Sechs Fakten zu Mailand-Sanremo 2017

Sagan auf den Spuren von Merckx, Belgien und Italien im Wartemodus

Foto zu dem Text "Sagan auf den Spuren von Merckx, Belgien und Italien im Wartemodus"
Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gewann bei Tirreno-Adriatico zwei Etappen. | Foto: Cor Vos

18.03.2017  |  (rsn) - Mailand-Sanremo steht an – das erste Monument der Saison. Ein Koloss von 291 Kilometern, der im Finale mit den berüchtigten wie giftigen Anstiegen Cipressa und Poggio aufwartet, ehe die Entscheidung auf der Via Roma fällt. Ein prestigeträchtiges Rennen, dessen Sieg eine ganze Karriere prägen kann. Wer wird in diesem Jahr bei "La Primavera" Radsport-Geschichte schreiben? Radsport-news hat sechs wichtige Fakten vor der 108. Austragung zusammengefasst.

Das Warten auf einen italienischen Heimsieg
Ein Sieg bei Mailand-Sanremo? Mit das Größte, was ein italienischer Profi in seiner Laufbahn erreichen kann. Allerdings muss man schon eine Dekade zurückschauen, ehe sich mit Filippo Pozzato im Jahr 2006 der letzte italienische Sieger finden lässt. Nur einmal mussten die Italiener bislang eine längere Durststrecke durchstehen: Zwischen 1954 und 1969 gab es 16 Jahre keinen italienischen Sieg, bevor Michele Dancelli seine Landsleute mit einem Solosieg 1970 erlöste.

Schafft wer die Wiederholung?
In den vergangenen zehn Austragungen gab es neun verschiedene Sieger – einzig Oscar Freire konnte in den Jahren 2007 und 2010 zweimal triumphieren (zusätzlich gewann er 2004 im Sprint gegen Erik Zabel). Entsprechend lässt sich im aktuellen Peloton auch kein Fahrer finden, der den Klassiker zweimal gewinnen konnte. Einzig ein Sextett kann das in diesem Jahr ändern: Filippo Pozzato (Wilier Triestina, Sieger 2006), Mark Cavendish (Dimension Data, 2009), Simon Gerrans (Orica-Scott, 2012), Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin, 2014) und John Degenkolb (Trek-Segafredo2015) sowie Titelverteidiger Arnaud Démare (FDJ).

Paris-Nizza oder Tirreno-Adriatico als Vorbereitung?
Welches Rennen bietet die bessere Vorbereitung auf Mailand-Sanremo: Paris Nizza oder Tirreno-Adriatico? Oder keines von beiden? Zumindest gegen letzteren Punkt ist vorzubringen, dass in diesem Jahrtausend der spätere Sieger von Mailand-Sanremo zuvor immer an einer der beiden Fernfahrten teilgenommen hat. Zuletzt kam der Sieger in den vergangenen sechs Jahren fünfmal direkt von Paris-Nizza, zwischen 2000 und 2010 allerdings elfmal in Folge von Tirreno-Adriatico.

Sagan auf den Spuren von Merckx und Binda?
Ein Sieg im Weltmeistertrikot gelang bislang fünf Fahrern bei Mailand-Sanremo. Sollte Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ebenfalls im Regenbogentrikot gewinnen, würde er einem erlesenen Kreis um Alfredo Binda (1931), Eddy Merckx (1972 und 1975), Felice Gimondi (1974) und Giuseppe Saronni (1983) beitreten. Im Jahr 2013 wurde er bereits Zweiter hinter dem damaligen Gewinner Gerald Ciolek, damals allerdins ohne Regenbogenstreifen am Trikot.

Kolumbien im Aufschwung

Einer der großen Favoriten ist Fernando Gaviria (QuickStep). Der Kolumbianer war im vergangenen Jahr schon nahe am großen Triumph, stürzte jedoch auf der Zielgeraden. Eindruck hat er dennoch hinterlassen. Er wäre der zweite Kolumbianer, der eines der fünf Radsport-Monumente gewinnen könnte: Im Vorjahr feierte Esteben Chaves (Orica-Scott) die kolumbianische Premiere bei Il Lombardia. Die bislang beste Platzierung eines Kolumbianers bei Mailand-Sanremo ist ein 26. Platz durch Martín Emilio Rodríguez aus dem Jahr 1974. Eine Statistik, die deutlich Luft nach oben zeigt.

