Am Mittwoch beginnt die Bahn-WM

Für den BDR hängen in Hongkong die Medaillen höher als in London

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Kristina Vogel gewann 2016 in London WM-Gold im Keirin. | Foto: Cor Vos

10.04.2017  |  (rsn) - Sprint-Olympiasiegerin Kristina Vogel führt das 21-köpfige Aufgebot des Bundes Deutscher Radfahrer bei den am Mittwoch in Hongkong beginnenden Bahn-Weltmeisterschaften an. Erst zum zweiten Mal nach Japan 1990 finden die Welttitelkämpfe in Asien statt.

Zwar gehört die Erfurterin in der ehemaligen britischen Kronkolonie vom 12. bis zum 16. April zu den heissen Medaillenkandidaten, doch dürfte für den BDR das WM-Ergebnis von 2016 dürfte nur schwer zu wiederholen sein - auch weil in der nach-olympischen Saison gleich fünf Neulinge im deutschen Aufgebot dabei sein werden.

Vor einem Jahr konnte der BDR, der sich für 19 der 20 Wettbewerbe qualifizieren konnte, bei der Bahn-WM in London acht Medaillengewinne feiern, davon waren drei goldene durch Vogel (Keirin) und Joachim Eilers (Keirin, 1000 Meter). Silbermedaillen sicherten sich Domenic Weinstein (Einerverfolgung) und Roger Kluge (Omnium). Bronze ging noch an Vogel (Sprint) sowie an die deutschen Teamsprinter und Teamsprinterinnen.

Im Kurzzeitbereich liegen die Hoffnungen wieder auf der Sprint-Olympiasiegerin von Rio und Titelverteidigerin im Keirin. Die 26-jährige Vogel unterstrich bei den Weltcups im Februar ihre Ambitionen. "Kristina ist trotz ihrer Erfolge weiterhin hoch motiviert und konzentriert“, lobte Bundestrainer Detlef Uibel seine Vorzeigeathletin, die zusammen mit ihrer langjährigen Partnerin Miriam Welte im Teamsprint wieder zu den Medaillenanwärterinnen zählt.

Dazu kommen die großen Talente Emma Hinze und Pauline Grabosch. "Beide haben diesen Winter mit guten Leistungen ihre Nominierung gerechtfertigt und den Konkurrenzkampf in der Mannschaft befeuert. Bei der WM geht es vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln“, nannte Uibel die Zielsetzungen für die 19-jährige Hinze und die wenige Monate jüngere Grabosch.

Bei den Männern steht hinter der Verfassung von Eilers noch ein kleines Fragezeichen. Beim Doppel-Weltmeister von London wurde Ende des vergangenen Jahres Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert, Eilers konnte dann aber doch noch in die Vorbereitung einsteigen. "Mal sehen, wozu die kurze Zeit reicht“, sagte Uibel zu den Aussichten des Chemnitzers. Im Teamsprint will das neu formierte Trio Robert Förstemann, Max Niederlag und Eric Engler den fünften Platz von den Olympischen Spielen vergessen machen und wieder eine Medaille holen.

Nach Platz sechs bei der WM 2016 in London und Platz fünf bei den Olympischen Spielen in der Mannschaftsverfolgung rechnet Ausdauer-Bundestrainer Sven Meyer nicht unbedingt mit weiteren Verbesserungen. "Unser Fokus sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Da wollen wir eine Medaille. Wir setzen auf einen langfristigen, ruhigen Aufbau“, so Meyer, dessen Fahrer viel auf der Straße unterwegs waren. "Deshalb ist es schwer zu sagen, für wie viel es bei dieser WM schon reicht. Eventuell gehen wir einen Schritt zurück, um dann zwei Schritte nach vorne zu machen“, stapelte Meyer tief.

In der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung setzt er auf die Olympia-Starter Henning Bommel, Theo Reinhardt, Kersten Thiele sowie Neuling Jasper Frahm. Ex-Weltmeister Lucas Liß startet im Scratch und dazu noch im Punktefahren. Im Omnium tritt der Deutsche Meister Maximilian Beyer an.

Bei den Frauen baut Bundestrainer André Korff auf eine Mischung von bewährten Kräften und hoffnungsvollen Talenten. Neben den erfahrenen Charlotte Becker und Gudrun Stock sind auch die Nachwuchskräfte Franziska Brauße, Laura Süßemilch und Tatjana Paller mit dabei. Paller gehörte zwar schon 2014 und 2015 zum WM-Aufgebot, kam damals aber nicht zum Einsatz. In Hongkong startet die 21-Jährige im Omnium und Scratch, weil sie als einzige Fahrerin die Qualifikationsnormen erfüllt hat. "Für die jungen Fahrerinnen geht es darum, das Flair kennenzulernen und sich einigermaßen gut zu verkaufen. Von den Medaillen sind wir weit weg“, machte Korff klar.

Der WM-Fahrplan von Honkong:

Mittwoch, 12. April: Teamsprint Männer, Teamsprint Frauen, Scratch Frauen

Donnerstag, 13. April: Keirin Männer, Scratch Männer, Mannschaftsverfolgung Männer, Mannschaftsverfolgung Frauen

Freitag, 14. April: Sprint Frauen, Omnium Frauen, Punktefahren Männer, Einerverfolgung Männer

Samstag, 15. April: Sprint Männer, Madison Frauen, 500-m-Zeitfahren Frauen, Einerverfolgung Frauen, Omnium Männer

Sonntag, 16. April: 1000-m-Zeitfahren Männer, Madison Männer, Keirin Frauen, Punktefahren Frauen

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