RSN Rangliste, Platz 48: Lukas Pöstlberger

Keine Klassiker, dafür aber Meistertrikot und Tour-Premiere

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Keine Klassiker, dafür aber Meistertrikot und Tour-Premiere"
Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe) | Foto: Reinhard Eisenbauer

26.11.2018  |  (rsn) - 77 Renntage und mehr als 11.000 Rennkilometer spulte Lukas Pöstlberger in seiner dritten Saison für das Bora-hansgrohe Team ab. 2018 verlief für den Österreicher allerdings nicht ideal, nachdem er zu Saisonbeginn mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber und Formschwankungen zu kämpfen hatte.

Durchwegs positiv zog Pöstlberger jedoch im Gespräch mit radsport-news.at seine Bilanz. "Leider ist die Klassikersaison an mir spurlos vorbeigegangen, aber gerade in der zweiten Saisonhälfte habe ich gemerkt, dass ich meine Performance sicher gesteigert habe", erklärte der 26-Jährige, der die Saison im Süden Europas mit ersten Rennen in Spanien und bei der Algarve-Rundfahrt begann. Nach seiner Aufgabe bei Omloop Het Nieuwsblad versuchte Pöstlberger, sich mit hartem Training in eine gute Form für den Giro zu bringen.

"Ich bin leider nicht vom Gas gegangen, weil ich mich unbedingt wieder in Italien toll präsentieren wollte", erinnerte sich der Oberösterreicher. Nach seinem Etappensieg 2017 stellte er selbst an sich zu hohe Anforderungen und hörte zu wenig auf seinen Körper: "Ein Anfängerfehler, den ich als Profi nicht machen sollte". Gemeinsam mit der Teamführung entschied Pöstlberger sich noch am Abend der 1. Etappe der Tour of the Alps nochmals rauszunehmen und den Formaufbau neu zu starten.

Wichtige Helferdienste bei Tour, Vuelta und WM

"Rückbezüglich gesehen die völlig richtige Entscheidung. Ich kam so zu meiner Tourpremiere und die zweite Saisonhälfte lief super", fügte Pöstlberger an. Vor der Tour de France feierte er am Wiener Kahlenberg den Österreichischen Meistertitel, seinen zweiten nach 2012. Im rot-weiß-rot gestreiften Trikot ging es dann als Edelhelfer nach Frankreich: "Als Helfer trittst du beim breiten Radsportpublikum leider oft in den Schatten. Unser Sport ist sehr komplex und da kommt die Wichtigkeit dieser Rolle leider nicht so zur Geltung", erklärte der Tour-Debütant.

In seiner Mannschaft wird der Allrounder aber genau für diese Loyalität geschätzt: "Mir wird da eine große Verantwortung übergeben, um den Kapitän perfekt zu unterstützen. Auf der World Tour ist jedes kleine Detail und Rädchen für den Erfolg entscheiden." Auch bei der Vuelta a Espana und bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck schlüpfte Pöstlberger in diese Rolle und präsentierte sich gut: "Die Heim-WM war für uns ein wirklich einmaliges Erlebnis. Die gewachsene Unterstützung für unseren Sport haben wir da richtig gespürt".

Auch im nächsten Jahr ist die WM-Teilnahme ein großes Ziel, zumal ihm der Kurs in Yorkshire besser entgegenkommen wird. Pöstlbergers Programm ist vor allem auf die Frühjahresklassiker und die Tour de France abgestimmt. Schon im September wurde sein Vertrag mit Bora-hansgrohe bis 2020 verlängert: "Ich freue mich schon, dass ich bei den kleineren Klassikern sogar eine Kapitänsrolle einnehmen werde. Bei den Monumenten gilt es dann wieder für Peter Sagan zu arbeiten. Aber dafür und für eine etwaige Tour-Nominierung muss natürlich die Formkurve stimmen", sagteder Vöcklabrucker.

In den nächsten Jahren will Pöstlberger auch bei den großen Klassikern wie der Flandern-Rundfahrt eine größere Rolle einnehmen: "Ich weiß aber, dass mir derzeit noch die Erfahrung fehlt für eine so große Verantwortung". In die Saison startet Pöstlberger in Australien bei der Tour Down Under. Wie schon 2017, als er mit seinem Etappenerfolg beim Giro d’Italia seinen bisher größten Karrieresieg feiern konnte und als erster Österreicher in das Rosa Trikot schlüpfte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.12.2018Ackermann: “Das ist noch mal ein großes Lob für die Saison“

(rsn) – Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) war 2018 einer der schnellsten Männer im Peloton und sicherte sich mit seinen neun Siegen souverän den Sieg in der Jahresrangliste von radsport-news.

24.12.2018Die Radsport-News-Jahresrangliste 2018 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2018 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

24.12.2018In einem Traumjahr alle Ziele erreicht

(rsn) – Hätte man vor der Saison auf Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) als Gewinner der Jahresrangliste gesetzt, so wäre man zwar kein Millionär geworden. Ordentlich verdient an der Wette hätt

23.12.2018Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich in die Weltspitze vorgestoßen

(rsn) – Nicht nur seine beiden Titel bei den nationalen Titelkämpfen im Zeitfahren und auf der Straße belegten: Bob Jungels (Quick-Step Floors) war 2018 der mit Abstand erfolgreichste Luxemburger

22.12.2018Traumhafte Tour machte verkorkste Klassikerkampagne vergessen

(rsn) – Trotz einer “verkorksten Klassikerkampagne“ hat es John Degenkolb (Trek-Segafredo) bis auf Platz drei der Jahresrangliste 2018 geschafft. Dafür sorgten insgesamt 23 Top-Ten-Platzierung

21.12.2018Mit der Ausbeute aufgrund der Umstände zufrieden

(rsn) - Die zurückliegende Saison war für André Greipel (Lotto Soudal) alles andere als einfach. Der Gewinner der Jahresrangliste von 2017 fiel zunächst nach einem Sturz bei Mailand-Sanremo mit S

20.12.2018Bei den Kurz-Rundfahrten top, bei der Vuelta geschwächelt

(rsn) - Platz vier bei der Baskenland-Rundfahrt, Sechster beim Criterium du Dauphiné, Siebter der Polen-Rundfahrt, Rang neun bei der Tour de Romandie und Position zehn bei der Abu Dhabi Tour: Emanuel

19.12.2018Ohne große Erwartungen zur besten Saison der Karriere

(rsn) - Aufgrund eines Fersenbruchs fiel Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) die komplette zweite Saisonhälfte 2017 aus und startete deshalb "ohne große Erwartungen in das Jahr 2018", wie er

18.12.2018Die Ausgeglichenheit erwies sich als die große Stärke

(rsn) - Mit einem sehr guten Gefühl geht Patrick Konrad in kommende Jahr . Völlig zurecht auch, belegte er doch nach seiner besten Profisaison als bester Österreicher den siebten Platz in der Jahre

17.12.2018In Roubaix war nur Sagan stärker

(rsn) – Nach vier Jahren bei BMC schloss sich Silvan Dillier im vergangenen Winter der französischen Equipe AG2R an, wo er “ein spannendes Jahr mit vielen Höhen und Tiefen“, erlebte, wie der

16.12.2018Ein erfolgreiches Debütjahr in der WorldTour

(rsn) – Sein erstes Jahr in der WorldTour verbrachte Felix Großschartner beim Team Bora - hansgrohe. Der 24-Jährige sammelte dabei von Januar bis Oktober fleißig Punkte und holte Top-Ten-Ergebnis

15.12.2018Bei Katusha - Alpecin der große Lichtblick

(rsn) – In einer enttäuschenden Saison war Nils Politt der große Lichtblick bei Katusha - Alpecin. Der Kölner wurde Siebter bei Paris-Roubaix, feierte am Schlusstag der Deutschland Tour seinen er

Weitere Radsportnachrichten

28.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

28.05.2024Gianetti: “Jetzt sind wir bereit für die Tour de France“

(rsn) – Den ersten Teil seines großen Plans, als erster Fahrer nach Marco Pantani 1998 im Lauf einer Saison das Double aus dem Giro d’Italia und der Tour de France zu gewinnen und damit ein weite

28.05.2024Grande Partenza 2026 in Albanien?

(rsn) – Kurz nach dem Finale des 107. Giro d’Italia, der am Sonntag in Rom mit dem überlegenen Gesamtsieg von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) endete, kursieren bereits zahlreiche Berichte über

28.05.2024Froome nach langer Verletzungspause vor Comeback

(rsn) – Zweieinhalb Monate nach seinem Sturz bei Tirreno-Adriatico, wo er sich einen Kahnbeinbruch zuzog, wird Chris Froome (Israel – Premier Tech) wieder am Start eines Radrennens stehen. Der 39-

28.05.2024Ecuador nominiert Olympiasieger Carapaz nicht für Paris

(rsn) – Olympiasieger Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) wird bei den Olympischen Spielen von Paris seinen Titel im Straßenrennen nicht verteidigen können. Der Goldmedaillengewinner von T

27.05.2024Martinez macht beim Giro einen Kindheitstraum wahr

(rsn) - Trotz eines fünften Platzes beim Giro d’Italia 2021 galt Daniel Martinez bisher eher als Mann für einwöchige Rundfahrten. Mit seinem zweiten Rang bei der 107. Italien-Rundfahrt hat der Ne

27.05.2024O´Connor zeigte beim Giro große Grand-Tour-Klasse

(rsn) – Viele Jahre galt Ben O´Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) als Rohdiamant im Hinblick auf dreiwöchige Landesrundfahrten. Nach vielversprechenden Leistungen aber gelang es ihm bislang nur s

27.05.2024Bora-Teamchef Denk bestätigt Abschied von Buchmann

(rsn) – Nach den Verwerfungen im Zusammenhang mit der Giro-Ausbootung von Bora – hansgrohe war bereits über einen bevorstehenden Abschied von Emanuel Buchmann berichtet worden. Nun bestätigte Te

27.05.2024Pogacar nach Giro-Triumph entspannt zur Tour

(rsn) – Die 107. Austragung des Giro d´Italia stand ganz im Zeichen von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene drückte der Rundfahrt vom Start weg seinen Stempel auf, gewann fast ein Drit

27.05.2024Giro-Debütant Steinhauser: “Grand Tours sind was für mich“

(rsn) – Mit einem Etappensieg und zwei dritten Plätzen kehrt Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) von seinem Grand-Tour-Debüt zurück. Der 22-jährige Allgäuer gehörte zu den großen Ü

27.05.2024Giro-Entdeckung Pellizzari auf dem Weg zu Bora - hansgrohe

(rsn) – Neben Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) war er die Entdeckung dieses Giro d´Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF). Der 20-jährige Italiener aus den Marken fuhr

27.05.2024Die KT-Woche: Müller sprintete gleich zwei Mal aufs Podium

(rsn) - Für die deutschen Kontinental-Teams war Rund um Köln (1.1) das Highlight der Woche. Beim rheinischen Klassiker waren alle neun Drittdivisionäre am Start, ein Spitzenresultat gelang ihnen a

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)