Slowake gewinnt 75. Gent-Wevelgem

Sagan: Sieg-Attacke aus Frust

Von Christoph Adamietz aus Wevelgem

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Peter Sagan (Cannondale) gewinnt Gent-Wevelgem 2013. | Foto: ROTH

24.03.2013  |  (rsn) – Im dritten Anlauf in diesem Jahr hat Peter Sagan (Cannondale) den ersten Klassiker seiner Karriere gewonnen. Nach zwei zweiten Plätzen bei Mailand-San Remo und dem E3 Prijs Harelbeke gewann der 23-jährige Slowake die 75. Austragung von Gent-Wevelgem nach einer späten Attacke als Solist mit 23 Sekunden Vorsprung auf den Slowenen Borut Bozic (Astana) und den Belgier Greg van Avermaet (BMC).

„Das Rennen ist zwar nicht so hoch angesehen wie Mailand-San Remo oder die Flandern-Rundfahrt, aber es ist ein großer Klassiker und ich bin froh, dass ich ihn gewonnen habe“, sagte Sagan auf der Pressekonferenz nach dem Rennen.

Um diesen Sieg einzufahren, wollte sich der Cannondale-Kapitän bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht auf seine Sprintfähigkeiten verlassen und attackierte fünf Kilometer vor dem Ziel aus der zu diesem Zeitpunkt noch elfköpfigen Spitzengruppe heraus. Die Attacke hatte aber auch einen anderen Grund. „Ich war gefrustet, da einige nicht richtig mitgeführt haben. Deshalb habe ich zu diesem Mittel gegriffen, um nicht Gefahr zu laufen, von der großen Verfolgergruppe eingeholt zu werden", erklärte der Slowakische Meister.

Während viele Fahrer unter der Kälte zu leiden hatten - die zu einer Verkürzung des Rennens von 237 auf 183 Kilometer führte - schien Sagen mit den extremen Bedingungen besten klar zu kommen. „Ich hatte aber auch gar keine Zeit, um an die Kälte zu denken", gab er zu. Wohl aber, sich eine spezielle Jubelaktion zu überlegen. So zog Sagan auf dem Zielstrich sein Vorderrad in die Luft und führte auf dem Hinterrad einen kleinen Siegestanz auf. „Normalerweise gewinne ich im Sprint, heute hatte ich etwas Zeit, um den Sieg zu genießen und habe mich deshalb für diesen Jubel entschieden", erklärte Sagan.

Die Favoritenrolle für die Flandern-Rundfahrt will Sagan sich nach diesem Sieg allerdings nicht aufbürden, Selbstvertrauen hat er jedoch getankt. „Flandern ist schwer vorherzusagen, es ein sehr tolles, aber auf der anderen Seite auch ein komisches Rennen. Ich weiß, dass ich wettbewerbsfähig bin", schloss er.

 

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