Zeitfahrweltmeister gewinnt erneut Belgien-Rundfahrt

Martin wehrte Gilberts Attacke ab

Foto zu dem Text "Martin wehrte Gilberts Attacke ab"
Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) ist der Gewinner der Belgien-Rundfahrt 2013. | Foto: ROTH

27.05.2013  |  (rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) hat mit einem souveränen Auftritt auf der letzten Etappe der Belgien-Rundfahrt sein Rotes Trikot verteidigt und beim Heimspiel seines Teams den zweiten Gesamtsieg in Folge gefeiert. Dabei ließ sich der Zeitfahrweltmeister weder vom Ausreißer Luis Leon Sanchez (Blanco) noch von einer Attacke von Weltmeister Philippe Gilbert (BMC) aus der Ruhe bringen.

Der Spanier kam auf dem schweren und verregneten fünften Teilstück über 177 Kilometer mit Start und Ziel in Banneux als Solist ins Ziel und feierte seinen ersten Saisonsieg. Zwischendurch durfte sich Sanchez sogar Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen. Gilbert versuchte 20 Kilometer vor dem Ziel bei der zweiten Überquerung der Redoute, Martin abzuhängen und seinen zweiten Gesamtsieg nach 2011 einzufahren.

Doch der 28 Jahre alte Deutsche konnte den Rückstand auf den Belgier auf wenige Sekunden begrenzen und schloss relativ schnell in Begleitung von Francesco Gavazzi (Astana) und Andreas Klöden (RadioShack Leopard) zu Gilbert auf. Der Rückstand auf Sanchez betrug im Ziel nur noch 27 Sekunden.

Im Sprint der Vierergruppe kam Martin hinter Gavazzi, Gilbert und Klöden auf den fünften Platz und behauptete damit einen Vorsprung von 36 Sekunden auf Sanchez, der sich noch vom elften auf den zweiten Rang der Gesamtwertung verbesserte. Gilbert wurde mit 51 Sekunden Rückstand Dritter vor Klöden (+1:18). Der Niederländer Tom Dumoulin (Argos-Shimano), vor der Etappe 40 Sekunden hinter Martin noch Zweiter der Gesamtwertung, fiel auf Platz fünf (+1:30) zurück.

„BMC hat das Rennen heute noch einmal richtig schwer gemacht. Meine Mannschaft hat mich aber wieder perfekt unterstützt. Bis etwa 20 Kilometer vor dem Ziel hatte ich so gut wie nie Wind auf der Brust. So hatte ich dann genug Kraft, um den Angriff von Philippe Gilbert an der Redoute zu parieren“, kommenteriete Martin seinen achten Sieg in diesem Jahr. „Für Mai ist das eine ganz gute Bilanz. Ich bin zufrieden bis hierher“, zog er eine kurze Frühjahrsbilanz..

Auf der mit insgesamt 13 Anstiegen gespickten Schlussetappe ließ BMC bei erneut regnerischem Wetter nichts unversucht, um Martin nochmals in Verlegenheit zu bringen. Gilberts Attacke an der Redoute hatte zwar eine Selektion zur Folge, aber es reichte nicht, um den aufmerksamen Spitzenreiter loszuwerden. „Ich habe gleich gesehen, dass Martin nicht weit genug hinten war. Ich wusste, dass er im Flachen noch stärker ist, weil man das schon im Zeitfahren gesehen hatte“, schilderte Gilbert seinen vergeblichen Angriff.

„Er hat eine richtige Rakete gezündet und erst mal ein Loch gerissen“, lobte Martin seinen Konkurrenten. „Aber ich dachte mir, selbst wenn er mir 20, 30 oder 40 Meter gibt, kann ich den Abstand halten oder ihn einholen. Durch meine Zeitfahrleistung hatte ich Vertrauen in meine Form. Schließlich ist es mir gelungen, ihn einzuholen. Ich bin einfach gleichmäßig meinen Rhythmus gefahren“, nannte er sein Erfolgsrezept.

Die Etappe konnte Martin Sanchez überlassen, weil der Blanco-Profi im Gesamtklassement bereits 1:16 Minuten Rückstand hatte. So krönte der 29-jährige Sanchez seinen ersten Auftritt in dieser Saison mit einem Sieg. Sein Team hatte den vierfachen Tour-Etappengewinner aus dem Rennbetrieb genommen, weil Sanchez einer der Kunden des Dopingarztes Eufemiano Fuentes gewesen sein soll. Auch wenn die Vorwürfe noch nicht geklärt sind, darf der Allrounder aus Murcia nun wieder Rennen bestreiten.

