RSNplusGalaauftritt auf 14. Vuelta-Etappe

Red Bull tritt aus dem Schatten heraus

Von Tom Mustroph aus Aviles

Foto zu dem Text "Red Bull tritt aus dem Schatten heraus"
Jay Hindley (Red Bull - Bora - hansgrohe) machte auf der 14. Etappe zehn Sekunden auf Tom Pidcock (Q36.5) gut. | Foto: Cor Vos

06.09.2025  |  (rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe hat sich eine gute Bühne gesucht, um sich aus dem Darstellungsbereich der Nebenrollen weiter nach vorn zu bewegen und zu echten Protagonisten dieser Vuelta a Espana zu werden. Fuhren Jai Hindley und Giulio Pellizzari am mythischen Angliru lediglich mit den Besten mit, um kurz vor dem Gipfel reißen lassen zu müssen, so nahmen sie tags darauf am Alto de la Farrapona das Heft des Handelns fest in die Hand. “Ja, wir wollten heute etwas probieren, wollten Jai näher ans Podium heranbringen“, meinte Pellizzarri nach einen famosen Helferjob im Ziel.

Angedeutet hatte sich die Kampfeslust bereits zuvor. Vor allem Hindley hatte am Freitag am Angliru viel Selbstvertrauen getankt. “In meiner Karriere gab es viele Aufs und Abs. Jetzt aber bei einer Bergetappe mit den Besten dabei zu sein, ist einfach gut. Genau das ist es, wofür ich trainiere“, meinte der Australier vor dem Start der 14. Etappe. Seine Zuversicht schlug sich auch beim sportlichen Leiter Patxi Vila nieder. “Wir haben eine schöne Etappe vor uns. Ich hoffe, dass wir sie zu unseren Gunsten nutzen können. Warum sollten wir nicht im Klassement weiter nach vorn rücken“, meinte der Spanier zu RSN.

___STEADY_PAYWALL___

Gesagt, geplant, getan. Der Rennstall platzierte zwei Mann, Nico Denz und Tim van Dijke, in der Spitzengruppe des Tages. Beide ließen sich dann im Finale zurückfallen. Van Dijke brachte vor allem Flaschen für seine Teamkollegen, Denz indes zeigte, über welchen Motor er verfügt. 20 Kilometer vor dem Ziel spannte er sich vor die Favoritengruppe. Etwa vier Kilometer lang drückte er aufs Tempo, zog die Gruppe dabei mächtig in die Länge und dürfte sich Freunde bei UAE -Emirates gemacht haben. Die Helfer von Joao Almeida hatten bis dahin die Hauptlast der Führungsarbeit zu tragen. Denz verschaffte ihnen aber eine Pause. UAEs Bestarbeiter Jay Vine nutzte die Gelegenheit auch gleich zum Durchschnaufen und Proviant holen.

Giulio Pellizzari (Red Bull - Bora - hansgrohe,rechts) kommt in bester Gesellschaft ins Ziel und verteidigt Weiß. | Foto: Cor Vos

Nach Denz übernahm UAE wieder. Doch 3,5 km vor dem Ziel war der nächste Red Bull – Bora – hansgrohe-Profi ganz vorn im Fahrtwind. Pellizzari schoss nach vorn, an seinem Hinterrad Hindley. Die Beschleunigung des Italieners ließ die Gruppe nach und nach kleiner werden. Hindley schließlich setzte dann noch einen drauf und lancierte selbst eine Attacke. Der konnten nur die beiden Führenden im Klassement folgen. Der Gesamtzweite Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) heftete sich an den Australier, und wie festgetackert an ihm folgte der Mann in Rot, Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike).

Der Däne tat am Ende noch etwas für sein Selbstbewusstsein und rang Almeida und Hindley in dieser Reihenfolge im Sprint um Platz zwei nach Ausreißer Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) nieder. Hindley hat aber gezeigt, dass er den Kampf um einen Podiumsplatz ernsthaft aufnimmt. Er holte etwas Zeit auf den vor ihm liegenden Gesamtdritten Tom Pidcock (Q36.5) heraus und hielt den auf Platz fünf liegenden Österreicher Felix Gall (Decathlon – AG2R) auf Distanz. An den großen Bergen erwies er sich eindeutig als der Drittbeste im Peloton.

