WADA warnt vor Risiken

Gendoping - die neue Gefahr

Von Matthias Seng

07.11.2005  |  Die gentherapeutische Forschung hat ein kritisches Stadium erreicht. Bereits jetzt werden entsprechende Versuche an Menschen vorgenommen – noch scharf kontrolliert und einzig zu dem Zweck, schwere Krankheiten zu bekämpfen und menschliches Leiden zu lindern. Aber wie jede neue wissenschaftliche Methode, kann auch die Gentherapie zu anderen Zwecken missbraucht werden – beispielsweise um Sportler zu dopen. Der Radsport, der in den letzten Jahren immer wieder mit großen Dopingskandalen für Schlagzeilen sorgte, ist besonders von dieser Entwicklung bedroht. Die Gefahr des Gendopings hat auch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA längst entdeckt. Gegenwärtig bereitet die WADA gerade ihr zweites Symposium über Gendoping in der schwedischen Hauptstadt Stockholm vor. Die daran teilnehmenden Wissenschaftler äußerten sich schon im Vorfeld zu der Bedrohung durch Gen-Doping.

“Wir registrieren, dass die Genforscher von Personen kontaktiert werden, die deren Erkenntnisse zu Dopingzwecken nutzen wollen“, sagte Arne Ljungqvist, Schwedens bekanntester Anti-Doping-Experte und Vorsitzender des WADA-Komitees für Gesundheit, Medizin und Forschung. „Das ist ein beunruhigender Trend, nicht nur, weil Gendoping falsch ist, sondern weil es extrem gefährlich sein kann.“ Davon scheinen sich viele Sportler allerdings nicht abhalten lassen zu wollen. „Gendoping wird wahrscheinlich bald praktiziert werden“, so der US-amerikanische Professor Theodore Friedman, einer der renommiertesten Genforscher weltweit und Vorsitzender des WADA Gendoping-Gremiums, „und es würde mich nicht wundern, wenn bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen worden wären. Sportler gehen ein immenses Risiko ein, wenn sie neues genetisches Material ihren Körpern zuführen,“ warnte Friedman. „Menschen, die beispielsweise an Leukämie erkrankt sind, können ein solches Risiko in Kauf nehmen. Aber für junge, gesunde Sportler ist so etwas vollkommen inakzeptabel.“ „Gendoping stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Integrität des Sports und die Gesundheit der Athleten dar“, zeigte sich auch WADA-Chef Richard Pound besorgt. Eine der größten Herausforderungen für die Doping-Bekämpfer besteht darin, dass verfügbare gentherapeutische Methoden ganz leicht auch für andere Zwecke genutzt werden könnten. Alles, was man benötigt, ist nach Angabe der WADA ein herkömmliches Laboratorium. Der Kampf gegen Doping wird also auch in Zukunft einem Rennen Hase gegen Igel gleichen. (Quelle:cyclingnews.com)

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2024Vos feiert Sprintsieg in Teruel

(rsn) – Die Gewinnerin der 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina by Carrefour.es ist Marianne Vos (Visma – Lease a Bike). Die Niederländerin sicherte sich den Tageserfolg in Teruel aus dem Sprint

30.04.2024Bike Aid bekommt erneut einen Etappensieg aberkannt

(rsn) - Innerhalb eines Monats haben UCI-Kommissäre dem Team Bike Aid den zweiten Etappensieg aberkannt. Nachdem Anfang April bei der Tour of Mersin (2.2) in der Türkei Oliver Mattheis Sieg annulli

30.04.2024Walscheids Eschborn-Frankfurt als Giro-Generalprobe mit Ewan

(rsn) – Im letzten Jahr war dem knapp zwei Meter großen und knapp 90 Kilogramm schweren Max Walscheid - damals noch im Dress von Cofidis - bei Eschborn – Frankfurt mit dem Sieg in der Bergwertun

30.04.2024“Hat Spaß gemacht“: Hollmann Bergkönig der Tour de Romandie

(rsn) – Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de Romandie (2.UWT) hat Juri Hollman (Alpecin – Deceuninck) sein erstes Bergtrikot als Berufsradfahrer gewonnen. Den Grundstein dazu hatte der K

30.04.2024Kämna soll diese Woche nach Hause reisen können

(rsn) – Lennard Kämna ist noch immer auf Teneriffa im Krankenhaus, soll aber noch in dieser Woche nach Hause reisen dürfen. Das berichtet die BILD, nach einem Gespräch mit der medizinischen Abtei

30.04.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

30.04.2024Vollering unterschreibt Sponsoren-Deal mit Nike

(rsn) – Anna Henderson (Visma – Lease a Bike) wird nicht mehr zur 3. Etappe der Vuelta Espana Femenina antreten. Die Britin war im Finale des zweiten Teilstücks an der 3-Kilometer-Marke an den er

30.04.2024Völlig offenes Rennen mit kaum mehr Chancen für die Sprinter

(rsn) – Der 1. Mai: Während der Großteil der deutschen und österreichischen Bevölkerung den ´Tag der Arbeit´ feiert und wahlweise zu politischen Kundgebungen oder Frühlings-Wanderungen aufbri

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

29.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) - Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint auf

29.04.2024Selig kurzfristig aus Astana-Aufgebot für den Giro gestrichen

(rsn) - Für Rüdiger Selig (Astana Qazaqstan) war der Giro d`Italia fest eingeplant. Mit seinem Sprintkapitän Max Kanter wollte er bei der ersten Grand Tour des Jahres um Etappensiege kämpfen. Doch

29.04.2024Jackson siegt nach Sturz-Chaos um Vollering, Vos und Lippert

(rsn) – Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint au

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
COOKIE EINSTELLUNGEN    |    DATENSCHUTZ    |    KONTAKT    |    IMPRESSUM