Walscheids Tour de Berlin-Tagebuch / 2. + 3. Etappe

Gute Beine im Zeitfahren, im Sprint kurz den Ãœberblick verloren

Von Max Walscheid

Foto zu dem Text "Gute Beine im Zeitfahren, im Sprint kurz den Ãœberblick verloren"
Der Deutsche U23-Meister Max Walscheid (Kuota-Lotto) | Foto: Marcel Hilger/ Kuota-Lotto

16.05.2015  |  (rsn) - Der Freitag ging sehr gut los. Im Zeitfahren konnten wir als einziges Team zwei Fahrer in die Top Ten bringen. Julian Braun wurde 8., ich landete auf Rang 2. Schon beim Einfahren hatte ich trotz der harten Etappe vom Vortag verhältnismäßig gute Beine, das konnte ich dann glücklicherweise im Rennen bestätigen: Nachdem ich die ersten 5 Kilometer ruhig aber zügig anging, war ich sicher, dass ich mein Tempo würde durchziehen können und von da an gab es unter der Anfeuerung meines Teamchefs nur noch Kette rechts.

Nach dem Zeitfahren galt es, möglichst schnell halbwegs zu regenerieren, da um 17.00 noch ca. 110km rund um Baruth anstanden. Die Etappe beinhaltet als einzige der Tour einen neun Mal zu fahrenden Hügel und der wurde für meine Begriffe ziemlich sportlich gefahren. Die ersten Runden fielen mir recht schwer, da ich aber weiß, dass ich oft – und gerade bei Halbetappen - ein paar Kilometer brauche, um ins Rennen zu finden, blieb ich ruhig und zum Glück wurden die Beine von Runde zu Runde besser.

Mein Team arbeitete im Rennverlauf wirklich viel, um Gruppen zu neutralisieren, zwar konnte sich doch der ein oder andere absetzen, aber wirklich gefährlich wurde es selten. So kam es am Ende auch zum erhofften Massensprint. Da wir wie erwähnt vorher schon viel Arbeit leisteten, konnten wir hierbei keinen richtigen Zug mehr aufbauen, was allerdings auch keinem anderen Team wirklich gelang. Umso hektischer verliefen die letzten Kilometer, da immer wieder zwei, drei Fahrer eines Teams an der Spitze fuhren und wieder überholt wurden.

In dieser Hektik verloren mein Anfahrer und ich einmal kurz den Überblick, damit auch schlagartig unsere gute Position und schon war der Sprint gelaufen. Ich fand auf den letzten 1000 Metern keine Lücke mehr und ging viel zu weit hinten auf die letzten 300 Meter – das hätte ich besser lösen können, vor allem, da die Beine eigentlich auch noch gut waren. Zwar überholte ich noch einige Fahrer, doch musste ich - 200 vor Ziel einmal auf Schwung gekommen - extrem rausnehmen, um nicht zu stürzen. So landete ich auf einem nicht zufrieden stellenden 12. Rang und konnte die Teamarbeit leider nicht belohnen. Immerhin haben wir als Mannschaft den nervösen Sprint unbeschadet überstanden.

In der Teamwertung liegen wir aktuell auf einem starken 2. Rang. Ich selber befinde mich wie nach dem Zeitfahren immer noch auf Platz 2 im Gesamt-Einzel-Klassement, zu Platz 1 fehlen 15 Sekunden. An sich nicht viel, aber auf der morgigen letzten Etappe kaum wett zu machen. Nichts desto trotz werden wir wieder unser Äußerstes geben, um vielleicht doch noch die Rundfahrt gewinnen zu können.

Euer Max

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