Martin hatte übrigens keine Zeit, seinen Gesamtsieg ausgiebig zu feiern, denn noch am Sonntag machte er sich auf den Weg nach Südfrankreich, wo er mit seinen Teamkollegen auf Korsika die ersten Etappen der Tour de France und in Nizza den Parcours des Teamzeitfahrens der 4. Etappe inspizieren wird. Und am kommenden Sonntag steht Martin beim Critérium du Dauphiné am Start, der Generalprobe zur 100. Frankreich-Rundfahrt.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.05.2013Greipel egalisierte fast seine Rekordbilanz von 2012

(rsn) – André Greipel war bei der diesjährigen Belgien-Rundfahrt fast so erfolgreich wie bei der Ausgabe 2012. Der deutsche Sprinter sicherte sich beim Heimspiel seines Lotto Belisol-Teams zwei Et

26.05.2013Tony Martin gelingt die Titelverteidigung

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) ist bei der Belgien-Rundfahrt die Titelverteidigung gelungen. Der Zeitfahrweltmeister verteidigte auf der entscheidenden 5. Etappe sein Rotes Trikot, da

25.05.2013Iglinskiy verhindert Greipels dritten Sieg

(rsn) – André Greipel (Lotto Belisol) hat bei der Belgien-Rundfahrt seinen dritten Tagessieg knapp verpasst. Der 30 Jahre alte Deutsche belegte auf der 4. Etappe über 164,3 Kilometer rund um Lacs

25.05.2013Sogar Eddy Merckx war von Tony Martin beeindruckt

(rsn) – Nach dem fünften Zeitfahrsieg der Saison erhielt Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) sogar Gratulatiionen von Eddy Merckx. Die belgische Radsport-Legende saß nämlich im Beglietfahrzeug

25.05.2013Zeitfahr-Niederlage gegen Martin - Cancellara bleibt gelassen

(rsn) – Platz 77 im Zeitfahren der Belgien-Rundfahrt, fast zwei Minuten langsamer als sein großer Konkurrent Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step), der die Etappe überlegen für sich entschied: Un

24.05.2013Martin nach Zeitfahrsieg im Roten Trikot

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) hat bei der Belgien-Rundfahrt nach der 3. Etappe beste Aussichten auf die Titelverteidigung. Der zweifache Weltmeister gewann am Freitag überlegen das

23.05.2013Greipel trotz Schaltproblemen bei zwei von zwei

(rsn) – Nach seinem Auftaktsieg bei der Belgien-Rundfahrt (Kat. 2.HC) hatte André Greipel in Hinblick auf die schwere Donnerstag-Etappe noch angekündigt. „Die Etappe ist wohl eher was für meine

23.05.2013Greipel feiert zweiten Sieg in Folge

( rsn) – André Greipel (Lotto Belisol) ist bei der Belgien-Rundfahrt in den Sprints weiter das Maß aller Dinge. Der 30 Jahre alte deutsche entschied am Donnerstag die 2. Etappe über 181 Kilomete

23.05.2013Voeckler von der Trinkflasche zu Fall gebracht

(rsn) - Thomas Voeckler (Europcar) ist einer der Pechvögel des Frühjahrs. Zunächst verpasste der Franzose bei Dwars door Vlaanderen (Kat. 1.1) Ende März um knapp 20 Meter seinen ersten Saisonsieg

22.05.2013Greipel feiert Sieg wie aus dem Lehrbuch

(rsn) - André Greipel (Lotto-Belisol) hat den Auftakt der Belgien-Rundfahrt (Kat. 2.HC) gewonnen. Nach 194 Kilometern von Lochristi nach Knokke-Heist setzte sich der 30-Jährige in einem packenden Be

22.05.2013Tony Martin will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) tritt als Titelverteidiger bei der heute beginnenden Belgien-Rundfahrt an – doch geplant war sein Start nicht. „Eigentlich stand die Belgien-Rundfah

22.05.2013Gelingt Tony Martin die Titelverteidigung?

(rsn) – Parallel zur Bayern-Rundfahrt startet am Mittwoch die Belgien-Rundfahrt. Mit dabei sind unter anderem die deutschen Stars André Greipel (Lotto-Belisol), Andreas Klöden (Radioshack-Leopard)

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Highlight-Video der 7. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat bei der 10. Vuelta Femenina ein weiteres Mal ihren Ruf als stärkste Sprinterin untermauert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)