute Präsentation, die in einer fröhlichen Party ihre Fortsetzung fand.

Das Motto, das zu Anfang der Präsentation auf der Leinwand stand, erfüllte sich schon mal zum Teil: We race to win – we race also as an Family.

Das mit der Familie passte schon mal, die Siege sollen folgen.

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