Erster 1000-km-Test - ProCycling

Specialized Tarmac SL7: “Überzeugend auf ganzer Linie...“

Von Christoph Nelz

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Christoph Nelz auf dem Specialized Tarmac SL7 | Foto: Sebastian Wirsching

03.08.2020  |  Rückblick ins Jahr 2002: Mario Cipollini wird Straßen-Weltmeister, gewinnt sechs Giro-Etappen, dazu Mailand - San Remo und Gent - Welvegem; das erfolgreichste Jahr des damals 35-jährigen Sprinters. Sein Rad: ein Specialized S-Works E5. Es war der Beginn einer langen Modell- und Erfolgsgeschichte für die Kalifornier, mit Meilensteinen der Rad-Entwicklung wie dem Super-Aero-Bike Venge Vias, oder dem finalen Venge 2018.

Nun gipfelt die Modell-Entwicklung bei Specialized im Tarmac SL7.
Richtig gelesen - es wird kein neues Venge mehr geben, das Aero-Rad wird nach diesem Modelljahr auslaufen. Das lässt den Anspruch an das neue SL7 erahnen: Teams und Fahrer sollen keinen Gedanken mehr an die Auswahl der Räder passend zum Etappen-Profil verschwenden müssen. Das neue Tarmac SL7 wird die Allzweck-Waffe für Ackermann im Sprint und Buchmann bei den Grand Tours sein.

Die Top-Variante S-Works unterschreitet mit Dura-Ace-Gruppe in Rahmengröße 56  das von der UCI limitierte Gesamtgewicht von 6,8 kg um hundert Gramm. Maßgeblich trägt dazu der 810 Gramm schwere Hauptrahmen aus Fact12R-Carbon; die anderen Modelle kommen aus Fact10R-Carbon, und wiegen 120 Gramm mehr (Gr. L).

Das neue SL7 ist auch optisch eine Mischung
aus dem Tarmac SL6 und dem Venge. Die Front ähnelt der Vorgänger-Version des Tarmac, das Heck des Rahmens erinnert stark an das Venge. Diese Rahmenform macht das neue Tarmac auf 40 Kilometer um 45 Sekunden schneller als seinen Vorgänger, hat Specialized gemessen.

Weiterhin konnte beim Vorbau eine Gewichts-Reduktion von 45 Gramm realisiert werden. Die neue Version der Vorbau-Lenker-Kombination integriert zudem alle Züge in den Lenker und führt sie unter dem Vorbau in den Rahmen.

Der erste Eindruck:
ProCycling testete das Tarmac SL7 in der Pro-Version. Ohne Pedale wiegt das Bike in Größe L 7,4 kg; es hat einen Preis von 7000 Euro (UVP). Das Rad ist optisch ein echtes Highlight und die Verarbeitungs-Qualität ist auf sehr hohem Niveau. Auch die Lackierung ist toll: Das tief schimmernde Blau changiert in der Sonne - das Farbenspiel zieht viele Blicke auf sich.

Die neuen Laufräder Roval Rapide CL sind ziemlich baugleich zum "großen Bruder" CLX - aber statt der Roval-Naben mit DT Swiss 350s ausgestattet, und ohne Messerspeichen. Das Pro-Modell kommt zudem mit einem Alu-Vorbau und dem neuen "Power"-Sattel mit "Hollow Titan"-Sattelstreben.

Das Fahrgefühl:
Da sich die Geometrie vom SL6 zum SL7 nicht geändert hat, überzeugt das Tarmac vom ersten Meter an mit sehr gutem Handling und sofortigem Wohlfühl-Faktor. Wir haben das Rad auch unter widrigsten Bedingungen gefahren - Starkregen inklusive - und es hat auch in schnellen Abfahrten keinen Moment Unsicherheit ausgestrahlt.

Dieser Wohlfühl-Faktor macht das Tarmac in den Teams so beliebt; auch das SL7 führt das weiter. Die 26 mm breiten S-Works-Reifen geben dem Rad ausreichend Fahrkomfort, ohne es zu weich oder träge wirken zu lassen. Einziger Kritik-Punkt: die fehlende Tubeless-Fähgkeit der neuen Laufrad-Serie Roval Rapide.

Die Spritzigkeit beim Antritt macht sehr viel Spaß,
und treibt einem immer wieder ein Grinsen ins Gesicht. Laut Vergleichs-Matrix der Geschwindigkeiten von Specialized bewegt sich das Tarmac nun auf dem Niveau des Venge.

Nach fast 1000 Kilometern im Sattel zeigt sich das Gesicht des Tarmac als "World Tour Racer" deutlich: Egal ob bergauf, bergab oder im Sprint - das Rad kann auf ganzer Linie überzeugen.

 

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