RSNplusKuurne-Brüssel-Kuurne als Ausreißer geprägt

Mayrhofer: “Ich war gestern hinterm Rennen, heute wollte ich davor“

Von Felix Mattis aus Kuurne

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Marius Mayrhofer (Tudor) an der Spitze der Ausreißergruppe. | Foto: Cor Vos

02.03.2025  |  (rsn) – Marius Mayrhofer hat den zweiten Teil des Openingsweekends bei Kuurne-Brüssel-Kuurne am Sonntag maßgeblich mitbestimmt. Nachdem er dort im vergangenen Jahr für Tudor den neunten Platz ersprintet hatte, übernahm er diesmal eine andere Rolle im Schweizer ProTeam:

Mayrhofer fuhr in der Ausreißergruppe des Tages und war dort der Stärkste – das belegt neben dem augenscheinlichen Eindruck im Rennverlauf auch dessen Ausgang. Denn nachdem der 24-Jährige eingangs der zwölf Kilometer langen Schlussrunde um Kuurne und Kortrijk als einer der vier letzten Ausreißer gestellt worden war, arbeitete er im Finale noch für Teamkollege Rick Pluimers, der Fünfter wurde, und rollte selbst als 25. ins Ziel.

"Wir haben im Sprint ja mit Rick und Matteo (Trentin) noch zwei schnelle Leute. Deswegen habe ich die Gruppe abgedeckt", erklärte Mayrhofer radsport-news.com nach dem Rennen. "Es ist bei den Klassikern manchmal gar nicht schlecht, in der Gruppe zu sein. Denn wenn das Rennen hinten richtig losgeht, ist man schon vorne und kann dort manchmal sogar noch etwas Kräfte sparen. Vor allem fährt man deutlich stressfreier und ein bisschen gleichmäßiger." ___STEADY_PAYWALL___

Es dauerte nach dem Start in Kortrijk lange, bis sich auf dem Weg in die flämischen Hügel eine Spitzengruppe absetzen konnte. Mehrere Attacken blieben erfolglos. Auch eine Gruppe um Mayrhofers Schweizer Teamkollege Fabian Lienhard, die sich auf dem Kopfsteinpflaster des Hollewegs löste, kam nicht weg. Dafür aber setzte sich der Deutsche dann mit sechs Begleitern rund zehn Kilometer später richtig ab.

Erst nach 45 Kilometern steht die Gruppe

"Ich war gestern eher hinterm Rennen und wollte es heute besser machen. Deshalb habe ich mir gedacht: Okay, ich probiere es in der Gruppe. Ich habe nicht übermäßig attackiert, bin aber ein paar Mal Attacken mitgefahren und dachte 'wenn's klappt, dann klappt's. Und es hat geklappt'", sagte Mayrhofer. Beim Omloop Nieuwsblad am Samstag hatte er mit den Besten nicht mitfahren können und erreichte das Ziel erst im zweiten großen Feld 5:25 Minuten nach der Spitze auf Rang 128.

Marius Mayrhofer (3. Position) und die Spitzengruppe von Kuurne-Brüssel-Kuurne im Anstieg von Berg ten Houte. | Foto: Felix Mattis

Am Sonntag nun konnte er aber unterstreichen, dass die Form besser ist, als das Omloop-Ergebnis – auch wenn die Chancen der Ausreißer beim sprinterfreundlichen Kuurne-Brüssel-Kuurne von vorneherein gering waren. Zwar ließ das Hauptfeld die Gruppe um den Deutschen sowie Dries De Bondt (Decathlon – AG2R) auf rund viereinhalb Minuten davonfahren. Doch wirklich realistische Siegchancen schienen sie nie zu haben.

Auch wenn vor dem letzten Anstieg des Tages, dem noch fast 60 Kilometer vom Ziel entfernten Kluisberg, kurz etwas Hoffnung aufkeimte. Da nämlich kamen von hinten Tim Wellens (UAE – Emirates – XRG) und Stefan Bissegger (Decathlon – AG2R) zur Gruppe nach vorn, die sich zuvor an der Cote de Trieu aus dem Hauptfeld gelöst hatten.

Nächste Station: Paris-Nizza

"Das hat nochmal Schwung in die Gruppe gebracht. Wir hatten Leute dabei, die die ganze Zeit nicht mitgefahren sind. Die wurden dann Gott sei Dank abgehängt und dadurch ist es nochmal harmonischer geworden", erzählte Mayrhofer von der Dynamik in der Spitzengruppe, die durch eine Tempoverschärfung von Wellens auf dem Kopfsteinpflaster der Beerbosstraat 35 Kilometer vor dem Ziel auf vier Mann verkleinert wurde.

Marius Mayrhofer in der Anfangsphase von Kuurne-Brüssel-Kuurne auf dem Kopfsteinpflaster im Holeweg. | Foto: Cor Vos

"Zu viert ist es dann eigentlich gut gelaufen", meinte Mayrhofer. Doch das Feld saß den Spitzenreitern zu diesem Zeitpunkt schon lange dicht im Nacken – mit zwischen 30 und 60 Sekunden Abstand ab dem Kluisberg. Auf den anderthalb flachen Schlussrunden zwischen Kortrijk und Kuurne war die Flucht dann vorbei – direkt nach der ersten Zieldurchfahrt zwölf Kilometer vor Schluss.

Trotzdem: Mayrhofer konnte zufrieden sein. "Es war auf jeden Fall gut, wieder in die Klassikersaison zu starten", sagte er und freut sich jetzt auf Paris-Nizza ab kommendem Sonntag.

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