Erfurter gewinnt 6. Etappe vor Sagan und Richeze

Kittel bei Tirreno - Adriatico mit hundertprozentiger Sprintquote

Foto zu dem Text "Kittel bei Tirreno - Adriatico mit hundertprozentiger Sprintquote"
Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) hat zwei Etappen bei Tirreno - Adriatico gewonnen. | Foto: Cor Vos

12.03.2018  |  (rsn) - Zwei Sprints, zwei Siege: Nach seinen anfänglichen Schwierigkeiten in seinem neuen Team Katusha-Alpecin ist der Knoten bei Marcel Kittel bei Tirreno - Adriatico endgültig geplatzt. Der Erfurter gewann die 6. Etappe über 153 Kilometer von Numana nach Fano vor Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und seinem ehemaligen Teamkollegen Maximiliano Richeze (Quick-Step Floors). Das blaue Führungstrikot trägt weiterhin der Pole Michal Kwiatkowski (Sky).

"Das Team war überragend, ich bin stolz auf die Jungs. Wir haben das Rennen kontrolliert, wir waren fokussiert und ich bin sehr glücklich, die Etappe für das Team gewonnen zu haben", freute sich der 29-jährige Kittel im Ziel. Rund acht Kilometer vor dem Ziel hatte er Glück, als sein Rivale Fernando Gaviria sich am Hinterrad von Anfahrer Richeze aufhing und einen Massensturz auslöste. "Ich war links vom Quick-Step-Zug, als der Sturz passierte", beschrieb Kittel die brenzlige Situation.

Weniger Glück hatte zunächst Sagan. Der Slowake kam zwar nicht zu Fall, verlor aber den Anschluss an das erste Feld, den er erst vier Kilometer vor dem Ziel wieder herstellen konnte. Von seinem Helfer Daniel Oss pilotiert, schaffte Sagan es zurück an die Spitze und ließ sich dabei auch nicht von einem Kreisverkehr aufhalten, dessen Bordstein er bei hohem Tempo gekonnt übersprang. Aus Kittels Windschatten heraus fehlte dem Weltmeister dann aber wie schon auf der 2. Etappe die Kraft, um noch am Deutschen vorbeizuziehen.

"Ich musste stark bremsen, um nicht zu stürzen. Ein Fahrer ist in mein Hinterrad gefahren und hat es zerstört. Ich musste also das Laufrad wechseln, aber ich kam wieder in die erste Gruppe zurück. Das hat mich viel Energie gekostet", schilderte Sagan die aus seiner Sicht hektischen letzten acht Kilometer. Der dreimalige Weltmeister gab sich aber wie üblich gelassen: "Das ist Radsport, manche Dinge kann man nicht kontrollieren."

Die Etappe bestimmte vor allem Sagans Edelhelfer Marcus Burghardt. Der Deutsche Meister hatte sich gemeinsam mit Krists Neilands (Israel Cycling Academy), Jacopo Mosca (Wilier-Selle Italia) und Artem Nych (Gazprom-Rusvelo) früh abgesetzt und einen Vorsprung von knapp drei Minuten herausgefahren. Im Anstieg zur zweiten und letzten Bergwertung des Tages ließ Burghardt seine Begleiter stehen und nahm die verbleibenden 80 Kilometer als Solist in Angriff. Während er seinen Vorsprung gegenüber dem von Katusha-Alpecin, Quick-Step Floors und LottoNL-Jumbo angeführten Feld zunächst auf gut vier Minuten ausbauen konnte, wurden seine ehemaligen Begleiter vom Peloton geschluckt.

Bewegung kam etwa 25 Kilometer vor dem Ziel am zweiten Zwischensprint ins Feld, bei dem sich Kwiatkowski hinter Burghardt zwei wichtige Bonussekunden sichern wollte. Die BMC-Kollegen des Gesamtzweiten Damiano Caruso waren jedoch aufmerksam Greg Van Avermaet und Patrick Bevin schnappten sich die Sekunden und ließen den Polen leer ausgehen. Kurz nach der 20-Kilometer-Marke war es dann auch um Burghardt geschehen, ehe die Sprinterteams ihren schnellen Männern das Terrain vorbereiteten.

Knapp zehn Kilometer vor dem Ende hatte der Gesamtvierte Geraint Thomas (Sky) Defekt. Der viermalige Toursieger Chris Froome nahm seinen Teamkollegen ins Schlepptau und führte den Waliser wieder ins Feld, das sich durch besagten Sturz dezimiert hatte. Bob Jungels und Zdenek Stybar fuhren für Richeze den Sprint an, doch Kittel sprintete aus dessen Windschatten heraus zu seinem zweiten Saisonerfolg.

Vor dem abschließenden Zeitfahren am Dienstag führt Kwiatkowski weiterhin mit drei Sekunden vor Caruso und derer 23 auf Mikel Landa (Movistar). Thomas muss dagegen 29 Sekunden auf seinen Teamkollegen gutmachen, wenn er die Fernfahrt noch gewinnen will. Aufgrund seiner Stärke im Kampf gegen die Uhr ist Kwiatkowski jedoch der Top-Favorit, um als erster Pole in der Geschichte von Tirreno - Adriatico die Fernfahrt für sich zu entscheiden. "Caruso ist ein guter Zeitfahrer. Er ist Italiener und wird topmotiviert sein. Es wird schwer gegen ihn, aber ich werde mein Bestes geben", versprach der Weltmeister von 2014.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.03.2018Kwiatkowski bereit für die “Primavera“-Titelverteidigung

(rsn) - Sky-Chef Dave Brailsford kann sich glücklich schätzen, dass er Michal Kwiatkowski in den Reihen seiner Mannschaft hat. Der Allrounder holte sich am Dienstag den Gesamtsieg bei der Fernfahrt

13.03.2018Highlight-Video der 7. Etappe von Tirreno - Adriatico

(rsn) - Michal Kwiatkowski (Sky) hat den 53. Tirreno-Adriatico gewonnen. Im abschließenden Zeitfahren von San Benedetto del Tronto reichte dem Polen Rang zwölf, um sein Blaues Trikot  vor dem Itali

13.03.2018Mosca gewinnt Punktewertung ohne ein Top-100-Resultat

(rsn) - Der 108. Platz auf der 3. Etappe in Trevi war das beste Tagesergebnis von Jacopo Mosca (Wilier Triestina - Selle Italia) bei der 53. Austragung von Tirreno-Adriatico. Blättert man in den Aufz

13.03.2018Benoot überrascht sich an der Adria mehr als bei Strade Bianche

(rsn) - 2018 scheint zum endgültigen Durchbruch für Tiesj Benoot (Lotto Soudal) zu werden. Der 24-jährige Belgier, der seit seinem fünften Platz bei der Flandern-Rundfahrt 2015 als der kommende Kl

13.03.2018Dennis in San Benedetto nicht zu schlagen - außer von Cancellara

(rsn) - Mehr als anderthalb Stunden saß Rohan Dennis (BMC) in San Benedetto del Tronto auf dem ´Hot Seat´ des Zeitschnellsten, bevor er sich Etappensieger im Schlusszeitfahren von Tirreno-Adriatico

13.03.2018Kwiatkowski: Herrscher zwischen den Meeren

(rsn) - Als Edelhelfer zum Gesamtsieg: Michal Kwiatkowski (Sky) hat sich die Gesamtwertung der 53. Austragung von Tirreno - Adriatico gesichert. Dem Polen genügte im abschließenden Einzelzeitfahren

13.03.2018Kwiatkowski feiert Gesamtsieg, Dennis holt das Zeitfahren

(rsn) - Auf nasser Straße konnte Michal Kwiatkowski (Sky) in den Kampf um den Tagessieg beim Abschluss-Zeitfahren des 53. Tirreno-Adriatico zwar nicht mehr eingreifen. Doch Platz zwölf genügte dem

13.03.2018Sagan beweist mit starker Aufholjagd seine Top-Form

(rsn) - 17., Vierter, Zweiter, Zehnter, Vierter, Zwölfter, Zweiter - so lesen sich die bisherigen Ergebnisse von Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bei Mailand-Sanremo. Am kommenden Samstag soll es nun end

13.03.2018Die Statistik spricht für Caruso, aber was heißt das schon?

(rsn) - Wenn am Nachmittag in San Benedetto del Tronto die 53. Auflage von Tirreno-Adriatico zu Ende geht, dann tut sie das mit einem Sekundenkrimi - so viel steht bereits vor dem Abschlusszeitfahren

13.03.2018Startzeiten zum Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto

(rsn) - Die Entscheidung über den Gesamtsieg beim 53. Tirreno-Adriatico fällt im zehn Kilometer langen Einzelzeitfahren von San Benedetto del Tronto heute um 15:59 Uhr. Dann nämlich wird Michal Kwi

13.03.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

12.03.2018Bora-hansgrohe: Offensive Tirreno-Taktik nicht vom Erfolg gekrönt

(rsn) - Auf dem Papier war die 6. Etappe von Tirreno - Adriatico eine Angelegenheit für die Sprinter. Deshalb war anzunehmen, dass auch das Team Bora-hansgrohe alle Kräfte darauf bündeln würde, um

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

15.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

15.05.2024Hellas: Ritzinger verpasst knapp Zeitfahrpodium und Bergtrikot

(rsn) - Beim zweitgeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) konnte das deutsche Team Bike Aid keine Spitzenplatzierung einfahren. Dafür freute sich die Konkurrenz aus Österreich, das Team Felt - F

15.05.2024Sarnowski lässt sich von “radikaler Fahrweise“ nicht beirren

(rsn) - Viel hat dem Team Embrace The World zum zweiten Etappensieg in Serie bei der Algerien-Rundfahrt (2.2) nicht gefehlt. Nachdem am Vortag Meo Amann als Ausreißer gejubelt hatte, fuhr sein Teamk

15.05.2024Dünkirchen: Ackermann zu ungeduldig

(rsn) – Pascal Ackermann hat sein erstes Top-5-Resultat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause eingefahren. Der Sprinter in Diensten des Teams Israel – Premier Tech wurde auf der 2. Etappe der

15.05.2024Groves: “Das richtige Timing war heute extrem wichtig“

(rsn) – Die drei Ausreißer der 11. Etappe des Giro d’Italia hatten keine Chance. So endete der Tag in Francavilla al Mare mit einem Massensprint, den Jonathan Milan (Lidl – Trek) für sich ents

15.05.2024Highlight-Video der 11. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 11. Etappe des Giro d’Italia endete wie erwartet in einem Massensprint. Jonathan Milan (Lidl-Trek) feierte seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und fuhr vor Tim Merlier (Souda

15.05.2024Milan feiert zweiten Etappensieg beim Giro d´Italia

(rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Ma

15.05.2024Kretschy verpasst im Bergauffinale knapp die Top Ten

(rsn) – Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des fünftägigen Orlen Nations GP (2.NC) knapp einen Top-Ten-Platz verpasst. Während der Däne Kristian Egholm das 135 Kilometer lange

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

15.05.2024Geschke: “Das Trikot fühlt sich gut an“

(rsn) - Vor dem Start der 11. Etappe des Giro d´Italia hat sich RSN auf Stimmenfang am Start in Foiano di Val Fortore. Unter anderem bei Simon Geschke, der stellvertretend für Tadej Pogacar das Berg

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)