Tesfatsion komplettiert in Geelong das Podium

Pithie gewinnt 8. Cadel Evans Race, Zimmermann wird Dritter

Foto zu dem Text "Pithie gewinnt 8. Cadel Evans Race, Zimmermann wird Dritter"
Laurence Pithie (Groupama – FDJ, li.) hat das 8. Cadel Evans Great Ocean Road Race gewonnen. | Foto: Cor Vos

28.01.2024  |  (rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat beim 8. Cadel Evans Great Ocean Road Race (1.UWT) den dritten Platz belegt. Der 26-jährige Augsburger musste sich nach 176,5 Kilometern rund um Geelong im Sprint einer rund 15 Fahrer starken Spitzengruppe nur dem Neuseeländer Laurence Pithie (Groupama – FDJ) und dem Eritreer Natnael Tesfatsion (Lidl – Trek) geschlagen geben.

Auf Rang vier landete der Neuseeländer Corbin Strong (Israel – Premier Tech) vor dem Ecuadorianer Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers). Der Wiesbadener Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) wurde als zweitbester deutscher Profi zeitgleich Neunter.

“Oh, unglaublich“, kommentierte der 21-jährige Pithie im Ziel-Interview seinen ersten Sieg auf WorldTour-Niveau, mit dem er die Nachfolge des Tübingers Marius Mayrhofer (Tudor) antrat, der aktuell bei der Mallorca Challenge im Einsatz ist. “Ich war in den Anstiegen wirklich gut positioniert und konnte allen folgen. Wir haben heute Morgen im Briefing darüber gesprochen, dass Geduld der Schlüssel sein würde.“

Pithie war als einziger Fahrer seiner Equipe in der Spitzengruppe dabei, die sich nach einer massiven Tempoverschärfung von Israel – Premier Tech an der letzten Überquerung des Challambra Crescent (1,2 km, 7,8 %) gebildet hatte und reagierte erst, als Tesfatsion auf der Zielgerade den Sprint eröffnete. “Ich habe Vollgas gegeben und musste die Lücke schließen. Und dann kam der von Intermaché (Georg Zimmermann, d. Red.) von außen. Er war schnell, aber ich konnte gerade noch durchziehen und mich einem Sprung ins Ziel retten“, schilderte Pithie die letzten Meter, auf denen der Deutsche ihm mit hohem Tempo noch gefährlich nahe kam.

“Ich bin sehr stolz auf mein erstes Podium in einem Eintagesrennen auf WorldTour-Niveau. Ich war weniger als eine Radlänge vom Sieg entfernt, habe aber nichts zu bereuen. Ich habe mein Bestes gegeben und bin zufrieden mit dieser fantastischen Vorstellung“, kommentierte der als Helfer von Biniam Girmay angetretene Zimmermann das Resultat. Der Eritreer, der nach seinem Sieg beim Surf Coast Race in Torquay auch in Geelong favorisiert war, kam in der ersten Verfolgergruppe 24 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel und belegte zwei Positionen vor dem Cottbuser Max Kanter (Astana Qazaqstan) den 22. Platz.

Zimmermann spekulierte im Finale allerdings noch darauf, dass sein Teamkollege wieder den Anschluss schaffen würde und beteiligte sich nicht an der Tempoarbeit. “Nach der letzten Challambra-Überquerung war ich voll auf den Sprint fokussiert, einmal für den Fall, dass Biniam Girmay nochmal in die Spitzengruppe zurückkehren würde und dann, weil die Abfahrt sich nicht für Attacken eignete“, fügte er an.

So lief das Cadel Evans Great Ocean Road Race:

Beim Heimspiel im Bundesstaat Victoria setzten sich zunächst vier Australier in Szene. Jackson Medway, Zac Marriage (beide BridgeLane), Joshua Cranage und Dylan Proctor-Parker (beide ARA - Skip Capital) fuhren sich schnell einen Vorsprung von rund vier Minuten heraus, ehe das Feld reagierte, wobei sich Israel – Premier Tech besonders aktiv zeigte.

Auf dem vier Mal zu befahrenden Rundkurs um Geelong herum wurden zunächst Cranage und Proctor-Parker vom Feld wieder eingefangen, ehe auch das BridgeLane-Duo rund 30 Kilometer vor dem Ziel gestellt war. Im Finale dominierten Lidl – Trek und erneut Israel – Premier Tech das Geschehen. Bei der letzten Überquerung des Challambra sprengte George Bennett (Israel – Premier Tech) mit hohem Tempo das zu diesem Zeitpunkt noch rund 50-köpfige Feld, ehe seine Teamkollegen Derek Gee, Nick Schultz und Stephen Williams mit dafür sorgten, dass die erste Gruppe auf nur noch rund 20 Fahrer reduziert wurde.

Lidl - Trek dominiert das Finale, aber Pithie triumphiert

Auf den letzten Kilometern vereitelten sie dann auch noch eine Attacke von Archie Ryan (EF Education - EasyPost). Deutlich erfolgversprechender war der Versuch von Quinn Simmons (Lidl – Trek), der vier Kilometer vor dem Ziel davon zog und sich einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte. Als der US-Meister auf dem Schlusskilometer gestellt war, ging sein Teamkollege Bauke Mollema in die Offensive.

Doch damit hatte Lidl – Trek seine Trümpfe noch nicht komplett gespielt, denn Tesfatison wartete, bis Mollema gestellt war, um dann von vierter Position aus seinen Sprint zu lancieren. Im Windschatten des 24-Jährigen lauerte Pithie, der sich auf den letzten Metern noch knapp an Tesfatsion vorbeischieben konnte, um mit einer halben Radlänge Vorsprung den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere zu feiern.

Results powered by FirstCycling.com

Später mehr

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.01.2024Rutschs Lernprozess trägt Früchte: Neunter beim Evans Race

(rsn) - Bei seinen ersten beiden Starts hatte Jonas Rutsch (EF Education - Easy Post) beim Cadel Evans Great Ocean Road Race (1.UWT) nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. 2020 kam er mit knapp s

28.01.2024What a Pithie! Zimmermann knapp am Sieg vorbei

(rsn) – Viel fehlte nicht und Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hätte in Geelong die Nachfolge des diesmal fehlenden Vorjahressiegers Marius Mayrhofer (Tudor) angetreten und für den dritte

27.01.2024Girmay auch in Geelong favorisiert, Kanter die deutsche Hoffnung

(rsn) – Im vergangenen Jahr gelang Marius Mayrhofer beim Cadel Evans Great Ocean Road Race ein Sensationssieg, als er sich beim ersten WorldTour-Eintagesrennen der Saison in Geelong, wo 2010 die St

27.01.2024Arndt und Mayrhofer jubelten in Geelong

(rsn) - Erstmals 2015 ausgetragen, gehört das Cadel Evans Great Ocean Road Race seit 2017 der WorldTour an und ist somit das jüngste Eintagesrennen im WorldTour-Kalender. Bei den bisher sieben Austr

27.01.2024Sensationssieg durch 19-jährige Reijnhout beim Evans Race

(rsn) – Mit einer riesigen Überraschung ist der Australien-Trip des Frauen-Pelotons beim Deakin University Road Race (1.WWT) in Geelong zu Ende gegangen: Die 19-jährige Rosita Reijnhout (Visma –

25.01.2024Girmay surft in Torquay an Viviani vorbei zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Nachdem er zum WorldTour-Auftakt bei der Tour Down Under (2.UWT) noch leer ausgegangen war, hat Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) in Australien seinen ersten Saisonsieg eingefahren. De

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2024Nys schnappt Buchmann ersten Saisonsieg vor der Nase weg

(rsn) – Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) hat auf der Königsetappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro) denkbar knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der Deutsche Meister kam nach 182,7 Kilometer

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

10.05.2024Die Startzeiten des ersten Giro-Zeitfahrens

(rsn) - Julius van den Berg (dsm-firmenich - PostNL) eröffnet um 13:10 Uhr das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia. Auf dem Programm der 7. Etappe stehen 40,6 Kilometer von Fol

10.05.2024Bora-Profi Benedetti: “Bin froh, dass Cavendish gewonnen hat“

(rsn) – Sam Welsford (Bora – hansgrohe) konnte von Glück reden, dass der rabiate Körpereinsatz, mit dem sich sein Konkurrent Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) im Finale der 2. Etappe der Ungar

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

09.05.2024Giro-Etappensieg verpasst, aber Alaphilippe zeigt alte Klasse

(rsn) – Der ganz große Coup ist Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) auf der 6. Etappe des Giro d´Italia über die weißen Schotterstraßen der Toskana nicht gelungen. Doch der franzöische

09.05.2024Kampf gegen die Uhr mit schwerem Finale

(rsn / ProCycling) – Zum ersten Mal seit 2017 gab es am Eröffnungswochenende der Italien-Rundfahrt kein Einzelzeitfahren. Trotz der kniffligen Etappe rund um Turin, der Ankunft in Oropa und der Sc

09.05.2024Pogacar: “Hat Spaß gemacht, aber ich bevorzuge Strade Bianche“

(rsn) – Auf der Strade-Bianche-Etappe des 107. Giro d’Italia hielten die Favoriten die Beine still. Stattdessen dominierten auf den 180 Kilometern durch die Toskana inklusive dreier Gravel-Sektore

09.05.2024Flèche du Sud: Etappenplatzierung kostet Teutenberg Führung

(rsn) - Einen Tag nach seinem Auftaktsieg beim Flèche du Sud (2.2) musste Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) seine Gesamtführung wieder abgeben. Da es bei der fünftägigen Rundfahrt d

09.05.2024Nächster Sieg: De Lie zeigt auch beim Circuit de Wallonie auf

(rsn) - Die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams haben sich beim hochkarätig besetzten Circuit de Wallonie (1.1) achtbar aus der Affäre gezogen. Beim Sieg des Belgiers Arnaud De Lie (Lo

09.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe des Giro d´Itala

(rsn) – Pelayo Sánchez (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 24-jährige Spanier setzte sich über 180 hügelige Ki

09.05.2024Sanchez spart Kraft und schlägt Alaphilippe im Sprint

(rsn) - Pelayo Sanchez (Movistar) hat die 6. Etappe des 107. Giro d’Italia von Viareggio nach Rapolano terme über 180 Kilometer und drei Schottersektoren gewonnen. Im Dreiersprint war der Spanier s

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)