Belgiens Flaute bei den Monumenten
Kein Land hat in der Geschichte des Radsports mit 214 Siegen mehr Monumente gewonnen als Belgien. Doch seitdem Tom Boonen 2012 seinen letzten Erfolg bei Paris-Roubaix einfahren konnte, herrscht in dieser Hinsicht Stillstand. Eine Serie von 22 sieglosen Monumenten – nie musste Belgien länger auf einen weiteren Erfolg warten. Vielleicht kann Greg Van Avermaet (BMC) diesen Bann brechen?

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.03.2017Jetzt will Kwiatkowski auch Lüttich-Bastogne-Lüttich gewinnen

(rsn) - Mailand-Sanremo-Gewinner Michal Kwiatkowski (Sky) ist am Samstag auf der Via Roma den "Sprint meines Lebens“ gefahren, wie der Pole nach dem Rennen twitterte. Kwiatkowski hatte nach 291 Kilo

20.03.2017Sanremo-Sieger Kwiatkowski brauchte für den Poggio 5:47 Minuten

(rsn) - Mailand-Sanremo-Gewinner Michal Kwiatkowski (Sky) benötigte am Samstag für den 3,6 Kilometer langen Poggio, den letzten Anstieg des Tages, 5:47 Minuten. Dabei erzielte der 26 Jahre alte Pole

20.03.2017Vierter in Sanremo: Kristoff setzt nun auf die belgischen Klassiker

(rsn) - Alexander Kristoff war am Samstag beim 108. Mailand-Sanremo zwar im Zielsprint der schnellste - allerdings nur aus der Verfolgergruppe heraus. So langte es für den Kapitän des Schweizer Kat

19.03.2017Kwiatkowski mit "Sterbendem Schwan“ zum Mailand-Sanremo-Sieg

(rsn) - Sie kennen sich aus Juniorenzeiten! Vielleicht ist das der Grund, warum Michael Kwiatkowski (Sky) als erster Pole den Klassiker Mailand-Sanremo gewann! Mit einer Finte schlug der Ex-Weltmeiste

19.03.2017Sagan war am Poggio zu stark für Degenkolbs Beine

(rsn) – Seinen zweiten Sieg nach 2015 hat John Degenkolb (Trek-Segafredo) bei Mailand-Sanremo zwar verpasst. Dennoch zog der Oberurseler nach Rang sieben bei dem 291 Kilometer langen Klassiker ein p

19.03.2017Mailand-Sanremo: Gehört Quick-Step Floors die Zukunft?

(rsn) - Mit gemischten Gefühlen reiste das belgische Quick-Step Floors-Team aus San Remo ab. Julian Alaphilippes dritter Platz beim ersten der fünf Radsport-Monumente war nicht nur aller Ehren wert,

19.03.2017Degenkolb: "Ich kann das als guten Klassiker-Auftakt hinnehmen"

(rsn) - John Degenkolb hat zwei Jahre nach seinem Sieg bei seiner Rückkehr zu Mailand-Sanremo den siebten Platz belegt. Im Sprint um Rang vier war der Oberurseler zwar eingeklemmt, aber insgesamt ist

19.03.2017Sagan: "Kwiatkowski schuldet mir ein paar Bier"

(rsn) - Den sogenannten Fluch des Weltmeisters hatte Peter Sagan (Bora-hansgrohe) in dieser Saison schon dreimal mit seinen Siegen bei Kuurne-Brüssel-Kuurne und Tirreno-Adriatico (2)  widerlegt. Bei

18.03.2017Denk: "Wir fangen heute Abend nicht das große Heulen an"

(rsn) - Die Bilanz ist nicht schlecht! Vier Siege hat das deutsche Team Bora-hansgrohe seit dem Aufstieg zu Saisonbeginn in die WorldTour eingefahren. Der ganz große Erfolg, der erste "weltmeisterlic

18.03.2017Highlight-Video vom 108. Mailand-Sanremo

Nächster Außenseitersieg bei Mailand-Sanremo. Michal Kwiatkowski (Sky) entschied am Samstag die 108. Auflage des italienischen Frühjahrsklassikers im hart umkämpften Sprint einer dreiköpfigen Aus

