Vorschau 93. Flandern-Rundfahrt

Wer erobert die Herzen der Flamen?

Foto zu dem Text "Wer erobert die Herzen der Flamen?"

Die Mauer von Geraadsbergen

Foto: ROTH

03.04.2009  |  (rsn) - Die 93. Auflage der Flandern-Rundfahrt wartet mit vielen aussichtsreichen Kandidaten, aber keinem absoluten Topfavoriten auf. Dazu kommt eine Strecke, die durch einige zusätzliche Kopfsteinpflasterpassagen und Anstiege noch anspruchsvoller geworden ist. Insgesamt stehen beim größten belgischen Rennen 25 Teams am Start, darunter sieben Wild-Card Mannschaften. Für die Flamen ist die Flandern-Rundfahrt das Sportereignis des Jahres. Dem Sieger liegt das Volk zu Füßen.

Die Strecke: Die Schwierigkeiten der 93. Flandern-Rundfahrt liegen traditionell in den Kopfsteinpflasterpassagen und den kurzen giftigen Anstiegen, die ebenfalls über Kopfstein führen. Diesmal stehen insgesamt 28 Kilometer über Pflasterstein und 16 der sogenannten Hellinge auf dem Programm.

Das 261,5 Kilometer lange Rennen wird bereits um 9:45 Uhr in Brügge gestartet. Die ersten 100 Kilometer ohne Hellinge dienen eher dem Einrollen. Zwischen dem Kilometer 100 und 160 müssen zwar mit dem Molenberg und dem bis zu 17 Prozent steilen Wolvenberg nur zwei Anstiege überquert werden, dafür führen auf diesem Abschnitt aber 13 Kilometer über Kopfsteinpflaster.

Dürfte es in diesen Abschnitten höchstens zu einer ersten kleineren Vorselektion kommen, tritt die "Ronde" ab Kilometer 180 in ihre entscheidende Phase. Die mit Spannung erwarteten letzten 80 Kilometer mit 14 Hellingen eröffnet der Oude-Kwaremont. Danach folgen die berühmten Anstiege: der bis zu 22 Prozent steile Koppenberg, Eikenberg, Berendries, Ten Bosse oder Eikenmolen. Die beiden legendären Hellinge, die Muur und der Bosberg läuten auf den letzten 20 Kilometern das Finale ein. Vom Bosberg bis ins zwölf Kilometer entfernte Ziel in Meerbeke-Ninove geht es fast nur noch bergab. Einen dort Führenden oder eine Spitzengruppe noch zu stellen, wird für die Verfolger nicht gerade einfach werden

Die Favoriten: Einen Topfavoriten auszumachen ist unmöglich. Zu viele Faktoren werden bei der Flandern-Rundfahrt über Sieg und Niederlage entscheiden. Zum einen natürlich die Tagesform, zum anderen aber auch das Wetter. Für Sonntag sind blauer Himmel, Sonnenschein und milde Temperaturen gemeldet. Das dürfte den Kreis der Favoriten größer werden lassen als klassisches flämisches Klassikerwetter mit Regen, Wind und Kälte. Aber auch von Sturz- oder Defektpech muss man auf den schmalen Straßen und auf dem materialfressenden Kopfsteinpflaster verschont bleiben.

Dass ihre Form stimmt, haben die beiden belgischen Quick.Step-Kapitäne Stijn Devolder und Tom Boonen in den letzten Wochen gezeigt. Zudem weiß das Duo, wie man "Flanderns Schönste" im Sturm erobert. Devolder war im Vorjahr erfolgreich, Boonen siegte 2005 und 2006. Aber auch für einen dritten deutschen Sieg stehen die Chancen am Sonntag gar nicht so schlecht. So können sowohl Marcus Burghardt (Columbia-Highroad) als auch das starke Cervelo-Duo Heinrich Haussler und Andreas Klier ein Wörtchen um den Sieg mitreden.

Mit seinen Siegen beim E3-Prijs und der schweren Auftaktetappe der Drei Tage von De Panne hat sich auch der Italiener Filippo Pozzato (Katjuscha) in den engsten Favoritenkreis gefahren. Ebenfalls auf der Rechnung haben muss man den Belgier Leif Hoste (Silence-Lotto), dreimaliger-Flandern-Zweiter. Hostes Team steht gewaltig unter Druck, denn in den belgischen Rennen lief noch nichts zusammen. Ein Triumph bei der Flandern-Rundfahrt würde die bisherige Flaute mit einem Schlag vergessen machen. Zu den Favoriten muss man auch den US-Routinier George Hincapie (Columbia-HighRoad), die spanisch-belgische Rabobank-Doppelspitze Juan Antonio Flecha und Nick Nuyens sowie den Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) zählen, auch wenn hinter dessen Form allerdings nach seiner Verletzungspause noch ein großes Fragezeichen steht.

Die Teams: Quick.Step, Silence-Lotto, Rabobank, Saxo Bank, Milram, Katjuscha, Columbia-High Road, Garmin-Slipstream, Liquigas, Lampre, Euskaltel, Fuji Servetto, Caisse d`Epargne, Fdjeux, Bouygues Telecom, Cofidis, Ag2r, Astana, Vacansoleil, Skil-Shimano, Topsport Vlaanderen, Landbouwkrediet, Vorarlberg-Corratec, Cervelo, Barloworld

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.04.2009Entwarnung für Hushovd - Handgelenk nicht gebrochen

(rsn) – Entwarnung für Thor Hushovd: Der Norweger hat sich bei seinem Sturz im Finale der Flandern-Rundfahrt nicht wie ursprünglich gemeldet das Handgelenk gebrochen. Wie Hushovds Cervélo TestTea

06.04.2009Haselbacher zieht sich schwere Gesichtsverletzungen zu

(rsn) – René Haselbacher (Vorarlberg-Corratec) hat sich bei der Flandern-Rundfahrt am Sonntag weitaus schwerer verletzt als zunächst von seinem Team mitgeteilt. Wie der Österreichische Rundfunk Ã

06.04.2009Hushovd bricht sich das Handgelenk, Høj das Schlüsselbein

(rsn) – Neben dem Österreicher René Haselbacher (Vorarlberg-Corratec) haben sich noch weitere Fahrer bei der 93. Flandern-Rundfahrt ernsthafte Sturzverletzungen zugezogen. Der Norweger Thor Hushov

06.04.2009Vorarlberg-Corratec: Hollenstein und Van Huffel kamen durch

(rsn) – Thomas Kofler zog nach dem ersten Auftritt seines Vorarlberg-Corratec-Teams bei der Flandern-Rundfahrt ein positives Fazit. "Die Jungs haben gekämpft und sind gut und aktiv gefahren. Das Re

06.04.2009Haussler neuer Zweiter in der Weltrangliste

(rsn) – Mit seinem zweiten Platz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Heinrich Haussler (Cervelo TestTeam) in der UCI-Weltrangliste ebenfalls auf Rang zwei verbessert. Der 25-jährige Deutsche hat mi

06.04.2009Burghardt: "Das Podium war greifbar nah"

(rsn) – Ein Platz unter den besten Zehn – mit dieser Vorgabe ging Marcus Burghardt (Columbia Highroad) am Sonntag in die 93. Flandern-Rundfahrt. Nach 261 Kilometern von Brügge nach Meerbeke lande

05.04.2009Boonen: "Pozzato und ich haben uns totgefahren"

(rsn) - Tom Boonen (Quick.Step) und Filippo Pozzato (Katjuscha) gingen als die großen Favoriten in die 93. Auflage der Flandern-Rundfahrt. Am Ende schaffte es jedoch weder der Belgier noch der Italie

05.04.2009An der „Muur“ spielte Devolder seine letzte Karte

(rsn) – Titelverteidiger Stijn Devolder (Quick Step) hat bei der Flandern-Rundfahrt seinen zweiten Triumph hintereinander gefeiert und dabei alle anderen Favoriten regelrecht stehenlassen. Nicht nur

05.04.2009Haussler sorgt auch in Flandern für Furore

(sid/rsn) - Heinrich Haussler bleibt der Überflieger der Saison, auf seinen ersten Klassikersieg muss der 25-jährige Freiburger aber weiter warten. Wie schon vor zwei Wochen beim Frühjahrsklassiker

05.04.2009Devolder wie 2008 der Stärkste

(rsn/dpa) - Der Belgier Stijn Devolder hat die 93. Auflage der Flandern-Rundfahrt gewonnen. Der 29-jährige Quick.Step-Profi erreichte nach 261 schweren Kilometern von Brügge nach Meerbeke das Ziel a

04.04.2009Startliste Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Bei der Flandern-Rundfahrt treten am Sonntag 25 Teams an. Neben allen 18 ProTour-Mannschaften erhielten auch sieben Zweitdividionäre, darunter das Team Vorarlberg-Corratec aus Österreich, e

04.04.2009Die Top-Favoriten der 93. Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Der Favoritenkreis für die 93. Flandern-Rundfahrt am Sonntag ist so groß wie selten zuvor. Radsport News stellt die aussichtsreichsten Kandidaten samt ihrer bisherigen Ergebnisse im Überb

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf der 3. Etappe des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war nach 166

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)