Nach Platz sechs bei Mailand-Sanremo

Bouhanni hadert mit seinem Pech und den Teamkollegen

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Nacer Bouhanni (Cofidis) | Foto: Cor Vos

23.03.2015  |  (rsn) –Zwar beendeten erstmals seit 1998 wieder zwei Franzosen Mailand-Sanremo in den Top Ten, doch während Tony Gallopin (Lotto Soudal) mit seinem neunten Rang auf der Via Roma zufrieden war, trauerte der sechstplatzierte Nacer Bouhanni (Cofidis) einer vergebenen Chance auf ein deutlich besseres Ergebnis hinterher.

„Ich habe mir den Sieg zugetraut, ich war wirklich zuversichtlich. Deshalb ist das so schwer zu akzeptieren und so frustrierend“, sagte der 24-Jährige der L’Equipe nach seinem durchaus bemerkenswerten Mailand-Sanremo-Debüt. Bouhanni, der noch immer auf seinen ersten Sieg im Cofidis-Trikot wartet, beklagte zum wiederholten Mal seine schlechte Position im Zielsprint und machte dafür ziemlich unverblümt seine Teamkollegen verantwortlich.

„Es ist ja kein Geheimnis, dass man keine Wunder erwarten kann, wenn man so wie ich mal wieder im Sprint allein auf weiter Flur ist. Alles, was mir fehlte, war jemand, der mir den Sprint angezogen hätte “, bemängelte der neue Cofidis-Kapitän die Vorstellung seiner Teamkollegen.

Bouhanni hatte wie auch Titelverteidiger Alexander Kristoff (Katusha) bereits in der Cipressa mächtig zu kämpfen, hielt aber doch den Anschluss und hatte sich dann auf dem höchsten Punkt des Poggio in eine aussichtsreiche Position – etwa an 15. Position – vorgearbeitet. In der Abfahrt aber wurde er durch den vor ihm gestürzten Philippe Gilbert (BMC) aufgehalten und musste sich erneut zurückkämpfen. „Ich dachte, ich hätte den schwersten Teil hinter mir […], doch dann musste ich die Lücke wieder schließen“, schilderte er die Situation, die ihn wertvolle Körner kostete. Den Sprint begann Bouhanni schließlich von etwa zehnter Position aus und zog auf der äußersten rechten Bahn aus noch an einigen Konkurrenten vorbei - doch mit dem sechsten Platz war Bouhanni alles andere als zufrieden.

„Was mich am meisten ärgert, dass fünf von uns um Platz zwei gesprintet sind und ich Sechster wurde“, erkannte er allerdings indirekt die Überlegenheit von John Degenkolb (Giant-Alpecin) an diesem Tag an. „Ich bin fürchterlich enttäuscht und es wird einige Zeit dauern, bis ich das verdaut haben werde. Ich bin hierhergekommen, um zu gewinnen und zu keinem anderen Zweck.“

Die Chance zur Wiedergutmachung bietet sich dem Französischen Meister von 2012 bereits am Sonntag, wenn er ebenfalls zum ersten Mal in seiner Karriere bei Gent-Wevelgem am Start steht. Dort heißt der Titelverteidiger übrigens John Degenkolb – es wird interessant sein zu beobachten, ob Bouhanni bei dem flämischen Klassiker den Deutschen wird hinter sich lassen können.

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