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02.07.2013 | Bereits vor mehr als hundert Jahren belegte eine amerikanische Studie die antidepressive Wirkung von regelmäßigen körperlichen Übungen. Aus einer neueren deutschen epidemiologischen Untersuchung wissen wir zudem, dass das Depressions-Risiko bei körperlich inaktiven Menschen dreimal höher zu sein scheint.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass im Sport-Bereich keine depressiven Erkrankungen auftreten. Veröffentlichungen der letzten dreißig Jahren haben gezeigt, dass Depressionen bei Sportlern mindestens genauso häufig vorkommen wie in der Normalbevölkerung.
Nachdem lange Zeit die Überzeugung vorherrschte,
dass im Leistungssport aufgrund der Selektion keine seelischen Erkrankungen entstehen, hat sich in den letzten Jahren ein Perspektiv-Wandel vollzogen. Gleichermaßen finden wir auch im ambitionierten Freizeitsport zunehmend Sportler, die am Übertrainings-Syndrom leiden, welches in seiner Endstrecke dem Bild einer klinischen Depression entspricht.
Zunächst sollte man sich bewusst machen, aus welchem Grund jemand Sport betreiben möchte. Heute verschwimmen die Grenzen, und man findet das Leistungs-, Konkurrenz- und Rekord-Prinzip zunehmend auch im Breitensport. Dadurch steigt die Gefahr, dass die protektive Wirkung des Sports verloren geht, und die körperliche und seelische Überlastungen zunehmen.
Die wichtigste und effektivste Vorbeugungsmaßnahme ist,
darüber aufzuklären, dass man an einer Depression erkranken kann, obwohl man viel, regelmäßig und sogar erfolgreich Sport treibt. Mehr als 80 Prozent der Depressionen sind, bei rechtzeitiger Diagnose, heute gut behandelbar.
Diagnostisch ist von Bedeutung, dass Sportler nicht immer über die depressive Symptome wie gedrückte Stimmung, Interessen- und Lustlosigkeit oder Antriebsmangel berichten, sondern meist über unspezifische Beschwerden wie Schlafstörungen, Kraftlosigkeit, unklare Schmerzzustände oder muskuläre Probleme klagen.
Bei jeglichem Verdacht sollte die diagnostische Abklärung
durch einen im Sport erfahrenen Psychiater erfolgen.
Die Regeneration und ausreichende Erholung sind für das seelische Wohlergehen genauso wichtig wie für die körperliche Gesundheit.
Eine einseitige Fixierung auf und Übertreibung von sportlichen Aktivitäten schwächen auf Dauer auch die seelische Gesundheit. Angst vor Diskriminierung und Stigmatisierung der an Depression erkrankten Sportler kann nur durch Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit und eine ergänzende Trainer-Ausbildung der Sportverbände abgebaut werden. Dadurch könnten viele depressive Zustände bei den Sportlern rechtzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden.
Die neu gegründeten sportpsychiatrischen Ambulanzen
an mittlerweile acht Universitätskliniken (www.dgppn.de/sportpsychiatrie.html) bieten Ansprechpartner bei Verdacht auf depressive Erkrankungen im Sport. Dort soll, unter der Wahrung der Schweigepflicht, vor allem diagnostische Einschätzung und sportspezifische Behandlung der depressiven wie auch anderer seelischer Störungen erfolgen.
Der Autor
Dr. med. Markser arbeitet als niedergelassener Psychiater, Psychotherapeut und Psychoanalytiker in Köln. Nach der Karriere als Leistungssportler im Hallenhandball behandelt und betreut er seit Jahren Sportler auf dem Gebiet der seelischen Gesundheit im Leistungssport.
Markser ist Mitbegründer und stellvertretender Leiter des Referates Sport-Psychiatrie und -Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).
Weitere Informationen
Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention
Fon:
Fax:
E-Mail: www.dgsp.de
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