Vorschau 75. Tour de Suisse

Bleibt der Titel im Hause Schleck?

Foto zu dem Text "Bleibt der Titel im Hause Schleck?"
Tour de Suisse 2010 Foto: ROTH

11.06.2011  |  (rsn) – Die Tour de Suisse (11. – 19. Juni / WT) führt bei ihrer 75. Auflage durch sämtliche Landesteile und legt Abstecher nach Liechtenstein und Österreich ein. Wie immer wird das Rennen von vielen Fahrern als Generalprobe zur Tour de France genutzt - auch wegen des wieder sehr schweren Profils, das unter anderem drei Bergankünfte aufweist. Am Start der Jubiläumsausgabe stehen 20 Mannschaften: alle 18 ProTeams sowie die beiden Zweitdivisionäre NetApp und Team Type 1.

Die Strecke: Schon das 7,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren von Lugano gibt mit einem Anstieg in der ersten Rennhälfte einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Fahrer an den kommenden acht Tagen erwartet. Die 2. Etappe endet  mit einer spektakulären Bergankunft in Crans Montana. Aber bereits zuvor geht es richtig zur Sache. Gleich nach dem Start wartet der 22 Kilometer lange Anstieg zum 2478 Meter hohen Nufenenpass (HC). Danach folgen eine lange Abfahrt und ein Flachstück durch das Rhonetal, bevor es ins Finale geht. Die Bergwertung der 1. Kategorie befindet sich 9,6 Kilometer vor dem Ziel, nach einer kleinen Abfahrt folgt dann die letzte Kletterpassage hinauf in den berühmten Skiort, wo das Gesamtklassement schon deutliche Konturen annehmen wird.

Auch die 3. Etappe führt durch die Berge. Mit dem Grimselpass (1. Kat) und der Großen Scheidegg (HC) warten zwei extrem schwere Anstiege auf die Fahrer. Vom Gipfel des letzten Berges führt eine elf Kilometer lange, steile Abfahrt ins Ziel nach Grindelwald. Das vierte Teilstück ist ebenfalls anspruchsvoll, auch wenn die ganz hohen Berge fehlen; der Kurs führt aber über anspruchsvolles Klassikerterrain – einschließlich dreier Bergwertungen – und endet auf einer 25 Kilometer-Finalrunde, die zweimal durchfahren werden muss. Auch die Zielankunft in Huttwil führt bergauf, so dass es für die Sprinter schwer werden wird sich durchzusetzen. Ähnliches gilt für die 5. Etappe, die nach ständigem Auf und Ab ebenfalls mit einem ansteigenden Finale aufwartet.

Die 6. Etappe beginnt ohne große Schwierigkeiten, endet aber mit der extrem schweren Bergankunft der Ehrenkategorie in Triesenberg/Malbun in Liechtenstein. Der Schlussanstieg ist insgesamt rund 13 Kilometer lang, doch die Bergwertung wird schon 1,8 Kilometer vor dem Ziel genommen. Tags darauf geht es auf der längsten Etappe des Rennens von Vaduz/Liechtenstein über die Schweiz nach Österreich, wo nach 222,8 Kilometern in Serfaus-Fiss-Ladis (1.Kat.) die nächste Bergankunft bevorsteht. Etwa zur Rennmitte muss zudem noch der Flüela-Pass (2.383m) bewältigt werden, ein 13 Kilometer langer HC-Brocken.

Erst für den vorletzten Tag der Rundfahrt kann man einen Massensprint prognostizieren. Der 167,3 Kilometer lange Abschnitt von Tübach nach Schaffhausen führt über flaches bis welliges Terrain und trotz zweier Bergwertungen (3./.4. Kat.) auf den letzten 20 Kilometern werden sich die Sprinter diese Chance kaum entgehen lassen.

Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt im 32,1 Kilometer langen Zeitfahren von Schaffhausen. Das Profil weist mehrere kleine Anstiege und eine rund drei Kilometer lange Kletterpassage nach Opfertshofen auf. Die letzten zehn Kilometer verlaufen dann abfallend und schließlich flach ins Ziel.

Die Favoriten: Im Kampf um den Gesamtsieg hat Titelverteidiger Fränk Schleck (Leopard-Trek) gute Chancen, seinen Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Mit Schlecks jüngerem Bruder Andy hat der luxemburgische Rennstall, der zudem Linus Gerdemann, Jens Voigt, Fabian Cancellara und Maxime Monfort nominiert hat, ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Allerdings ntzt der 25-Jährige die Schweiz-Rundfahrt in erster Linie, um sich den letzten Feinschliff für die Tour de France zu holen.

