Gretsch wird Vierter im Giro-Zeitfahren

Contador rückt die Dinge wieder gerade, Kiryienka tröstet Sky

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Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hat sich im Einzelzeitfahren des Giro d´Italia das Rosa Trikot zurückgeholt. | Foto: Cor Vos

23.05.2015  |  (rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hat im Einzelzeitfahren des 98. Giro d’Italia die Verhältnisse wieder gerade gerückt. Der 32 Jahre alte Spanier holte sich nach nur einem Tag das Rosa Trikot zurück, das er nach seinem gestrigen Sturz an den Italiener Fabio Aru (Astana) hatte abgeben müssen.

Bei erneut schlechtem Wetter kam Contador im 59,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Treviso nach Valdobbiadene auf den dritten Platz und nahm im strömenden Regen seinem schärfsten Rivalen 2:47 Minuten ab. Der 24-jährige Aru ist im Gesamtklassement nun wieder Zweiter, hat aber bereits 2:28 Minuten Rückstand auf Contador

Den Tagessieg auf der 14. Giro-Etappe sicherte sich der Weißrusse Vasil Kiryienka (Sky) in der Zeit von 1:17:52 mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Arus spanischen Teamkollegen Luis Leon Sánchez. Weitere zwei Sekunden dahinter folgte Contador. Eine ausgezeichnete Leistung zeigte Patrick Gretsch (Ag2R), der als bester Deutscher mit 23 Sekunden Rückstand auf den Etappengewinner den vierten Platz belegte.

„Das ist ein ganz besonderer Sieg, der mir hier gelungen ist“, kommentierte der 33-jährige Kiryienka seinen dritten Etappenerfolg bei einer Italien-Rundfahrt. „Teamchef Dave Brailsford sagte heute zu mir: Das ist deine große Chance. Es lief alles prima heute, auch wenn es ein langer, schwerer Weg war, weil ich noch lange auf Contador warten musste.“

Kiryienka konnte seinen Teamchef mit seinem souveränen Sieg über einen weiteren schwarzen Tag hinwegtrösten, den sein Kapitän Richie Porte erlebte. Der Australier handelte sich selbst in seiner Spezialdisziplin großen Rückstand ein und liegt nun bereits mehr als acht Minuten hinter Contador, der den nun anstehenden Bergetappen beruhigt entgegenblicken kann.

„Ich bin sehr glücklich, das Rosa Trikot wiederzuhaben“, sagte der alte und neue Gesamtführende im Ziel zu Eurosport. „Das war sehr schmerzhaft heute, der Wind hat immer wieder gedreht und ich bin sehr froh, dass ich es geschafft habe.“ Der 32-Jährige liegt nicht nur deutlich vor Aru, sondern konnte seinen Vorsprung gegenüber allen anderen Klassementfahrern deutlich ausbauen. Dass er den Gesamtsieg nicht errang lag wohl in erster Linie an eben jenem Wind, der den anfänglichen Regen am Nachmittag wegschob und das Rennen trotz trockener werdender Strecke schwerer machte.

Gesamtdritter ist nun Andrey Amador (Movistar/+3:36) aus Costa Rica, gefolgt vom Kolumbainer Rigoberto Uran (Etixx - Quick-Step+4:14), dem Belgier Jurgen Van Den Broeck (Lotto Soudal/+4:17), dem Italiener Dario Cataldo (Astana/+4:50) sowie dem Spanier Mikel Landa (Astana/+4:55), der vom dritten auf den siebten Platz zurückfiel. 

Mit Ausnahme von Contador und Van Den Broeck spielten die Klassementsaspiranten in der Tageswertung keine Rolle. Hier kam der Niederländer Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo/+01:09) hinter Gretsch auf den fünften Platz, gefolgt vom Esten Tanel Kangert (Astana/+1:17), Van Den Broeck (+1:25), dem Italiener Fabio Felline (Trek/+1:26), dem Schweden Tobias Ludvigsson (Giant-Alpecin/+1:279 sowie dem Australier Luke Durbridge (Orica-GreenEdge/+01:36), die am besten mit dem anspruchsvollen Parcours zurecht kamen.

Die Strecke zwischen Treviso und Valdobbiadene war zweigeteilt: Zunächst ging es auf breiten Straßen relativ flach gen Norden, bis an einem Linksabzweig bei Kilometer 30 der erste Anstieg begann - zunächst recht steil, oben heraus flacher. Von da an bewegten sich die Fahrer in den Weinbergen auf einem welligen und kurvenreichen Parcours auf kleineren Straßen zur Abfahrt in den Zielort, die noch einmal drei enge Kurven beinhaltete.

Contador ließ sich weder von der Länge und der der Schwierigkeit des Parcours noch vom widrigen Wetter irritieren und war mit Abstand der Beste der Klassementfahrer. Der Madrilene hatte sich seine Kräfte gut eingeteilt und sich von Zwischenzeit zu Zwischenzeit verbessert. Am Ende blieb er nur knapp hinter seinem Landsmann Sánchez, Kiryienka dagegen konnte sich über seinen ersten Saisonsieg freuen.

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