74. Tour de Suisse: Cancellara verteidigt Gelb

Haussler kommt in Fahrt

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Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) nach seinem Sieg auf der 2. Etappe der Tour de Suisse Foto: ROTH

13.06.2010  |  (rsn) – Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) kommt rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt Tour de France in Schwung. Der 26 Jahre alte Freiburger feierte am Nachmittag auf der 2. Etappe der Tour de Suisse seinen ersten Saisonsieg. Hausssler entschied nach 167,5 Kilometern von Ascona nach Sierre den Sprint einer knapp 70 Fahrer starken Spitzengruppe vor dem Spanier Pablo Urtasun (Euskaltel) und dem Italiener Marco Marcato (Vacansoleil) für sich. Hinter dem Spanier Oscar Freire (Rabobank) wurde Gerald Ciolek (Milram) Fünfter. Sein Teamkollege Fabian Wegmann, der in der Schweiz nach einer dreiwöchigen Rennpause sein Comeback gibt, fuhr auf Rang 14.

Der Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) verteidigte als Tageszwölfter sein Gelbes Trikot. Der Zeitfahrweltmeister führt weiterhin mit einer Sekunde Vorsprung auf den Tschechen Roman Kreuziger (Liquigas) und drei Sekunden auf Tony Martin (HTC-Columbia). Als bester Milram-Fahrer folgt Matthias Ruß mit 15 Sekunden Rückstand auf Platz zehn. Der 26 Jahre alte Schwabe führt zudem die Sprintwertung an, während sich der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing) das Bergtrikot überstreifen durfte. Haussler übernahm die Spitze der Punktewertung.

"Ich fühle mich natürlich gut nach diesem Sieg. Für mich beginnt die Saison jetzt erst", sagte Haussler, der das gesamte Frühjahr über mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. "Ich musste bei der Kalifornien-Rundfahrt aussteigen, weil ich immer noch Probleme mit meinem Knie hatte. Danach habe ich trainiert und bin jetzt bereit für die Tour de France."

In der fünf Fahrer starken Gruppe des Tages, die sich schon kurz nach dem Start bildete, waren auch Ruß und Frank dabei. Gemeinsam mit dem Niederländer Joost Van Leijen (Vacansoleil), dem Russen Pavel Brutt (Katjuscha) und dem Spanier Aitor Hernandez (Euskatel) fuhren sie dem Feld davon und erarbeiteten sich einen Vorsprung von maximal sieben Minuten.

Die Verfolgungsarbeit wurde in erster Linie von HTC-Columbia, dem Team von Sprinter Mark Cavendish, und Cancellaras Saxo Bank-Mannschaft organisiert. Auf dem Weg hinauf zum Simplonpass (Kat. 1) machte den Fahrern weniger die Steigungsgrade als vielmehr Regen und Kälte zu schaffen. Der Abstand zwischen Spitze und Feld schwankte in dieser Rennphase um die vier Minuten, auf 2.000 Metern Höhe sicherte sich Hernandez vor Frank und Ruß den Bergpreis.

Erst in der langen Abfahrt zog das Feld das Tempo an und reduzierte den Rückstand auf die gut harmonierenden Ausreißer auf unter drei Minuten. Die Vorentscheidung fiel rund 17 Kilometer vor dem Ziel im Anstieg nach Valencon (Kat. 3), in dem Frank an der Spitze attackierte und die Gruppe auseinander fuhr, während kurz danach auch das Feld am Berg auseinanderfiel. Die meisten Sprinter, darunter auch Cavendish und der Italiener Alessandro Petacchi (Lampre), aber auch Klassementfahrrer wie der Spanier Luis Leon Sanchez (Caisse d’Epargne) oder der Luxemburger Kim Kirchen (Katjuscha), mussten in dem kniffligen Anstieg reißen lassen.

Auf den letzten Kilometern wehrten sich an der Spitze nur noch Ruß, Frank und Brutt tapfer, aber vergeblich gegen die heranstürmenden Verfolger, die gut drei Kilometer vor dem Ziel das Trio stellten. Im folgenden Sprint setzte sich Haussler ganz knapp vor dem starken Urtasun durch.

Am Ende der Etappe haderte Milrams Sportlicher Leiter Ralf Grabsch mit dem Rennverlauf. „Das Glück war heute nicht auf unserer Seite. Wir hatten viele Reifenschäden und zum Schluss ist Dominik Nerz schwer gestürzt. Wir können erst nach einer Untersuchung sagen, ob er weiter fahren kann“, klagte Grabsch, nicht ohne Ruß zu loben. „Matthias ist heute ein super Rennen gefahren. Leider hat das Feld die Ausreißer noch kurz vor dem Ziel gestellt. Aber als Lohn für die harte Arbeit fährt er am Montag ja im Sprinttrikot.“

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