Interview mit dem Coach des DSM-Devo-Teams

Curvers: “Wir können in jedem Rennen mehrere Karten spielen“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Curvers: “Wir können in jedem Rennen mehrere Karten spielen“"
Roy Curvers wurde nach seinem Profikarriere Coach des DSM Development Teams. | Foto: Cor Vos

20.01.2021  |  (rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Verantwortlichen der heimischen Drittdivisionäre.

Teil 5: Roy Curvers (DSM Development Team)

Wie ist Ihr Team durch das Corona-Jahr gekommen?
Curvers: Gut. Mit DSM kam nun sogar ein neuer Namenspartner zum Team. Damit haben wir einen starken Partner bekommen, der uns finanziell unterstützt, aber auch auf wissenschaftlicher Ebene mit uns gemeinsam neue Maßstäbe setzen wird. Das wir in diesen Zeiten solch einen Partner gewinnen konnten, macht uns wirklich stolz. 

Was waren die Highlights der Saison 2020?
Curvers: Das ist schwer zu sagen. Besonders stolz bin ich darauf, dass die Jungs sich alle persönlich und körperlich wirklich weiterentwickelt haben, in solch einer schwierigen Saison, mit sehr wenigen Rennen auf dem Programm. Der Sieg im Mannschaftszeitfahren bei der Ronde de L'Isard war ein gutes Zeichen, da wir uns darauf in den Wochen zuvor sehr konzentriert vorbereitet haben. Ich bin deswegen sehr froh, dass wir dort auch den Sieg einfahren konnten. Es war ein Beispiel dafür, wie akribisch wir auch während der Corona-Rennpause gearbeitet haben, der Sieg war eine Bestätigung unserer Arbeit. 

Welche personellen Veränderungen haben Sie für die Saison 2021 vorgenommen?
Curvers: Wir haben insgesamt sechs neue Fahrer, von denen fünf ihr erstes Jahr in der U23 fahren werden. Alle waren in der U19 sehr stark und sind wirklich gute Investitionen in die Zukunft unserer Mannschaft. Zudem konnten wir Henri Vandenabeele bei uns willkommen heißen. Henri ist in seinem dritten Jahr in der U23, konnte 2020 sein Talent als Bergfahrer zeigen und wir freuen uns, dass er sich für unser Team entschieden hat. 

Was erwarten Sie von den Neuzugängen, welcher Abgang schmerzt am meisten?
Curvers: 
Ich hoffe, dass die neuen Jungs sich schnell einleben und an unsere Arbeitsweise gewöhnen, dann kommen die Resultate von allein. Wir haben uns von unseren drei ältesten Fahrern verabschieden müssen, weshalb viel Erfahrung verloren geht. Ich traue aber Jungs wie Leon Heinschke und Marius Mayrhofer zu, die Lücke mit ihrer Erfahrung der vergangenen Jahre zu schließen. Wir werden sicherlich auch den Kampfgeist von Niklas Märkl vermissen, aber wir sind sehr stolz darauf, dass er den Schritt in das WorldTour-Programm geschafft hat. 

Wer soll 2021 für die Ergebnisse sorgen?
Curvers: Jeder Fahrer hat seine Qualitäten, mit denen er für Ergebnisse sorgen kann. Das ist für uns sehr wichtig, da wir als Mannschaft agieren wollen. Es ist egal ist, wer den Erfolg oder das Ergebnis einfährt, solange die Teamleistung stimmt. Somit haben wir in jedem Rennen mehrere Karten, die wir spielen können und wollen so erfolgreich sein. 

Auch die Saison 2021 wird wohl noch unter der Pandemie leiden. Hat das Team etwas aus der Saison 2020 mitgenommen, wovon es nun profitieren können?
Curvers: Wir müssen einfach flexibel bleiben. Unsere Jungs müssen fokussiert auf ihre allgemeine Entwicklung bleiben und das Beste aus der Zusammenarbeit mit Experten und Coaches des Teams herausholen. Wenn man sich täglich mit der aktuellen Situation beschäftigt, wird man sich nicht weiterentwickeln können. Man muss sich natürlich Ziele setzen, an die man fest glaubt, aber auch darauf vorbereitet sein, dass sich Rennen verschieben können. Sportlich ist das Ziel, unsere Fahrer so zu entwickeln, dass erneut einige den Sprung in das WorldTour-Programm schaffen können. 

Wann und wo soll Ihr Team in die Saison starten?
Curvers: Wir planen aktuell beim GP Samyn in Belgien zu starten, jedoch kann sich durch die Corona-Lage jederzeit etwas verändern. 

Ändert sich durch die Corona-Maßnahmen etwas am Zusammenspiel zwischen WorldTour- und Development-Team bei DSM?
Curvers:  Wir planen noch mehr als im vergangenen Jahr, Rennen zusammen zu fahren. Wir möchten bei einer Reihe von Rennen auf .1 und .Pro Level mit einem Kombi-Team aus Devo- und WT-Fahrern starten.

Das Aufgebot 2021: Tobias Lund Andresen, Pavel Bittner, Gianmarco Garofoli, Leo Hayter, Leon Heinschke, Enzo Leijnse, Marius Mayrhofer, Tim Naberman, Oscar Onley, Pepijn Reinderink, Vegard Stokke, Casper van Uden, Henri Vandenabeele, Hannes Wilksch

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.03.2021Mamos: “Den Bundesliga-Gesamtsieg in Angriff nehmen“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Veran

29.01.2021Grasmann: “Die Leistungsträger werden sich noch zeigen“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Vera

11.01.2021Wackernagel: “Wir bleiben bei dem, was sich bewährt hat“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Vera

08.01.2021Grabsch: “In der Bundesliga wieder Ergebnisse abliefern“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Veran

06.01.2021Scherf: “Wir wollen unser Pulver nicht zu früh verschießen“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Vera

04.01.2021Monreal: “Wir wollen den Development-Teams Paroli bieten“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Veran

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)