Tröpfchen-Infektion “im Vorbeifahren“?

Kann man sich beim Radfahren mit Covid-19 infizieren?

Von Wolfgang Preß

Foto zu dem Text "Kann man sich beim Radfahren mit Covid-19 infizieren?"
Wichtig in Corona-Zeiten: Abstand halten - auch beim Radfahren | Foto: ben-scruton.com

03.04.2020  |  Radsport an der frischen Luft bleibt in Deutschland vorerst erlaubt - maximal zu zweit, oder mit Familien-/ Haushalts-Angehörigen; in Bayern nur alleine. So sind vor allem bei Sonnenschein viele Sportler unterwegs. Und so mancher Rennradler hat sich wohl schon gefragt: Können keuchende Radsportler, die mit dem Covid-19 infiziert sind, aber keine Symptome haben (und deswegen noch fahren), den Virus gewissermaßen im Vorbei-Radeln übertragen?

Laut derzeitigem Forschungsstand ist das tatsächlich möglich - aber eher theoretisch.
„Es kann davon ausgegangen werden, dass die hauptsächliche Übertragung über Tröpfchen erfolgt“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Netzseite: "Doch normalerweise sinken die Tröpfchen direkt nach dem Ausscheiden zu Boden", eine Ansteckung gewissermaßen im Vorbeifahren sit also "sehr unwahrscheinlich", so das RKI.

Bei der Tröpfchen-Infektion wird der Krankheitserreger über Speichel- oder Schleimtröpfchen beim Husten, Niesen, aber auch Sprechen ausgeschieden, und kann dann von einem anderen Menschen eingeatmet werden. Um sich davor zu schützen, empfiehlt das RKI die bekannten mindestens anderthalb Meter, besser zwei Meter Abstand zu halten – auch beim Radfahren.

Eine Studie, die eine Forscher-Gruppe
kürzlich im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte, zeigte nun jedoch, dass Sars-CoV-2-Viren bis zu drei Stunden in sogenannten Aerosolen existieren können. Aerosole sind Teilchen, die in der Luft schweben, und nicht sofort zu Boden sinken.

Theoretisch wäre es daher möglich, dass der Virus von einem Menschen ausgeatmet, und dann von einem anderen eingeatmet wird. Auch auf der Kleidung könnten die Viren niedergehen. Es ist also derzeit zumindest nicht auszuschließen, dass man sich auch "über die Luft" ansteckt; entsprechende Forschungen, ob das wirklich passiert, gibt es bisher nicht.

Die amerikanischen Wissenschaftler schlussfolgern
in ihrer Studie, dass eine Übertragungs via Aerosole möglich sein könnte. Es komme jedoch auch darauf an, wie hoch die Virus-Last in den Aerosolen ist, und ob diese dann ausreiche, eine andere Person zu infizieren. Auch dazu gibt es noch keine ergiebigen wissenschaftlichen Studien.

Der bekannte Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, weist in seinem Blog jedoch auf folgendes hin: "Draußen verdünnt sich alles, was man ausatmet, sehr rasch, somit auch das Virus. Zudem geht ja fast immer ein kleines bisschen Wind." Ob sich Viren auch über Partikel in der Luft verbreiten, sei also eher eine Frage in Innenräumen.

Es bleibt also beim Radfahren ein geringes
Rest-Risiko, sich anzustecken - das sich jedoch recht einfach weiter reduzieren lässt, indem man den bekannten Abstand einhält. Und indem man, wie in unserem "Corona-Rennrad-Knigge" postuliert, zudem davon Abstand nimmt, sich auf dem Rad zu schneuzen.

Was aber, wenn sich nun ein uneinsichtiger (oder unwissender) Radler nicht daran hält, und man in seinen Sprühregen gerät? Erstmal keine Panik - Covid-19 wird nicht über die Haut übertragen, so das RKI. Man sollte jedoch vermeiden, den betroffenen Bereich zu berühren, bis man ihn mit Wasser und Seife oder einem Desinfektionsmittel (auf Alkohol-Basis) gründlich gereinigt hat.

Das gilt auch, wenn es sich bei dem
betroffenen Bereich um das Gesicht handelt. Man sollte dann versuchen, sich so schnell wie möglich zu reinigen, da man das Gesicht häufig unbewußt berührt, und der Virus deshalb in die Augen oder auf die Schleimhäute geraten könnte.

Betroffene Kleidungsstücke sollten nicht mehr berührt werden: Aktuellen Forschungen der Weltgesundheits-Organisation WHO zufolge kann der Virus mehrere Stunden auf Oberflächen aktiv bleiben. Die Klamotten also so schnell wie möglich bei 60 Grad waschen.

Ganz vorsichtige Radler haben mittlerweile
eine kleine Flasche Desinfektionsmittel in der Trikot-Tasche. Und - für die meisten Rennradler vermutlich selbstverständlich - es hilft auch das Tragen einer Sportbrille.
Passen Sie auf sich auf, und bleiben Sie gesund!

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