In fünf einfach Schritten

Der Frühjahrs-Check fürs Fahrrad

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19.02.2022  |  Der Frühling ist nicht mehr weit - höchste Zeit, das Fahrrad aus dem Winterschlaf zu wecken. Bevor es auf die erste Tour geht, ist ein gründlicher Check wichtig. Was man dabei beachten muss, erklärt Josh Schenk, Werkstattleiter des pressedienst-fahrrad.

Hallo Josh, mein Rad rollt nach der Winterpause irgendwie noch nicht so rund. Was ist zu tun?
Josh Schenk: Für den schnellen Frühjahrs-Check sind fünf Arbeitsschritte wichtig: Reifen kontrollieren, Licht checken, Bremsen prüfen, Antrieb pflegen. Und schließlich im letzten Schritt die Schraubverbindungen prüfen.

Erster Punkt sind die Reifen. Was ist hier zu beachten?
Josh: Der Reifen verliert während der Einlagerung Luft, deshalb ist es wichtig, den Reifendruck zu kontrollieren. Viele Radfahrerinnen und Radfahrer sind mit zu wenig Reifendruck unterwegs, was Pannenanfälligkeit und Rollwiderstand erhöht. Welcher Reifendruck der richtige ist, steht in der Regel auf der Flanke des Reifens; eventuell muss man ein wenig suchen. Bei der Gelegenheit kann man gleich nachFremdkörpern wie Steine und auch nach Risse suchen. Zum 'richtigen' Aufpumpen ist eine Standpumpe mit Manometer hilfreich. Der Luftdruck sollte übrigens einmal im Monat kontrolliert werden.

Nächster Punkt: die Bremsen - sehr wichtig, um sicher durch den Straßenverkehr zu kommen...
Josh: Verschlissene oder schlecht eingestellte Bremsbeläge verlängern den Bremsweg deutlich. Quietschende oder schleifende Bremsen sind ein Zeichen, dass die Beläge verschlissen sind. Bei einer optischen Prüfung sieht man am besten, ob noch genügend Material vorhanden ist. Wenn nicht, ist es Zeit für einen Wechsel. Ein weiterer Indikator: Wenn sich bei hydraulischen Bremsen der Hebel bis zum Griff ziehen lässt, hat das System Luft gezogen und muss entlüftet werden. Das sollte am besten in einer Fachwerkstatt erfolgen.

Was muss man bei der Beleuchtung beachten? Und was tun, wenn das Licht nicht geht?
Josh: Klingt banal, aber oft ist das Licht einfach nur nicht eingeschaltet. Wenn es trotzdem nicht geht, liegt es meist an eine lockeren Steckverbindung. Dafür die Verbindung am Dynamo und den Scheinwerfern wieder festmachen. Wichtig ist auch, auf die richtige Einstellung des Scheinwerfers zu achten: Er darf den Gegenverkehr nicht blenden. Scheinwerfer haben eine sogenannte Hell-Dunkel-Grenze. Wenn diese auf der Fahrbahn zu sehen ist, ist der Scheinwerfer passend eingestellt.

Nächster Schritt: die Pflege des Antriebs. Warum ist das so wichtig?
Josh: Eine schlecht gepflegte Kette verschleißt schneller und zieht dadurch auch andere Teile wie die Kassette in Mitleidenschaft. Schlimmstenfalls kann die Kette reißen, was zu einem Sturz führen kann. Um die Kette zu pflegen, nimmt man einen Lappen und reinigt sie oberflächlich; es gibt auch Werkzeuge dafür. Auch die kleinen Schaltröllchen muss man reinigen, denn hier sammelt sich gerne Schmutz an. Anschließend Kettenöl sorgfältig auftragen und danach überschüssiges Öl mit einem Lappen abwischen.

Letzter Arbeitsschritt: die Schraubverbindungen überprüfen. Was brauche ich dazu?
Josh: Passendes Werkzeug ist wichtig. Es gibt spezielle Werkzeugkoffer für Fahrrad-Reparaturen, aber ein gut ausgestattetes Multi-Tool kann ausreichen. Wichtig ist, alle lockeren Schrauben wieder festzuziehen. Wobei: nicht zu fest - denn nach fest kommt ab...

Das Rad soll natürlich auch strahlen. Wie geht man beim Putzen am besten vor?
Josh: Mit lauwarmem Wasser, einem Lappen und Bike-Reiniger kommt man beim Putzen schon weit. Bei größeren Verschmutzungen bietet sich ein Schwamm oder eine Bürste an. Ein Hochdruckreiniger ist das falsche Tool, denn das Wasser drückt das Fett aus den Lagern. Die Handwäsche ist die beste Art, sein Rad nicht nur zu reinigen, sondern auch zu pflegen.

Alles gecheckt, Rad ist geputzt. Jetzt kann es losgehen, oder?
Josh: Fast... Vor der Tour sollte noch eine Probefahrt stehen. Dabei gilt es, das Rad auf Herz und Nieren zu testen. Nichts ist schlimmer, als bei der ersten schönen Ausfahrt liegenzubleiben. Ein beherzter Test von Schaltung und Bremsen ist wichtig. Geräusche oder ein merkwürdiges Fahrgefühl deuten auf weitere Probleme hin, die sich vielleicht mit wenigen Handgriffen einfach beheben lassen. Sollte es sich nicht lokalisieren lassen, lohnt ein Besuch oder Anruf in der Fachwerkstatt.

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