18.03.2017Kwiatkowskis Cleverness triumphiert über Sagans Urkraft

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gab alles, warf sich im hart umkämpften Zielsprint gegen Michal Kwiatkowski (Sky) bei Mailand-Sanremo regelrecht über die Ziellinie und wäre um ein Haar noch hi

18.03.2017Denz: "Das war ein Selbstmordkommando"

(rsn) - Gleich bei seinem ersten Start beim Radsport-Monument Mailand-Sanremo hat es Nico Denz (Ag2r) in die Gruppe des Tages geschafft. Insgesamt zehn Fahrer setzten sich auf den ersten Kilometern ab

Weitere Radsportnachrichten

06.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

06.06.2025Roldan stürmt zum Solosieg, Le Court und Wiebes gestürzt

(rsn) – Auch der zweite Tag der Tour of Britain Women (2.WWT) endete mit einem Ausreißercoup. Nachdem Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) das Sprintduell gegen Olympiasiegerin Kristen Fau

06.06.2025Groenewegen schafft in Ormoz das Triple, Bauhaus erneut Dritter

(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) hat mit seinem Sieg auf der 3. Etappe der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) den Uralt-Rekord von Bostjan Mervar eingestellt und nunmehr wie der Slowene siebe

06.06.2025Nach Flandern-Sturz: Degenkolb muss auf die Tour verzichten

(rsn) – Ohne John Degenkolb und Fabio Jakobsen wird das Team Picnic - PostNL am 5. Juli in Lille zur 112. Tour de France antreten müssen. Wie der niederländische Rennstall mitteilte, laboriert der

06.06.2025Lipowitz: Mit starkem Dauphiné-Auftritt zum Tour-Debüt?

(rsn) – Nach seinem zweiten Platz bei Paris-Nizza und Gesamtrang vier bei der Baskenland-Rundfahrt erhält Florian Lipowitz nun bei der Tour-Generalprobe freie Fahrt. Der 24-Jährige aus dem schwäb

06.06.2025Roodhooft: “Mathieu hat mit schmerzendem Handgelenk trainiert“

(rsn) – Nach den Stürzen beim Mountainbike-Weltcup im tschechischen Nové Mesto und der folgenden Zwangspause herrschte bei Alpecin – Deceuninck einige Wochen Unklarheit darüber, ob Mathieu van

06.06.2025Knüpft Pogacar in Frankreich an sein überragendes Frühjahr an?

(rsn) – Bei seiner bisher einzigen Teilnahme am Critérium du Dauphiné verpasste Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) im Jahr 2020 als Vierter das Podium um 15 Sekunden. Zur 77. Ausgabe der Tou

06.06.2025Buchmann: “Die Konkurrenz ist dieses Jahr extrem stark“

(rsn) – An das Critérium du Dauphiné hat Emanuel Buchmann zwiespältige Erinnerungen. Von 2017 bis 2109 reihte der gebürtige Ravensburger bei der Tour-Generalprobe Spitzenergebnisse aneinander, m

05.06.2025Tour de France Femmes 2026 beginnt in der Schweiz

(rsn) – Der Grand Départ der Tour de France Femmes 2026 findet in der Schweiz statt. Wie die Organisatoren ankündigten, wird die Frankreich-Rundfahrt der Frauen am 1. August mit der Eröffnungseta

05.06.2025Schnelle Genesung: Van der Poel startet bei Dauphiné

(rsn) - Mathieu van der Poel hat sich von den Folgen seines Sturzes beim Mountainbike-Weltcup in Nové Mesto erholt und wird wie vorgesehen sein Debüt beim Critérium du Dauphiné (8.–15. Juni) geb

05.06.2025Lüttich-Gewinnerin Le Court schlägt Olympiasiegerin Faulkner

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat den Auftakt der Tour of Britain Women (2.WWT) für sich entschieden und dabei gemeinsam mit Kristen Faulkner (EF Education – Oatly) den Spri

05.06.2025Rui Oliveira relegiert, Fabio Christen großer Gewinner des Tages

(rsn) - Nachdem in den vergangenen Jahren bei der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) die Sprinter in Rogaska Slatina den Sieg unter sich ausgemacht hatten, triumphierte diesmal ein Ausreißer. Über 162,7 Ki

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)