Kapitänsrolle beim Opening für den Österreicher

Pöstlberger: “Nicht nur die fetten Hunde bestehen die Klassiker“

Von Peter Maurer

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Lukas Pöstlberger (Bora - Hansgrohe) hat sich bei der Algarve-Rundfahrt in Form gebracht. | Foto: Cor Vos

28.02.2020  |  (rsn/örv) - An diesem Wochenende findet in Belgien mit den beiden Eintagesrennen Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne das so genannte Openingsweekend statt, das Eröffnungswochenende der Klassiker-Saison. Mit einer speziellen Rolle ist dabei Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) ausgestattet. Denn der 28-Jährige aus Vöcklabruck übernimmt eine Kapitänsrolle im deutschen WorldTour-Team.

"Die Vorbereitung war jetzt auf die Klassiker ausgelegt. Mit Ausnahme von Paris-Roubaix und dem Scheldeprijs werde ich auch alle bestreiten. Bei einigen Rennen bin ich mit der Kapitänsrolle ausgestattet, bei den großen werde ich dann für Peter (Sagan) fahren", beschrieb er seine Aufgabenverteilung für die nächsten Wochen in Belgien. 

Dabei werden die Rennen wohl bei keinem wirklich angenehmen Wetter stattfinden, denn schon bei der Besichtigung kämpften die Fahrer mit Schneefall. Der ist fürs Wochenende zwar nicht gemeldet, allerdings werden Regen und Temperaturen im einstelligen Gradbereich ihres hinzutun, dass das Eröffnungswochenende kein leichtes für das Fahrerfeld wird.

Vor vier Jahren debütierte Pöstlberger erstmals bei den Klassikern, zeigte sein Können ein Jahr später, als er den E3 Preis in Harelbeke als Fünfter beendete und in der letzten Saison wurde er Vierter bei Dwars door Vlaanderen. "Ich habe meine Favoriten, wie Dwars door Vlaanderen, E3 Harelbeke oder eben Omloop Het Nieuwsblad, wo ich mich ganz gut einschätzen kann und mir ein gutes Ergebnis zutraue", erklärte der Oberösterreicher.

Angesichts der großen Favoriten, die vor allem aus Belgien kommen oder dem niederländischen Überflieger Mathieu van der Poel, der allerdings beim Opening krankheitsbedingt nicht am Start steht, erzählte Pöstlberger, dass er seine Renntaktik nicht an den großen Namen und Favoriten orientiert: "Ich muss ehrlich sagen, ich bin nicht der Typ, der sich Konzepte überlegt, wie ich andere Fahrer besiegen kann. Mir geht es vor allem darum, meine Karriere voranzutreiben und besser zu werden. Wenn ich mich selber schlage, dann habe ich ja schon einen Sieg gefeiert."

Die harten Eintagesrennen des Frühjahrs kommen dem Vöcklabrucker gut entgegen. Er hat sich in die belgischen Klassiker verliebt. "Es ist ein ehrliches Rennenfahren. Du musst ein kompletter Radrennfahrer sein, auch wenn es immer heißt, das nur die fetten Hunde bestehen dort. Ohne all dem Können und Wissen kommst du nicht über die Kopfsteinpflasterpassagen", beschrieb er jene Eigenschaften, die die Rennen zu etwas Speziellem machen und fügte an: "Es herrscht immer ein starker Positionskampf und so ein Klassiker in Belgien hat auch was mit Kontaktsportart zu tun. Das ist aber auch, was mich besonders reizt."

Das Sturz- und vor allem das Verletzungsrisiko auf den vielen gepflasterten Hellingen, wie die steilen Hügel in Flandern genannt werden, fährt nicht im Kopf des 28-Jährigen mit: "Klar, die Gefahr fährt mit, aber in Belgien lernt man wirklich, was der Radsport bedeutet. 200 Leute wissen genau was sie machen und das macht auch die Rennen auf den engen Straßen relativ sicher."

Bis zur Flandern-Rundfahrt wird der Österreicher das komplette Klassikerprogramm für sein Team bestreiten. Die Mutter aller Kopfsteinpflasterrennen, Paris-Roubaix, wird er aber auch 2020 nicht bestreiten. "Für mich müssen die Klassiker nicht komplett flach sein. Ich mag es gerne, wenn es ein wenig bergauf geht bei so einem Rennen. Im Vergleich zu den belgischen Rennen ist Roubaix da ganz was anderes. Dort geht es um den Fahrer mit dem größten Motor in einem Ausscheidungskampf. Zum Zusehen sicher spannend, aber zum Fahren nicht. Und in Flandern hatte ich noch nie Blasen auf den Händen", erzählte der Österreicher der in den letzten Jahren feststellte: "Nach einer vollen Frühjahrs-Saison ist jedes folgende Rennen eigentlich stressfrei."

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