Nico Denz (Red Bull - Bora - hansgrohe) war Teil der Gruppe des Tages. | Foto: Cor Vos

Das Podium und Weiß – in verteilten Rollen

Und auch Pellizzari muss sich nicht verstecken. Er kam nach seiner famosen Helferleistung zeitgleich mit Pidcock sowie mit seinem schärfsten Rivalen im Kampf um das Weiße Trikot, Matthew Riccitello (Israel – Premier Tech), ins Ziel. Ambitionen, es bis nach Madrid zu bringen, hat er durchaus. “Es wäre ein schönes Extra“, meinte auch der sportliche Leiter Vila. Hauptaufgabe allerdings ist, wie schon bei der Tour de France, einen eigenen Mann aufs Podium zu bringen. Hier in Spanien dann wahrscheinlich nicht in Personalunion mit dem Weißen Trikot des besten Jungprofis, wie es Florian Lipowitz praktizierte, sondern in verteilten Rollen.

“Ich bin jetzt auf Platz sechs und werde alles tun, um Jai aufs Podium zu bringen. Ich selbst habe noch viel Zeit“, sagte der erst 21-jährige Pellizzari . Das muss allerdings nicht heißen, dass er bei dieser Vuelta vor Attacken zurückschrecken wird. “Es ist immer gut, im Klassement mehrere Optionen zu haben“, bekräftigte Vila. Und dass seine Männer nicht einfach nur mitfahren wollen bei dieser Vuelta, sondern sie nach Möglichkeit auch gestalten, hat spätestens diese 14. Etappe gezeigt. Selbst Altmeister Pedro Delgado war angetan. “Red Bull hat sich viel Selbstbewusstsein geholt heute, das lässt für die nächsten Tage hoffen“, meinte der frühere Tour- und Vuelta-Champion im spanischen Fernsehen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.09.2025Guillén dementiert Berichte über Absage der Vuelta-Schlussetappe

(rsn) – Die Organisatoren der Vuelta a Espana haben Meldungen dementiert, wonach die Schlussetappe der diesjährige Ausgabe wegen der für diesen Tag angekündigten Proteste gegen das Team Israel â€

08.09.2025Knoten geplatzt: Pedersen jetzt auch mit dem letzten Quäntchen

(rsn) - Mads Pedersen (Lidl – Trek) ging gleich dreifach erleichtert in den zweiten Ruhetag der 80. Vuelta a Espana. Der Träger des Punktetrikots konnte endlich seinen ersten Tagessieg bei der dies

07.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 15. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

07.09.2025Schachmann verurteilt Proteste “gegen Terror durch Terror“

(rsn) - Der Frust der Profis auf die Gaza-Demonstranten bei der Vuelta a Espana wächst. Während der 11. Etappe hatten viele Fahrer noch Verständnis für das Anliegen der Demonstranten. “Es ist vÃ

07.09.2025Rast: “Da waren wir schon kurz ein wenig verzweifelt“

(rsn) – Nun ist er also endlich da, der erste Sieg von Mads Pedersen (Lidl - Trek) im Grünen Trikot! Für diesen langersehnten Erfolg bei der Vuelta a Espana musste der Däne allerdings auf den fin

07.09.2025Pedersen siegt als Ausreißer und beendet den UAE-Lauf

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat die 15. Etappe der Vuelta a Espana im Sprint einer neunköpfigen Ausreißergruppe gewonnen. Der Ex-Weltmeister ließ im Finale des 168 Kilometer lan

07.09.2025Highlight-Video der 15. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Die 15. Etappe der Vuelta a Espana schien wie für Mads Pedersen (Lidl – Trek) gemalt. Und der Däne ließ sich auch nicht lange bitten, schaffte mit vier Teamkollegen den Sprung in die 47

07.09.2025Heßmann: “Siege bei dieser Vuelta ein bisschen schwierig verteilt“

(rsn) – Mit zwei zweiten und zwei dritten Plätzen war Movistar bei dieser Vuelta a Espana schon einige Mal dran am großen Ziel, dem Etappensieg beim Heimspiel. Michel Heßmann trat mehrmals in Aus

07.09.2025Nach Protesten neue Trikots für Israel - Premier Tech

(rsn) – Kurz nachdem der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Standhaftigkeit des Teams Israel – Premier Tech im Umgang mit den Protesten bei der Vuelta a Espana gelobt hatte, gab

