Training am Monte Bondone

Ullrich sieht Cunego und di Luca in Reichweite

Von Pit Weber

23.05.2006  |  Ein Schlenker auf Bert, den Busfahrer, der lachend zur Seite springt! Als käme er gerade von einer lockeren Trainingseinheit, kehrte Jan Ullrich von der schweren Bergetappe des Giro d’Iatlia zurück. 17 Kilometer ging es am Ende der 16. Etappe im Schnitt fast acht Prozent steil hinauf auf den Monte Bondone (1650 m) nördlich des Gardasees.

Viel mehr als eine Trainingseinheit war der Tag für Ullrich augenscheinlich nicht. „Ich wollte den Dränglern und den Stürzen aus dem Weg gehen“, begründet er, warum er sich vor dem Schluss-Anstieg an der Spitze des Feldes zeigte. „Ich habe versucht, solange wie möglich vorne mitzuhalten. Danach bin ich nicht voll gefahren und habe meinen Tritt gesucht“, erklärte der gutgelaunte Wahl-Schweizer, der sichtlich nicht ans Limit gegangen war. Ullrich: „Ich habe nur fünf Minuten verloren, früher waren es zehn, deshalb bin ich auch sehr zufrieden.“

Noch mindestens einmal wird sich der Tourdritte von 2005 in den Bergen testen. Schon am Mittwoch? Oder erleben wir die Krönung am Kronplatz? „Wenn man dort eine kleine Schwäche zeigt, verliert man den Giro“, stöhnte Damiano Cunego bei der Vorbesichtigung. Die klitzekleine Hoffnung, dass Ivan Basso einen Einbruch erleiden könnte, hält die Spannung in Italien hoch. Für Ullrich ist das Rennen gelaufen: „Basso ist so stark. Er wird den Giro gewinnen“, sagt der T-Mobile-Star und fügt nach einer kurzen Pause hinzu: „Wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert.“

Ob Basso auch die Tour gewinnen kann, bezweifelt der T-Mobile-Star wie die meisten Radsport-Experten. Ullrich: „Ivan ist in sehr guter Form. Sie bis zur Tour zu halten, wird sehr schwer für ihn.“ Basso ist in überragender Verfassung. Ullrichs Leistungskurve zeigt nach oben. „Jan hat am Ende wieder Zeit auf di Luca und Cunego gut gemacht“, freute sich Rudy Pevenage, der Sportliche Leiter des T-Mobile-Teams. Nur knapp über eine Minute nach den ehemaligen Giro-Favoriten überquerte sein Schützling die Ziellinie.

Für Basso reicht’s noch nicht! Doch viele hoffen, dass Ullrich bei der Tour die zweite Folge der One-Man-Show verhindern kann!

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