28. Juli - Bochum - 80 km - Rennbericht Team Merkur Druck

Jedermann-Giro Bochum: "So macht Radsport Spass..."

Von Friedrich Schweizer

Foto zu dem Text "Jedermann-Giro Bochum:
| Foto: sparkassen-giro.de

30.07.2013  |  Die kurze Sommer-Pause im "German Cycling Cup" (GCC) war schon wieder vorbei, und am Sonntag stand das nächste Rennen an, diesmal in Bochum. Mit gemischten Gefühlen reisten wir Richtung Nord-Westen. Wir freuten uns zwar auf das Treffen des Teams, jedoch graute uns etwas vor der Runde in Bochum. Unsere Befürchtung: Das Rennen könnte aufgrund der Streckenführung gefährlich und von Stürzen gespickt sein...

Das hat sich später jedoch zum Glück nicht bewahrheitet.
Zum einen weil die Organisatoren einen guten Job gemacht hatten, und die überrundeten Fahrer von einer Motorrad-Patrouille nicht nur vor dem herannahenden Feld gewarnt, sondern sie auch auf die Seite geschickt wurden. Zum anderen, weil alle gestarteten Fahrer sehr diszipliniert unterwegs waren, und keine halsbrecherischen Manöver fuhren. So macht Radsport Spass!

Ein Wermutstropfen gab es dann aber doch: Aufgrund der Länge (nur 80 km) und der daraus resultierenden geringeren Punktzahl ist das Rennen eigentlich von vornherein eines der drei möglichen Streich-Ergebnisse im GCC. Wir vom Team und viele andere GCC-Fahrer verstehen nicht, wieso man uns nicht einfach noch drei Runden mehr fahren lässt. Dann wäre dieses Rennen mit rund 120 km gleichwertig mit den anderen im GCC.

Nun aber zum Rennen:
Es erwartete uns bestes Renn-Wetter: trocken und vor allem nicht zu heiß. Der Kurs war trotz der geringen Höhenmeter durchaus anspruchsvoll. So wurde das Tempo gleich am Anfang, auf der leicht ansteigenden Gerade raus aus Bochum, recht hochgehalten. Damit wurde das Hauptfeld langsam kleiner.

Auf der anderen Seite versuchten immer wieder vereinzelt Fahrer zu attackieren; die Vorstöße wurden jedoch stets auf der Rückrunde nach Bochum wieder eingerollt.

Unser großes Ziel lag an diesem Wochenende
nicht auf der Einzel-Wertung von Daniel, sondern auf der Team-Wertung, weil es dort keine Streich-Ergebnisse gibt. Jedoch wollten wir auch das Ergebnis-Chaos am Hockenheimring vergessen machen, und Daniel für den Sprint passend platzieren.

Da kam es uns gar nicht gelegen, dass gerade unser Favorit in der zweiten Runde einen Platten hatte. Schnell überließ Manfred Böhm, unser Routinier, Daniel sein Vorderrad, und Alar Jost bemühte sich mit Daniel das entstandene Loch zum Hauptfeld schnell wieder zu schließen.

Dabei opferte Alar alle Kräfte;

das hohe Tempo des Feldes machte ein Herankommen für zwei Fahrer allein jedoch sehr schwer, weswegen auch ich mich noch zurückfallen ließ, um Daniel zu unterstützen. Die Lücke war groß, und nachdem wir uns auch kurz vor Schluss des Rennens noch immer vergeblichen mühten, wurde uns bewusst, dass diese Lücke nicht mehr zu schließen ist.

Somit stand fest: Unsere vier verbleibenden Fahrer im Hauptfeld, und Beate waren nun die seidenen Fäden, an denen die Team-Wertung hing. Ein Sturz oder weiterer Defekt würden uns Punkte in der Team-Wertung unmöglich machen.

So bangten wir um unsere Team-Mitglieder,

und drückten die Daumen. Christoph, Christian, Tomas und Bernd machten jedoch einen herausragenden Job, hielten die Merkur-Druck-Fahne hoch, und ließen sich nicht beirren. Mit allen zur Verfügung stehenden Kräften ersprinteten sie die Plätze 5, 7, 19 und 43.

Hut ab vor dieser Leistung, die uns den zweiten Platz hinter dem "Team Bürstner Dümo" und vor dem "Team Graakjaer "sicherte. Vor allem auf unseren direkten Gegner im Kampf um die Mannschaftswertung, Team Strassacker, konnten wir wichtige Punkte, um die wir in Hockenheim gebracht wurden, wieder gutmachen. Es bleibt also spannend...

In der Einzel-Wertung ließ das "Team Graakjaer"

mit Sandro Kühmel und Marek Bosniatzki auf den ersten Plätzen der Konkurrenz keine Chance: Sie dominierten den Sprint. Auf Rang drei folgte mit etwas Abstand Julian Horstmann vom "Team Bürstner Dümo".

Bei den Frauen konnte Beate als Einzige dem hohen Tempo der ersten Männer folgen, und erreichte das Ziel mit der ersten Gruppe. Damit machte sie ihren Sieg vor Katharina Venjakob und Manuela Freund perfekt.

So ging ein durchwachsenes Renn-Wochende
in Bochum zu Ende. Zum Schluss konnten wir trotz unseres Pechs alle wieder lachen - und das ist doch das Wichtigste, oder;-)? Nun freuen wir uns auf ein spannenden Stadt-Kurs in Dresden, am kommenden Sonntag.

Bis dahin
mit besten Grüßen, 
euer Friedrich

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