Die schärfsten Kontrahenten der Schleck-Brüder sind wohl die beiden RadioShack-Routiniers Andreas Klöden und Levi Leipheimer. Aber auch Leipheimers US-amerikanischer Landsmann Tejay van Garderen (HTC-Highroad) und dessen slowakischen Teamkollegen Peter Velits muss man auf der Rechnung haben.

Ebenfalls um den Sieg mitfahren können der Niederländer Bauke Mollema (Rabobank), der US-Amerikaner Christian Vandevelde, der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Cervélo) und der Italiener Matteo Carrara (Vacansoleil-DCM).

In den wenigen seltenen Sprintentscheidungen sind der Brite Mark Cavendish, der Australier Matthew Goss (beide HTC-Highroad) und der Hürther André Greipel (Omega Pharma-Lotto) favorisiert. Gute Chancen haben aber auch der norwegische Weltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo), der Belgier Tom Boonen (Quick Step), der Slowake Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) sowie die Spanier Oscar Freire (Rabobank) und Francisco Ventoso (Movistar). Nicht zu unterschätzen sind auch der Slowene Borut Bozic (Vacansoleil-DCM), der Franzose Anthony Ravard (Ag2R) sowie der Australier Chris Sutton und der Neuseeländer Greg Henderson (beide Sky).

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.06.2011Frank: Ohne Sturz auf´s Podium?

(rsn) – Am letzten Tag der 75. Tour de Suisse schlug Topfavorit Fabian Cancellara (Leopard-Trek) nochmals zu und sicherte den Gastgebern den zweiten Tagessieg. Zum Auftakt hatte der Berner bereits d

20.06.2011Demol schrie Leipheimer zum Sieg

(rsn) - Vor dem abschließenden Zeitfahren der Tour de Suisse hätte wohl niemand größere Beträge auf einen Gesamtsieg von Levi Leipheimer (Radio-Shack) gesetzt. Doch der US-Amerikaner machte das n

19.06.2011Leipheimer triumphiert im Sekundenfinale der Tour de Suisse

(rsn) - So ein R(h)einfall! Um schlappe vier Sekunden verpasste Damiano Cunego (Lampre-ISD) in Schaffhausen den Gesamtsieg bei der 75. Tour de Suisse. Auch der kleine Italiener konnte den den Fluch de

19.06.2011Greipel und Cavendish eröffnen Tour-Duell

Schaffhausen, 19. Juni (SID/rsn) Die Fehde des deutschen Sprintstars Andre Greipel mit seinem britischen Rivalen Mark Cavendish hat sich bei der Tour de Suisse zugespitzt. Beide Radprofis warfen sich

19.06.2011Rabobank: Leoparden-Attacke war unsportlich

(rsn) – Ein Plattfuß und das von Leopard-Trek auf den letzten Kilometern eingeschlagene extrem hohe Tempo kosteten Bauke Mollema (Rabobank) auf der 8. Etappe der Tour de Suisse den zweiten Gesamtra

19.06.2011Bartas späte Aufholjagd kostete zuviel Kraft

(rsn) – Die Reihe überzeugender NetApp-Auftritte bei der 75. Tour de Suisse setzte auf der 8. Etappe Jan Barta fort. Der Tscheche initiierte mit seiner Attacke direkt vom Start weg die vierköpfige

18.06.2011Sagan hat zum zweiten Mal das Sagen

(rsn) – Am vorletzten Tag der Tour de Suisse hat Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) seinen zweiten Tagessieg gefeiert. Der 21 Jahre alte Slowake setzte sich auf der 8. Etappe über 167,3 Kilometer vo

18.06.2011Andy Schleck: Die Form ist da!

(rsn) - Nach der 6. Etappe der Tour de Suisse rätselten alle über die Form von Andy Schleck (Leopard-Trek). Ist er auf seinem Weg zu Tour aus dem Tritt geraten oder hält er mit seinen wahren Kräft

18.06.2011Frank: Die Top Ten bleiben das Ziel

(rsn) – Auf der letzten Bergetappe der Tour de Suisse hat Mathias Frank (BMC) zwar einen Platz im Gesamtklassement eingebüßt. Aber als Neunter ist der 24-Jährige weiterhin bester Schweizer Fahrer

17.06.2011De Gendt jubelt, Andy Schleck schlägt zurück

(rsn) – Die 7. Etappe der Tour de Suisse dominierte das zweite niederländische ProTeam. Während Rabobank am Donnerstag absahnte, hatte Vacansoleil-DCM am Freitag allen Grund zum Jubeln. Der Belgie

17.06.2011Blufft Andy Schleck seine Gegner?

