Dopingvorwürfe gegen den fünffachen Toursieger

War Indurain Kunde von Conconi?

Foto zu dem Text "War Indurain Kunde von Conconi?"
Miguel Indurain im Gelben Trikot der Tour de France 1995 | Foto: ROTH

26.02.2013  |  (rsn) – Mit Miguel Indurain muss sich nun ein weiterer früherer Toursieger gegen Dopingvorwürfe zur Wehr setzen. Der italienische Anti-Doping-Experte Sandro Donati behauptet, Beweise dafür zu besitzen, dass der Spanier und sein damaliges Banesto-Team in den neunziger Jahren mit dem Sportmediziner Francesco Conconi zusammengearbeitet haben.

Donati, der mittlerweile für die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA arbeitet, sprach gegenüber der Website des Niederländischen Rundfunks nos.nl davon, dass es vertragliche Vereinbarungen zwischen Verträge und Banesto gegeben habe und dafür hohe Beträge gezahlt worden seien.

Bestätigt wurde die Geschichte vom niederländischen Journalisten Ludo van Klooster, der erklärte, dass er den Banesto-Bus vor der Universität von Ferrara, wo Conconi arbeitete, gesehen habe. „Ich sah das ganze Team. Auch Indurain. Und Nijboer“, so van Klooster zu nos.nl.

Der Niederländer Erwin Nijboer, der damals für Banesto fuhr, bestätigte zwar die Verbindungen, sagte aber, es sei nur um den „Conconi-Test“ gegangen. Donati bezweifelte diese Behauptung. „Ich glaube nicht, dass Banesto so viel gezahlt hat, nur um die Fahrer testen zu lassen.“

Beim Conconi-Test handelt es sich um ein Messverfahren zur Ermittlung der anaeroben Schwelle, wodurch sich die Ausdauer-Leistungsfähigkeit eines Athleten ermitteln lässt. Conconi gilt als einer der Begründer der modernen Sport-Physiologie. Als seine Schüler gelten auch die einschlägig bekannten Michele Ferrari und Luigi Cecchini.

Der mittlerweile 77-jährige Conconi musste sich in Italien unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verstoßes gegen das Medikamentengesetz und Urkundenfälschung vor Gericht verantworten, nachdem bereits ab 1996 wegen EPO-Dopings gegen ihn ermittelt worden war. Aus formalen Gründen wurde er schließlich von allen Anklagepunkten – mit Ausnahme von Sportbetrug - freigesprochen. Die Richterin Franca Oliva erklärte Conconi und zwei andere Ärzte damals aber für „moralisch schuldig", diejenigen Fahrern mit EPO versorgt zu haben, mit denen sie damals arbeiteten.

Zum Kundenkreis des Wissenschaftlers zählten Maurizio Fondriest, Ivan Gotti, Piotr Ugrumov, Claudio Chiappucci, Mario Cipollini sowie der im Jahr 2010 an Krebs gestorbene Laurent Fignon.

Weitere Radsportnachrichten

21.05.2024“Es ist 2024!“ - CPA fordert Streichung des Umbrailpasses

(rsn) – Wenige Stunden vor dem Start der 16. Giro-Etappe gibt es offensichtlich doch noch keine Einigung zwischen der Fahrervereinigung CPA und dem Veranstalter RCS Sport darüber, wie auf die gemel

21.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

21.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

20.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges auf zwischenzeitlich neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in dritter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)