Starker WM-Auftritt der neuen Vierer-Generation

Buck-Gramcko und Heinrich: Duftmarken in der Einerverfolgung

Von Peter Maurer aus Roubaix

Foto zu dem Text "Buck-Gramcko und Heinrich: Duftmarken in der Einerverfolgung"
Tobias Buck-Gramcko wurde WM-Fünfter in der Einerverfolgung. | Foto: Cor Vos

22.10.2021  |  (rsn) - Vor zwei Jahren noch fuhren Nicolas Heinrich und Tobias Buck-Gramcko in Frankfurt an der Oder mit dem deutschen Juniorenbahnvierer zur Goldmedaille und neuem Juniorenweltrekord. Mittlerweile hat es das Duo gemeinsam mit ihrem damaligen und heutigen Partner Pierre-Pascal Keup bis zu den Eliteweltmeisterschaften in Roubaix geschafft. Am dritten Wettkampftag landeten Heinrich und Buck-Gramcko auf den Rängen fünf und sechs in der Einerverfolgung, verpassten dabei sogar nur relativ knapp den Sprung in den Kampf um die Medaillen.

"Wir hatten keinen Druck hier, wollten und sollten Erfahrungen sammeln", erklärte Heinrich, der mit Ashton Lambie den Weltbestzeithalter als Gegner in der Qualifikation hatte. Der 30-Jährige US-Amerikaner durchbrach im August auf der Bahn im mexikanischen Aguascalientes auf 1.800 Metern Höhe als erster Mensch die Vier-Minuten-Marke über die vier Kilometer. "Ich habe ihn nicht gesehen, zum Glück", musste Heinrich schmunzeln. Denn der 19-Jährige hatte nach der Auslosung schon befürchtet, Lambie könnte ihn einholen.

Nach den 4.000 Metern war er aber nur um 7,115 Sekunden langsamer als der große Titelfavorit, der das Finale gegen Jonathan Milan bestreiten wird. "Er zählt genauso wie Filippo Ganna zu unseren Vorbildern. Sie sind derzeit das Maß der Dinge in der Einerverfolgung. Noch sind sie uns ein Stück voraus, aber warum soll unsere Entwicklung nicht dort hingehen?", fragte der junge Deutsche.

Auch Buck-Gramcko, der in der Qualifikation noch einen Platz besser als Heinrich war, zog ein sehr zufriedenes Resümee seines WM-Debüts in der Elite. "Eine Zeit von unter 4:10 war so das höchste Ziel, welches ich mir vorgenommen habe. Nun habe ich meine Bestzeit deutlich verbessert, mehr konnte ich gar nicht erwarten", sagte der 20-Jährige, der in Nun habe ich meine Bestzeit deutlich verbessert, mehr konnte ich gar nicht erwarten", sagte der 20-Jährige, der mit 4:08.596 Minuten sogar den bisherigen Deutschen Rekord von Felix Groß (4:08,928) unterbot.

Gemeinsam können sie nun für einen Generationswechsel im Vierer sorgen. "Wir haben gezeigt, in welchen Zeiten wir uns bewegen können und damit haben wir jetzt einige Leute, die das in Deutschland können. Das ist sicher ein Vorteil für die Mannschaftsverfolgung", analysierte Heinrich. Schon im Viererwettbewerb bildete er mit Buck-Gramcko, Keup und Theo Reinhardt das BDR-Team.

Für Olympia 2024 mehr als empfohlen

"Wir wollten in die erste Runde einziehen und haben das geschafft. Am Ende können wir mit den dort erzielten 3:54 Minuten sehr zufrieden sein", erzählte Heinrich, sein Teamkollege Buck-Gramcko hob vor allem die Erfahrung des zweifachen Madison-Weltmeisters Reinhardt hervor: "Wir sind froh über ihn, weil er uns viel mitgibt. Vor allem in der Technik haben wir im Vergleich zu den Olympiastartern noch vieles nachzubessern."

Mit ihren guten Auftritten in Roubaix unterstrichen die beiden jungen Bahnspezialisten aber, dass sie Ansprüche für den Olympiakader von Paris 2024 erheben können. Ein wichtiger Faktor ist auch, dass sie aus den Juniorenjahren heraus gemeinsam den Sprung in die Elite geschafft haben. "Das macht uns natürlich viel Spaß, dass wir als Gruppe so kompakt geblieben sind. Und wir haben auch gezeigt, dass wir vorne fahren können", so Heinrich.

U23 bleibt auch noch im Fokus

Natürlich, so berichtete das Duo, sei die Blickrichtung auch schon auf die nächsten Olympischen Spiele gerichtet. Die WM-Premiere war für beide der nächste Schritt dorthin. Aber auch im U23-Bereich streben sie das Sammeln von Erfolgen an. "Das wird immer ein Saisonziel bleiben die nächsten beiden Jahre. Wir könnten ja mit dem Vierer dort den Titel holen", gab sich Buck-Gramcko zuversichtlich.

Auch die Straße wird für die beiden Verfolger eines Tages ein Thema werden. "Das wird uns auch für die Bahn helfen, derzeit noch unser großer Fokus. Noch wäre sie eine Vorbereitung, aber wer weiß, was in den nächsten Jahren draus werden kann", meinte der Niedersachse.

Die unmittelbare Nähe zum noch etwas berühmteren Radstadion in Roubaix, jener Betonbahn, auf der Paris-Roubaix endet, nützten die deutschen Verfolger aber auch. "Gleich am ersten Tag sind wir ein paar Pavé-Stücke abgefahren und dann eine Runde im Außenvelodrom. Es ist ein legendärer Ort für den Radsport", sagte Heinrich abschließend.

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