(rsn) - Andy Schleck (Leopard-Trek) ließ gestern schon früh im Schlussanstieg nach Malbun abreißen. Gut 15 Minuten Rückstand hatte er am Ende der 6. Etappe der 75. Tour de Suisse auf den Sieger S

17.06.2011Rabobank hängt die Leoparden ab

(rsn) – Das niederländische Rabobank-Team führt nicht zufällig die Mannschaftswertung der 75. Tour de Suisse an. Gleich drei Fahrer finden sich auf den ersten sechs Plätzen der Gesamteinzelwertu

Weitere Radsportnachrichten

01.06.2024Dominanter Dreifachsieg am Flugfeld in Markersdorf

(rsn) - Rund um den früheren Fliegerhorst in Markersdorf ging es auf der 2. Etappe der Sportland NÖ Womens Kids Tour in Niederösterreichs und Österreichs einziges Etappenrennen für Frauen erlebte

31.05.2024Malopolska: Rapp nach Aufholjagd Siebter

(rsn) - Auf der schweren 1. Etappe der Tour of Malopolska (2.2), die mit einer vier Kilometer langen Bergankunft zu Ende ging, hat sich Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) trotz eines Defektes in einem ung

31.05.2024Rüeggs spätes Solo wird nur mit dem Bergtrikot belohnt

(rsn) - Lukas Rüegg (Team Vorarlberg) hat nach einer späten Attacke auf der 2. Etappe der Tour de l`Oise (2.2) knapp den Etappensieg verpasst. Der Schweizer wurde rechtzeitig zum Sprintfinale wiede

31.05.2024Tour du Maroc: Homrighausen wusste, worauf es ankam

(rsn) – Nachdem er 2022 bereits den in Tarfaya endenden GP Oued Eddahab (1.2) gewonnen hatte, verpasste Heiko Homrighausen (Embrace The World) an gleicher Stelle nun zum Auftakt der Marokko-Rundfah

31.05.2024Behrens verpasst bei U23-Friedensfahrt knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23 Nationalmannschaft) hat auf der 2. Etappe der Friedensfahrt (2.NC) knapp das Podium verpasst. Nach Rang neun zum Auftakt fuhr der 20-Jährige am Freitag nach anspruchsvoll

31.05.2024Die Aufgebote für das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Am 2. Juni beginnt die 76. Ausgabe des Critérium du Dauphiné mit einer hügeligen Etappe rund um Saint-Pourcain-sur-Sioule. Am Start stehen unter anderem Primoz Roglic (Visma – Lease a B

31.05.2024Doppel-Rennwochenende der Rad-Bundesliga abgesagt

(rsn) - Die beiden für das Wochenende geplanten Läufe der Rad-Bundesliga sind abgesagt worden. Sowohl das Rennen am Samstag in Bad Salzungen als auch die Erzgebirgsrundfahrt am Sonntag können aufgr

31.05.2024Leidgeprüfter van Eetvelt auf Teneriffa von Auto angefahren

(rsn) – Seit seinem Durchbruch bei der UAE Tour (2.UWT), die er für sich entscheiden konnte, läuft es bei Lennert van Eetvelt (Lotto – Dstny) alles andere als rund. Wegen schwerwiegenden Kniepro

31.05.2024Bajgerova und Wilkos siegen bei Sportland NÖ Womens Tour

(rsn) – Ein Zeitfahren und ein Kriterium bildeten den Auftakttag der Sportland NÖ Womens Tour in Österreich. Beim Kampf gegen die Uhr in Herzogenburg war Cyclocrosserin Nikola Bajgerova (MAT ATOM

31.05.2024Bora-Sprinter Meeus verletzt sich im Training

(rsn) – Bei der Tour of Norway (2.Pro) feierte Jordi Meeus (Bora – hansgrohe) letzten Samstag seinen ersten Saisonerfolg. Wegen einer Trainingsverletzung ist der Start des Belgiers, der bei den Kl

31.05.2024Golazo veröffentlicht den Kalender der X2O Badkamers Trofee

(rsn) – Nachdem Mitte April der Weltcup-Kalender bekannt gemacht wurde, konnten auch die andere beiden großen Serien ihre Planungen für den anstehenden Winter konkretisieren. So stellte Golazo, da

30.05.2024Ronde de l`Oise: Ex-Ruderweltmeister Wenk debütiert für MYVELO

(rsn) - Verstärkt durch Aaron Wenk, seines Zeichens Weltmeister im Rudern der Klasse U23 im Jahr 2021, startete das Team MYVELKO am Donnerstag in die 1. Etappe der Tour de l`Oise (2.2). Der 22-JÃ

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Heistse Pijl (1.1, BEL)