Interview mit Veranstalter Uli Fluhme - "Wegschauen ist die schlechteste Entscheidung"

Gran Fondo New York: Sieger 2015 war gedopt

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| Foto: gfny.com

28.10.2015  |  (Ra) - Auch in der Jedermann-Radsport-Szene häufen sich die Doping-Fälle: Oscar Tovar aus Kolumbien, Gewinner des diesjährigen "Campagnolo Gran Fondo New York" und der ersten "GFNY-Championships", wurde positiv auf synthetisches Testosteron gestestet.

Das gab Veranstalter Uli Fluhme heute bekannt.

Tovar wurde nach dem Wettbewerb im Mai durch die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) gestestet, und nun nach den Regeln der Welt-Anti- Doping-Agentur (WADA) für zwei Jahre gesperrt. Die Veranstalter des Gran Fondo New York haben Tovar auf Lebenszeit von jedem GFNY-Event weltweit ausgeschlossen.

Interessanterweise wurde Tovar auch schon im Rahmen der Zufalls-Kontrollen vor dem Rennen gestetet - allerdings negativ. Auch in der Damen-Wertung gab es einen Doping-Fall: Die Dritte Yamile Lugo aus Kolumbien wurde auf ein Steroid positiv getestet.

"Wir sind natürlich verärgert und verletzt,
dass Doper den Ruf unseres Rennens verdirben - und dass wir sie auch noch gefeiert haben", sagte GFNY-Veranstalter Uli Fluhme: "Allerdings ist es für uns wichtiger, dass wir alles getan haben, um unser Rennen fair zu machen. Doping-Kontrollen sind dabei ein integraler Bestandteil. Einfach wegschauen und nicht prüfen ist die schlechteste Entscheidung, die ein Rennleiter treffen kann. Denn dann glauben viele, Drogen nehmen zu müssen, um vorne dabei zu sein."

Neuer Sieger des Gran Fondo New York 2015 ist Raul Montana, ebenfalls aus Kolumbien. Zweitplatzierter wird nun Timo Krieger aus Deutschland, vor Mike Margarite aus New York als Drittem.

"Wir können zwar nicht die Zeit zurückdrehen,
um das wahre Podium zu feiern", so Veranstalter Fluhme: "Aber wir stellen sicher, dass zumindest die richtigen Gewinner die Preise erhalten. Und wir werden unsere Bemühungen, den Athleten fairen Rennsport zu bieten, weiter verstärken. Es wird noch mehr Doping-Kontrollen geben, vor und nach den Rennen - obwohl das erhebliche Kosten für den GFNY bedeuten. Unser Ziel ist dabei nicht, Betrüger zu erwischen, sondern sie damit vom Jedermann-Radsport abzuschrecken."

Uli Fluhme erklärte weiter: "Die getesteten Positiv-Werte können verursacht sein durch die Verwendung von Testosteron, aber es könnte auch auf den Einsatz von anderen Anabolika wie dem Wachstums-Hormon DHEA hindeuten."

Die Fälle wurden erst jetzt publik gemacht, da ein langwieriger USADA-Prozess vorausgegangen war, so Fluhme: "Beide Fahrer haben die positiven Proben angefochten."

Bereits im Jahr 2012, als der Gran Fondo New York Doping-Kontrollen
eingeführt hatte, waren der New Yorker David Anthony und Gabriele Guarini aus Prato, Italien, beide Gewinner ihrer jeweiligen Altersgruppen, positiv auf Epo getestet worden. Alle Proben in den Jahren 2013 und 2014 waren dagegen negativ.

Der "Gran Fondo New York" geht beim Strafmaß für Doping deutlich über die Wada-Bestimmungen hinaus, betont Uli Fluhme: "Ein positiv gestester Fahrer wird von uns auf Lebenszeit für alle GFNY-Rennen gesperrt, und er muss die Kosten für die Doping-Tests erstatten. Unter Umständen ist der Doper auch uns gegenüber schadensersatzpflichtig, weil der Ruf der Veranstaltung beschädigt wurde. Wenn der Fahrer Teil einer Mannschaft ist, kann auch das Team für diesen Schaden haften."

Für die Rennen in der kommenden Saison planen
die Organisatoren des GFNY, die Doping-Kontrollen weiter zu verstärken. "Ich liebe unsere Rennen", sagt Mit-Veranstalterin Lidia Fluhme: "Deswegen müssen wir die Tausenden von Teilnehmern vor Betrügern schützen. Damit Sport einen Teil unseres täglichen Lebens bleibt. Das nämlich ist genau der Geist des GFNY."

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