Erschienen zum Jubiläum hundert Jahre Tour

Kraftwerk: 15 Jahre „Tour de France Soundtracks“

Von Wolfgang Preß

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| Foto: warnermusic.de

09.07.2018  | 

Letzes Jahr gab es zum Grand Depart in Düsseldorf einen der seltenen Auftritte von Kraftwerk. Und nun jährt sich die legendäre CD „Tour de France Soundtracks“ der Elektro-Pioniere, erschienen vor 15 Jahren zum Jubiläum hundert Jahre Tour. Grund genug, sich das Werk der bekennenden Rennrad-Aficionados wieder mal genauer anzuhören.

Darauf finden sich Tracks wie Étape 1 - 3, Vitamin, Aéro Dynamik,
Elektro Kardiogramm, Régéneration
- mit Texten, die erstaunlich gut mit den Bildern der Fernseh-Übertragungen harmonieren: „Transmission Télévision/ Reportage sur Moto/ le Depart donné/ la Montagne les Vallées/ pour l'Épreuve de Vérité…“ haut Ralf Hütter Vocoder-verzerrt raus.

Und noch so einiges mehr: „Perfection Mekanik/ Aéro Dynamik/ Position et Taktik...“ Die Beine der Pedaleure kreisen, die Loops aus dem Lautsprecher dito. „Ca roule“, das läuft, wie der Franzose da gerne sagt.

Dabei lief die CD erstmal überhaupt nicht,
jedenfalls nicht zum Hundertjährigen der Tour. Die Perfektionisten Ralf Hütter und Florian Schneider hatten es echt geschafft, ihr Werk ein paar Wochen nach der Großen Schleife rauszubringen.

Obwohl alles eigentlich schon fertig war. Und die Plattenfirma Emi immer wieder auf den geplanten VÖ-Termin vor der Tour hinwies. Aber die beiden Sound-Frickler mussten unbedingt hier noch ein bisschen an einem Loop schrauben, da noch einen Vocoder-Sound überarbeiten…

Und von einer Plattenfirma lässt man sich ja schon mal
gar nicht unter Druck setzen, als Künstler. Vor allem nicht, wenn man Kraftwerk heißt. Tour-Jubiläum hin oder her.

Immerhin haben die „Tour de France Soundtracks“ dann die Fachwelt zu Lobes-Hymnen hingerissen: „Das beste Beispiel an Musik, die vom Radsport inspiriert wurde...“ Allerdings war das nicht in der Musik-Presse zu lesen. Die war nicht so begeistert von der Platte, auf die man 17 Jahre lang gewartet hatte. Das überschwängliche Lob stammte von der „Cycling News“. Selten wurde die Welt des Radsports so konsequent in Musik transportiert, hieß es da weiter.

Das ist auch wenig überraschend, da die beiden
Kraftwerk-Gründer Hütter und Schneider „echte Radsport-Verrückte“ sind (so der Sport-Journalist Andreas Beune). Die im Sommer gern mal auf 200-Kilometer-Etappen unterwegs sind, wie Ralf Hütter in einem Interview verriet: „Wir trainieren immer Rennrad. Da wir für die Musik stets in künstlichen Umgebungen arbeiten - im Studio bei Neonlicht, und mit elektronischen Geräten - bildet das Rennradfahren einen perfekten Ausgleich: Mit dem Körper an der Luft, Physik.“

Und nicht nur 75 Kilometer. „Das sind erste Trainingsgrößen im Frühjahr“, meinte Hütter dazu trocken im Gespräch mit dem „Keyboard Magazin“, das diese Größenordnung schon für außergewöhnlich hielt.

Allerdings haben Schneider und Hütter das Ganze dann
wohl so exzessiv betrieben, dass die weitere Arbeit mit den übrigen Kraftwerkern immer schwieriger wurde: „Statt kreativer Debatten über Musik stand nur noch der Radsport im Mittelpunkt“, verriet das dritte Gründungsmitglied Karl Bartos einmal der „Zeit“.

Ralf Hütter sah das naturgemäß anders: „Man wird zu einer harmonischen Einheit mit seinem Rennrad, und mit seinem Musikgerät. Dazu gehört schon eine Art Hingabe. Nach 100 bis 150 Kilometern hat man sich recht freigefahren. Dann fährt man automatisch: Es fährt.“

Konsequent ist Karl Bartos schließlich bei Kraftwerk
ausgestiegen: „Es entstand irgendwann ein Vakuum, das durch endlose Rad-Touren gefüllt wurde“, so Bartos: „Das war bald auch finanziell absurd.“

Hütters Replik: „Das, was mancher abschätzig Monotonie nennt, geht irgendwann in ein anderes Wesen über. Das ist wie beim Radfahren: Hinter dem augenblicklichen Reiz offenbart sich ein anderes Wesen. Die Wiederholbarkeit - beim Rhythmus der Maschinen und beim Radfahren - ist befreiend. Das Monotone, Repetitive fanden wir immer toll.“

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