Rennbericht

Nibelungen Gravel Ride Edition 2020: Unterwegs mit Ellen van Loy

Von Timo Rokitta

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| Foto: Timo Rokitta

09.07.2020  |  Wir schreiben das Jahr 2020. Der Corona-Virus hat Europa fest im Griff, fast alle Radsport-Events sind abgesagt. Fast alle - der Nibelungen Gravel Ride in Worms fand am vergangenen Wochenende statt, natürlich unter strenger Einhaltung aller Vorschriften. Und wie auch in den Jahren zuvor gehen die gesamten Einnahmen der Veranstaltung an die Kinderklinik des Klinikums Worms.

Erstmals wurde am Tag zuvor ein „Welcome-Ride“ veranstaltet,
zu dem sich die Locals unter den Teilnehmern einfanden. Es ging im gleißenden Licht der untergehenden Sonne über die Pisten und Trails entlang des Pfrimmbachs und rund um Worms.

Am folgenden Tag war pünktlich um acht Uhr der Start für die Langstrecken-Graveler, über 140 anspruchsvolle Kilometer; eine Stunde später ging die 100er-Runde auf die Strecke. Insgesamt waren weit über 100 Gravelbiker/innen auf den anspruchsvollen Offroad-Pisten unterwegs.

Die Teilnehmer/innen reisten aus allen Teilen
Deutschlands für den schon zum Kult-Event gewordenen Nibelungen Gravel Ride an. Aus Antwerpen/ Belgien kam die Profi-Crossfahrerin Ellen van Loy mit ihrem Mann in die Nibelungen-Stadt am Rhein.

Der Track führte die Teilnehmer zunächst über eine alte, geschotterte Bahntrasse aus der Stadt, kurz danach folgte eine Kopfsteinpflaster-Passage bei Abenheim. Über offenes Feld führte der Weg zum Flüsschen Pfrimm, das die Fahrer bis tief ins Zellertal begleitete. Bei Harxheim wurde es dann ruppig, ein weiterer Abschnitt mit noch gröberem Kopfsteinpflaster spuckte die Graveler erst auf einer windigen Hochebene wieder aus.

Von weitem sah man dort das Objekt
der Begierde - den markanten Donnersberg. Nach 41 Kilometern waren alle froh, sich an der Verpflegungsstelle ausgiebig stärken zu können. Neben frischen Laugenbrezeln gab es Müsliriegel, Bananen, Äpfel, Erdnüsse sowie Schokobrötchen und natürlich Wasser, Cola und Apfelschorle.

Für die Fahrer der großen Runde ging nun die eigentliche Herausforderung erst los. Nach einigen weiteren Kopfsteinpflaster-Passagen durch alte Bauernhöfe und Pferdegestüte begann der Anstieg zum Donnersberg, mit 687,5 Metern der  höchste Berg der Pfalz. Über eine geschotterte Piste ging es vier Kilometer und im Schnitt mit acht Prozent stetig bergauf, maximal waren es zwölf Prozent.

Erst hoch oben am Königstuhl,
einem markanten Felsen, wurden wieder Höhenmeter bergab vernichtet. Wegen Forstarbeiten mussten die Fahrer dann improvisieren und ihre Gravelbikes über die gefällten Bäume tragen oder sich eine Umfahrung suchen. Endlich unten angekommen hieß es dann den Kopf einziehen, ein schmaler Tunnel unterquerte eine alte Bahnstrecke.

Nach dieser Schleife kamen die Teilnehmer/innen dann wieder - einige etwas angezählt - zur Verpflegungsstelle, um die Kalorien für die Schluss-Attacke nachzuladen. Ein traumhafter Singletrail als Warmup läutete den Weg durch den Stumpfwald ein. Nach einem alten, etwas unheimlichen Ort, genannt Stumpfwaldgericht, begann die Abfahrt zum Eiswoog, einem romantischen See mitten im Wald und vor einer alten Eisenbahnbrücke.

Die Piste folgte nun dem geschotterten
Barbarossa-Radweg, der dem Eisbach bis Ebertsheim folgte. Von hier ging es nochmals 150 Höhenmeter bergauf zum Modellflugplatz auf dem Grünstadter Berg. Holprig und anspruchsvoll war die anschließende Abfahrt wieder hinunter ins Eistal bei Mertesheim.

Doch dann kam es noch einmal knüppeldick – die Wand von Asselheim wartete als letzte Prüfung auf die Gipfelstürmer. Der zum Glück betonierte Anstieg führte mit unglaublichen 24 Prozent auf die Hochebene bin der Nähe des Flugplatzes bei Quirnheim. Wer hier oben war, hatte es dann fast geschafft.

Die Strecke führte auf den letzten
20 Kilometern nur noch bergab und mit Rückenwind nach Worms. An einer alten Quelle in den Kleingärten in Kindenheim konnten sich die überhitzten Fahrer abkühlen und frisches Wasser nachtanken.

Die letzten Kilometer entlang der Pfrimm wurden dann nach einem langen Tag im Sattel zur „Tour d'honneur“. Der letzte Trail entlang der Pfrimm endete dann genau am Start- und Zielbereich am "Pit-Pat"-Gelände an der B9. Im Ziel wurden alle erschöpften Fahrer mit einer eiskalten, natürlich alkoholfreien Hopfenkaltschale empfangen.

Als Krönung folgte dann wie jedes Jahr
das obligatorische Flammlachs-Essen, das wohl einmalig in der Gravel-Szene ist. Eine Tombola mit vielen Preise rundete den 3. Nibelungen Gravel Ride ab. Nach einem unvergesslichen und harten Tag waren alle Teilnehmer/innen einig, auch im nächsten Jahr wieder am Start zu stehen. 

Timo Rokitta ist Veranstalter des Nibelungen Gravel Ride.

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