Madone? Emonda? Domane? Modena?

Pedersen gewann Dauphiné-Auftakt auf neuem Trek-Modell

Foto zu dem Text "Pedersen gewann Dauphiné-Auftakt auf neuem Trek-Modell"
Mads Pedersen (Lidl - Trek) auf seinem neuen Arbeitsgerät beim Critérium du Dauphiné. | Foto: Cor Vos

05.06.2024  |  (rsn) - Erster Auftritt, erster Sieg: Die Auftakt-Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewann Mads Pedersen (Lidl – Trek) am Sonntag auf einem Rad, das die Fachwelt überrascht hat. Ist es ein Madone, ist es ein Émonda? Angesichts von Merkmalen beider Modellserien tun sich viele Fragen auf – etwa, ob Trek die beiden genannten Rennmaschinen zu einer einzigen verschmelzen lässt. Oder siegte Pedersen auf einer noch unbekannten vierten Baureihe im Performance-Segment des US-Herstellers, die beispielsweise "Modena" heißen könnte?

Blicken wir kurz zurück: "Madone" war 2003 erstmal nur ein neuer Name für das Trek 5000 aus OCLV-Carbon. 2008 wurde es komplett überarbeitet und in Richtung Aerodynamik getrimmt, wozu auch die Abkehr von einer konventionellen Sattelstütze gehörte. Vorhang auf für den "Sitzdom", bestehend auf Sitzrohrstummel und Aufsatz, der in veränderter Form bis heute genutzt wird.

Das aktuelle Madone hat mit seinem Vorläufer freilich kaum noch etwas gemein – es ist massiv auf Aerodynamik getrimmt und im Bereich des Sitzrohrknotens mit etwas ausgestattet, das sich "IsoFlow" nennt und das Sitzrohr von der Sattelstütze entkoppelt, was für Komfort sorgen und wiederum aerodynamisch günstig sein soll.

Das Émonda wiederum, 2014 vorgestellt und damit das jüngste Racebike von Trek, wurde als superleichtes Rad für Kletterer positioniert, erhielt 2021 aber dem Zeitgeist entsprechend ausgeprägte aerodynamische Merkmale. Im Vergleich zum Madone wirkt es freilich schlank und fast klassisch.

Und das "Modena"? Gerade angesichts der IsoFlow-Konstruktion könnte man es mit einem flüchtigen Blick als Madone identifizieren. Doch halt! Ist der Rahmen nicht deutlich schlanker, das Sitzrohr weniger stark ausgekehlt, der Hinterbau dünn statt flächig? Die Sattelstütze stärker gerundet und nicht mehr ganz so flächig? All dies sind Merkmale, die für etwas mehr Komfort sprechen, dazu für ein etwas geringeres Gewicht – was gut wäre, denn der Rahmen des Madone SLR Gen 7 wiegt in mittlerer Größe mehr als 1.000 Gramm.

Aerodynamisch wirkt das neue Rad freilich immer noch, und dass ein Spitzenfahrer darauf gewinnen kann, hat Mads Pedersen soeben bewiesen.

Wie Trek das neue Rad in seine Produktpalette einfügt, wird sich zeigen. Eine vierte Modellreihe ist nicht wirklich vorstellbar, zumal die Trek-Range bereits jetzt ziemlich groß ist. Das Domane, erstmals 2012 mit der innovativen IsoSpeed-Federung vorgestellt, gibt es ja auch noch. Vielleicht ist unser "Modena" ja in Wirklichkeit ein neues Domane, nun mit IsoFlow statt IsoSpeed und mutmaßlich genauso komfortabel, aber aerodynamischer? Mads Pedersen jedenfalls genoss beim Critérium du Dauphiné seinen Sieg – und schwieg sich zu seinem neuen Bike aus.

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

28.05.2025Im Test: Prologo Nago R4 PAS 3DMSS

Prologo ist ein renommierter italienischer Hersteller von hochwertigen Fahrradsätteln. Das Unternehmen hat sich durch technologische Innovationen und ergonomisches Design einen Namen gemacht. Seit de

26.05.2025Heckträger für Gravelbike und mehr

Der Taschenspezialist verwandelt moderne Sporträder im Handumdrehen in Lastenesel – nur 15 Sekunden soll die Montage des Quick-Rack dauern. Und dafür sind keinerlei Gewindebohrungen nötig, denn d

26.05.2025Leichter Sattel mit mehr Komfort ab Werk

Mit dem R2 legt der italienische Hersteller eine neue Top-Version seines leichten Erfolgsmodells vor, das für unterschiedlichste Disziplinen geeignet ist. Der R2 kann ebenso ans Rennrad montiert werd

26.05.2025Sicherer Rad-Transport in Flieger & Co.

Alltagsradler, die ihr Fahrrad häufig und mal hier, mal dort abstellen, haben kein Problem damit, es mit einem Schloss zu sichern, das 5 bis 10 % des Fahrradwertes kostet. Und Radsportler? Fragen tei

26.05.2025Leichter geht’s nicht zwischen Reifen und Felge

Gerade Rennradfahrer tun sich schwer mit „Schlauchlos“ – die überwiegende Mehrzahl von ihnen ist nach wie vor mit der klassischen Kombi aus Faltreifen und Schlauch unterwegs. Das kann man verst

26.05.2025Vielseitiges Carbon-Gravelbike

Mit dem neuen Libre CR will Kona die goldene Mitte finden zwischen Touren-orientierten und rennmäßigen Gravelbikes. Dazu gehört erst einmal eine gewisse Zurückhaltung bei den Anbaumöglichkeiten:

26.05.2025Extrem leichter 3D-Sattel

Dass dies der leichteste 3D-Sattel am Markt ist, will man gerne glauben. Die Top-Modelle der bekannten Marken wiegen schließlich mindestens 200 Gramm und teilweise deutlich mehr. Damit der Setka die

26.05.2025Augenschutz wie aus der Zukunft

Futuristische Formen und eine ungewöhnliche Konstruktion zeichnen diese Brille aus. Bei der Velo Kato besteht der Rahmen aus zwei Hälften, die außen an der Scheibe angebracht sind. Diese ist dreidi

26.05.2025Leicht mit breiten Aero-Felgen

Tiefe Felgen, Carbonspeichen und ein Gewicht unter 1.500 Gramm: Mit diesem Rezept konzipiert FFWD den Raw 55, und ein paar Extras gibt es obendrauf. Interessant sind erst einmal die Felgen, die mit 21

26.05.2025Leichtgewicht mit viel Carbon

Ein neues Topmodell hat Vision im Portfolio – oder besser gesagt zwei. Der Metron 45 RS und sein tieferes Schwestermodell 60 RS schließen die Lücke zwischen Leichtbau und Aerodynamik mit Gewichten

12.05.2025Viel Funktion für Bikepacking-Abenteuer

Maximale Funktionalität für extreme Bike-Touren steht im Fokus der Kooperation von Assos und Mammut. Die zwei Schweizer Sportbekleidungshersteller kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen: hier

10.05.2025Extremer Aero-Helm mit bedeutender Geschichte

Seit dem knappsten aller Tour-de-France-Siege ist der Giro Aerohead im Radsport ein Begriff. Das Team von Greg LeMond musste den tropfenförmigen Helm hinten kappen, um den Bestimmungen der UCI ge

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine