RSNplusNach gutem Mallorca-Auftakt geht´s nach Belgien

Maxx-Solar - Rose: Nächster Schritt im zweiten UCI-Jahr?

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Maxx-Solar - Rose: Nächster Schritt im zweiten UCI-Jahr?"
Der neue Look des Teams Maxx-Solar - Rose für die Saison 2024 - hier im Trainingslager mit Lisa Kromm (links) und Helena Bieber an der Spitze. | Foto: Christian Müller / Maxx-Solar - Rose

22.02.2024  |  (rsn) – Nach einem starken Saisonstart auf Mallorca bei den dort erstmals auch für Frauen ausgetragenen Trofeos im Januar stehen für das deutsche Kontinental-Team Maxx-Solar – Rose am Wochenende die nächsten Einsätze auf dem Programm:

Die Mannschaft von Sportdirektor Christian Müller um die Zeitfahr-DM-Zweite Katharina Fox startet am belgischen Openingsweekend zwar nicht beim Omloop Het Nieuwsblad (1.WWT) am Samstag, aber am Sonntag beim Omloop van het Hageland (1.1). Und zwei Tage später steht auch Le Samyn des Dames (1.1) auf dem Programm – diesmal schon von vorne herein, nachdem man im vergangenen Jahr erst abends nach dem Rennen in Hageland den Zuschlag für einen Le-Samyn-Startplatz bekommen hatte.

"Letztes Jahr war Hageland ein Sprung ins kalte Wasser und jetzt ist es ein ganz anderes Feeling. Wir sind schon drei Rennen gefahren", erzählte Müller radsport-news.com vor dem belgischen Klassiker-Auftakt, dass im zweiten Jahr mit UCI-Continental-Lizenz schon sehr viel anders ist. Seine Fahrerinnen hätten alle gemeinsam einen großen Schritt nach vorne gemacht. ___STEADY_PAYWALL___

Die Sportlichen Leiter Christian Müller (Mitte) und Sebastian Ventker (hinten links) mit ihren Fahrerinnen – von links: Lydia Ventker, Michelle Stark, Katharina Fox, Helena Bieber, Lisa Kromm und Lea Fuchs bei der Mallorca Challenge. | Foto: Maxx-Solar - Rose

"Gerade die Sachen, bei denen wir letztes Jahr Probleme hatten, was Kommunikation und das Zusammenfahren im Feld angeht, das läuft inzwischen viel besser. Ich höre im Auto ja, wie viel sie über Funk reden", so Müller. Besonders stolz durfte man auf Mallorca über den Auftritt am Schlusstag in Richtung Andratx sein, als die Mannschaft gleich zu Rennbeginn geschlossen an die Spitze des Pelotons rückte, eine Windstaffel eröffnete und so eine Ausreißergruppe initiierte – mit Fox, Helena Bieber und WorldTour-Fahrerin Kathrin Schweinberger (Ceratizit – WNT).

Das Fahren als Team klappte schon auf Mallorca besser als 2023

Das Trio setzte sich bis auf sechs Minuten vom Feld ab, Bieber opferte sich voll für Fox auf und letztendlich wurde die Mannschaftskapitänin als Solistin erst kurz vor Schluss von der WorldTour-Konkurrenz eingeholt. Sie kam schließlich 19 Sekunden nach Siegerin Eleonora Camilla Gasparrini (UAE Team ADQ) als 18. ins Ziel.

"Auf Mallorca haben wir vor den Rennen einen Plan gemacht und den dann auch umgesetzt. Das hatten wir bisher so auf internationaler Ebene noch nicht. Auch beim zweiten Rennen dort schon: Da haben sie Foxi auch zu fünft in den Berg reingefahren, in einer Reihe. Dass man von hinten aus dem Auto fünf unserer Helme perfekt aufgereiht sieht, das gab es letztes Jahr einfach noch nicht", erklärte Müller und betonte, wie wichtig das für seine Fahrerinnen sei: "Es gibt Selbstvertrauen, wenn man merkt, dass man so etwas auch machen kann. Sie haben ja nicht 100 Watt weniger, sondern brauchen einfach so Schlüsselmomente, die ihnen zeigen, dass etwas geht und wie es geht."

Silber bei der Zeitfahr-DM 2023: Katharina Fox (links) ist die Kapitänin bei Maxx-Solar – Rose. | Foto: Cor Vos

Am Wochenende auf den schmalen Feldwegen Belgiens und mit einer noch stärkeren Konkurrenz als auf Mallorca wird das natürlich nochmal schwieriger. Das ist auch Müller bewusst. Deshalb gibt er keine konkrete Platzierung als Ziel aus. Doch für die kleine deutsche Mannschaft mit geringem Budget geht es eben in erster Linie auch darum, talentierte Fahrerinnen zu diesen internationalen Rennen zu bringen und dort Fortschritte machen zu sehen.

Fokus liegt auf UCI-Rennen, statt der Bundesliga

Die Bundesliga, einst das Hauptjagdrevier der Vorgängerteams Maxx-Solar – Lindig und RSG Gießen – Biehler, steht da inzwischen hinten an, wird nur noch beschickt, wenn die Rennen nicht mit den internationalen Einsätzen kollidieren. Saisonhöhepunkt bleibt aber natürlich die von Teamchefin organisierte Lotto Thüringen Ladies Tour, die in diesem Jahr in der letzten Juni-Woche direkt nach den Deutschen Meisterschaften stattfindet.

Im Hageland und bei Le Samyn sollen nun am Wochenende Fox und die 20-jährige, sprintstarke Fabienne Jährig das Team anführen. Dazu kommen Lydia Ventker, Michelle Stark, Selma Lantzsch und kurzfristig Lisa Kromm, die die kranke Helena Bieber ersetzt. Jährig und auch Lantzsch kommen erst am Freitag vom BDR-Trainingslager zurück und landen in Düsseldorf, um dann nach Belgien weiter zu reisen.

Fabienne Jährig (links) holte 2021 EM-Bronze mit dem Verfolgungsvierer der Juniorinnen mit Lana Eberle, Franzi Arendt und Justyna Czapla. | Foto: Cor Vos

Beide gehören gemeinsam mit Jette Simon zum U23-Kader des BDR, für den im März dann auch nochmal ein Bahn-Lehrgang ansteht. Das Kombinieren solcher Lehrgänge mit der Arbeit oder dem Studium und Renneinsätzen ist ein Kunststück, das auf Kontinental-Level weiterhin schwierig bleibt – trotz allen Wachstums in der Women's WorldTour, agiert man bei den kleinen Mannschaften weiterhin ohne große Gehälter auf niedrigstem Budget. Entsprechend wichtig ist Müller auch sein recht großer Kader mit 15 Frauen.

Für Konti-Fahrerinnen ist Radsport nicht der Hauptberuf

"Das klingt so viel, aber die brauchst Du einfach auch, damit Du immer sechs am Start hast, weil unsere Frauen ja parallel arbeiten oder studieren. Letztes Jahr waren wir oft in der Bredouille, dass wir gar nicht sinnvoll planen konnten, für wen welches Rennen vom Typ her Sinn macht, sondern es sind die gefahren, die eben gerade konnten", erzählte er. "Das ist jetzt viel, viel besser, dass wir auch mal bewusst jemand zuhause lassen können, um sich auf ein anderes Rennen gezielt vorzubereiten."

Für Kapitänin Fox beispielsweise richtet sich der Saisonaufbau voll auf den Sommer. Die 27-Jährige hat die Deutschen Meisterschaften in Bad Dürrheim wieder voll im Blick und auch die Thüringen-Rundfahrt danach. In Belgien nun könnte sie eher zur Edelhelferin für die sieben Jahre jüngere Jährig werden, die ihren Fokus auf die Klassiker gelegt hat.

Sehr interessanter Neuzugang mit großem Talent: Die Österreicherin Tabea Huys wird am Wochenende in Belgien noch nicht starten, aber eine Woche später in Italien. | Foto: Christian Müller / Maxx-Solar – Rose

Nach den zwei Eintagesklassikern in Belgien geht es für die Mannschaft übrigens weiter nach Italien zur Trofeo Oro in Euro (1.1) am 3. März in der Toskana und anschließend zur Rundfahrt Trofeo Ponente in Rosa (2.2). Dort sollen dann auch die Neuzugänge Nele Laing (25, Deutschland), 2022 Finalistin der Zwift Academy, Lorena Leu (19, Schweiz) und Tabea Huys (18, Österreich) - Vierte der Zeitfahr-EM der Juniorinnen und Elfte sowohl bei der Zeitfahr-WM der Juniorinnen als auch bei der Sprint-WM der Juniorinnen im Triathlon im vergangenen Jahr – erstmals zum Einsatz kommen.

Der Kader des Teams Maxx-Solar - Rose für 2024:

Helena Bieber (Deutschland / 25), Katharina Fox (Deutschland / 27), Lea Fuchs (Schweiz / 32), Amelie Hild (Frankreich / 30), Tabea Huys (Österreich / 18), Fabienne Jährig (Deutschland / 20), Alma Johansson (Schweden / 19), Lisa Kromm (Deutschland / 35), Nele Laing (Deutschland / 25), Selma Lantzsch (Deutschland / 20), Lorena Leu (Schweiz / 19), Tina Schulz (Deutschland / 24), Jette Simon (Deutschland / 19), Michelle Stark (Schweiz / 25), Lydia Ventker (Deutschland / 38)

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot

(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

30.04.2024Bike Aid bekommt erneut einen Etappensieg aberkannt

(rsn) - Innerhalb eines Monats haben UCI-Kommissäre dem Team Bike Aid den zweiten Etappensieg aberkannt. Nachdem Anfang April bei der Tour of Mersin (2.2) in der Türkei Oliver Mattheis Sieg annulli

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprint

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)