06.09.2025In Galizien ein Tag für Ausreißer

(rsn) - Trotz der Strapazen der beiden schweren Vortage gönnt die 15. Etappe der Vuelta den Fahrern keinen Moment zum Durchatmen. Die 167,8 Kilometer von Vegaedo nach Monforte de Lemos beginnen mit d

06.09.2025Pidcock: “Ich werde besser und besser an diesen langen Anstiegen“

(rsn) – Wer will nochmal? Wer hat noch nicht? Bei UAE - Emirates – XRG darf bei dieser Vuelta a Espana jeder mal gewinnen. Auf der 14. Etappe war Marc Soler an der Reihe. Er behauptete sich als Au

06.09.2025Highlight-Video der 14. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) hat auf der 14. Etappe der Vuelta a Espana seinen insgesamt vierten Tageserfolg bei seiner Heimatrundfahrt gefeiert. Der Ausreißer fuhr an den Lagos de

Weitere Jedermann-Nachrichten

08.09.2025Deutsche Teams beeindrucken in Bulgarien, Istanbul und Böhmen

(rsn) - Die deutschen Kontinental-Teams haben eine beeindruckende Woche auf internationalem Parkett hinter sich. Bei der Bulgarien-Rundfahrt landeten mit Dominik Röber (Benotti - Berthold) und Julian

08.09.2025Guillén dementiert Berichte über Absage der Vuelta-Schlussetappe

(rsn) – Die Organisatoren der Vuelta a Espana haben Meldungen dementiert, wonach die Schlussetappe der diesjährige Ausgabe wegen der für diesen Tag angekündigten Proteste gegen das Team Israel â€

08.09.2025Knoten geplatzt: Pedersen jetzt auch mit dem letzten Quäntchen

(rsn) - Mads Pedersen (Lidl – Trek) ging gleich dreifach erleichtert in den zweiten Ruhetag der 80. Vuelta a Espana. Der Träger des Punktetrikots konnte endlich seinen ersten Tagessieg bei der dies

08.09.2025Kooij und Hoole zu Decathlon, Armirail zu Visma

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

08.09.2025Thomas rundete in seiner Heimat eine glänzende Karriere ab

(rsn) – Könnte es ein besseres Drehbuch für das Ende einer herausragenden Karriere geben, als die letzten Meter auf seinem Arbeitsgerät in der Heimatstadt zu absolvieren? Das dachte sich Geraint

07.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 15. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

07.09.2025Schachmann verurteilt Proteste “gegen Terror durch Terror“

(rsn) - Der Frust der Profis auf die Gaza-Demonstranten bei der Vuelta a Espana wächst. Während der 11. Etappe hatten viele Fahrer noch Verständnis für das Anliegen der Demonstranten. “Es ist vÃ

07.09.2025Rast: “Da waren wir schon kurz ein wenig verzweifelt“

(rsn) – Nun ist er also endlich da, der erste Sieg von Mads Pedersen (Lidl - Trek) im Grünen Trikot! Für diesen langersehnten Erfolg bei der Vuelta a Espana musste der Däne allerdings auf den fin

07.09.2025Pedersen siegt als Ausreißer und beendet den UAE-Lauf

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat die 15. Etappe der Vuelta a Espana im Sprint einer neunköpfigen Ausreißergruppe gewonnen. Der Ex-Weltmeister ließ im Finale des 168 Kilometer lan

07.09.2025Highlight-Video der 15. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Die 15. Etappe der Vuelta a Espana schien wie für Mads Pedersen (Lidl – Trek) gemalt. Und der Däne ließ sich auch nicht lange bitten, schaffte mit vier Teamkollegen den Sprung in die 47

07.09.2025Wiebes beendet Simac Ladies Tour in Gelb standesgemäß

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat auf der 6. Etappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) ihren fünften Etappensieg gefeiert und sich damit auch den Gesamtsieg gesichert. Sie gewann nach 156

07.09.2025Del Toro schlägt beim Auftakt zum Italienischen Herbst zu

(rsn) - Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat sich beim GP Industria&Artigianato (1.Pro) in Larciano seinen zehnten Saisonsieg gesichert. Der Mexikaner war nach 196 Kilometern im Dreiersprint

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine