Zweiter Saisonsieg für Bora - hansgrohe

Schelling gewinnt im Baskenland und übernimmt Gesamtführung

Foto zu dem Text "Schelling gewinnt im Baskenland und übernimmt Gesamtführung"
Ide Schelling (Bora - hansgrohe) durfte sich über den Etapensieg sowie die Führung in der Gesamtwertung der Baskenland-Rundfahrt freuen. | Foto: Cor Vos

04.04.2023  |  (rsn) - Am Vortag verpokerte sich Ide Schelling (Bora – hansgrohe) noch im Finale der Auftaktetappe der Baskenland-Rundfahrt (2. UWT), im rasanten Finale des zweiten Teilstücks lief es nun besser: Der Niederländer sicherte sich mit einem langen Sprint aus einer dezimierten Gruppe den Tagessieg nach 193,8 Kilometer von Viana nach Leitza – es war zugleich das längste Teilstück der diesjährigen Austragung. Auf die weiteren Plätze kamen Matteo Sobrero (Jayco AlUla) und David Gaudu (Groupama – FDJ). Mit dem Sieg übernahm Schelling zugleich das Führungstrikot der Rundfahrt, da der vorherige Spitzenreiter Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) auf welligem Terrain den Anschluss verlor. Der Großteil der Favoriten kam mit derselben Zeit wie Schelling ins Ziel – nur Vorjahressieger Daniel Martinez (Ineos Grenadiers) verlor aufgrund eines Defekts kurz vor dem Ziel 30 Sekunden auf die erste Gruppe.

Am zweiten Tag erreichte die Baskenland-Rundfahrt ihr gewohntes Terrain und forderte die Fahrer über fünf Bergwertungen – die Entscheidung fiel jedoch in einer temporeichen Abfahrt, die die Fahrer quasi bis an die Flamme Rouge brachte. „Es ist etwas merkwürdig, dass die UCI so eine Abfahrt erlaubt“, sagte Etappensieger Schelling in einer ersten Reaktion, „ich bin aber super glücklich, es ist mein erster Saisonsieg. Nicht viele Teams haben heute einen Sprint erwartet, aber der letzte Anstieg war sehr einfach.“ Entsprechend kam Schelling ganz vorne mit einer Gruppe an den letzten Kilometer und setzte sich mehrere hundert Meter vor dem Ziel in der letzten Kurve an die Spitze und zog von dort seinen Sprint durch. „Ich war nach der Abfahrt sehr gut positioniert und wusste, dass noch ein paar Kurven kommen. Ich habe dann den nötigen Platz gefunden und 500 Meter vor dem Ziel meinen Sprint angezogen“, so Schelling weiter. Für sein Team war es der zweite Saisonsieg.

In der Gesamtwertung liegt Schelling nun vier Sekunden vor Sobrero, es folgen Gaudu (+ 0:06), Mikel Landa (Bahrain Victorious, + 0:07) und Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma, + 0:08). Landa hatte sich zwischenzeitlich nach einem Angriff drei Sekunden Zeitbonifikation am zweiten Zwischensprint geholt. Bester deutscher Fahrer in der Gesamtwertung mit Platz 19 ist Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty, +0:10), der mit der Favoritengruppe ins Ziel kam. Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) verlor hingegen in der Abfahrt den Anschluss und kam elf Sekunden später ins Ziel. Er liegt mit 21 Sekunden Rückstand auf Platz 48 des Klassements.

So lief die 2. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

Die Fluchtgruppe des Tages etablierte sich direkt nach Etappenstart. Das Sextett aus Javier Romo (Astana Qazaqstan), Jesús Ezquerra (Burgos – BH), Jon Barrenetxea (Caja Rural – Seguros RGA), Carlos García Pierna (Kern Pharma), Txomin Juaristi (Euskaltel – Euskadi) und Alan Jousseaume (TotalEnergies) fuhr sich schnell einen ordentlichen Vorsprung heraus und lag zwischenzeitlich rund 5:30 Minuten vor dem Feld.

Mit Juaristi und Barrenetxea befanden sich zwei Fahrer vorne, die bereits auf der 1. Etappe zur Fluchtgruppe gehörten. Für Barrenetxea ging es dabei vordergründig um die Verteidigung seines Bergtrikots – und der Plan ging sofort auf: Nach 63 Kilometer gewann der Spanier zunächst die erste Bergwertung nach Etxauri (2. Kategorie), später auch die zweite Wertung (3. Kategorie) am Uitzi.

Die Etappe war dieses Mal deutlich bergiger als das Auftaktteilstück, das mit einem Sprintsieg von Hayter endete. Entsprechend musste der Brite im Führungstrikot unterwegs auch an der Spitze des Feldes Tempoarbeit für seinen Teamkapitän und Vorjahressieger Daniel Felipe Martinez leisten – später fiel der Spitzenreiter in den Anstiegen aus dem Feld zurück. Insgesamt fünf Bergwertungen lagen im Tagesprofil, die letzten drei davon innerhalb einer 65 Kilometer langen Schlussrunde um den Zielort Leitza.

Attacken von Carapaz und Landa scheitern

Mit Beginn der Runde sicherte sich Jousseaume aus der Spitzengruppe den ersten Zwischensprint, der Vorsprung der sechs Ausreißer betrug zu diesem Zeitpunkt allerdings nur noch 2:40 Minuten. Die Chancen auf den Tagessieg waren früh aussichtslos. Einzig für Barrenetxea lohnte sich das Unterfangen: Der Spanier gewann auch die folgende Bergwertung nach 134 Kilometer am Arkiskil (3. Kategorie) und verteidigte damit seine Führung in der Bergwertung.

Im unmittelbar folgenden Anstieg nach Saldias flog die Spitzengruppe jedoch auseinander: Auf der nur 2,9 Kilometer langen, aber teilweise bis zu 17 Prozent steilen Auffahrt setzten sich Romo und Jousseaume von ihren Begleitern ab, Romo sicherte sich zudem die Bergpunkte (2. Kategorie). Im Feld dahinter griff zunächst Richard Carapaz (EF Education – Easypost) im steilsten Abschnitt an, absetzen konnte sich anschließend aber Mikel Landa (Bahrain Victorious). Der Baske fuhr schnell zu den abgehängten Ausreißern auf und schloss mit Barrenetxea in der folgenden Abfahrt auch die Lücke zu Romo und Jousseaume. Doch mit rund 40 verbleibenden Kilometern schien Landas Vorstoß sehr gewagt. Immerhin durfte er 28 Kilometer vor dem Ziel beim zweiten Zwischensprint die drei Sekunden Zeitbonifikation einstreichen. 18 Kilometer vor dem Ziel holte das Feld Landa und eine Begleiter wieder ein.

Alles konzentrierte sich somit auf den letzten Anstieg des Tages – erneut ging es hoch zum Arkiskil (3. Kategorie), dieses Mal aber aus anderer Richtrung – und die anschließende Abfahrt. Zuvor gab es noch einen Angriff durch Lilian Calmejane (Intermarché – Circus – Wanty) und Abel Balderstone (Caja Rural – Seguros RGA), mehr als 15 Sekunden Vorsprung fuhr das Duo allerdings nicht heraus. Später bekamen beide noch Begleitung durch David de la Cruz (Astana Qazaqstan), vor der Bergwertung waren aber alle wieder eingeholt. In der Abfahrt forcierte dann Alex Aranburu (Movistar) das Tempo, was schließlich zur dezimierten Gruppe führte, aus der Schelling die Etappe im Sprint gewann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.04.2023Gall: “Konnte erstmals auf so einem Level mitfahren“

(rsn) - Wie im Vorjahr führte der Weg zur Tour of the Alps, seinem Heimrennen, für den Osttiroler Felix Gall (AG2R Citroen Team) über das Baskenland. Und genau wie vor 12 Monaten konnte der früher

08.04.2023Vingegaard feiert in Gelb seinen dritten Etappensieg

(rsn) – Drei Etappensiege und die Gesamtwertung: Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) hat nach O Gran Camino (2.1) auch sein zweites Etappenrennen in Spanien dominiert. Bei der 62. Baskenland-Rundfahr

07.04.2023Highlight-Video der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) – Sergio Higuita (Bora – hansgrohe) hat bei der 62. Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der 25-jährige Kolumbianer ließ auf der 5. Etappe über 165 Kilometer ru

07.04.2023Higuita erst abgehängt, dann mit unwiderstehlichem Antritt

(rsn) – Acht Kilometer vor dem Ziel schien es so, als würde Bora – hansgrohe im Start- und Zielort in Amorebieta am Ende der 165 Kilometer langen 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) leer a

07.04.2023Jumbo - Visma setzt beim Giro auf Roglic in Höchstform

(rsn) – Vier Wochen vor dem Start des Giro d’Italia (6. – 28. Mai) hat Jumbo – Visma sein Aufgebot für die erste Grand Tour des Jahres bekanntgegeben. Angeführt wird das achtköpfige Team vo

06.04.2023Highlight-Video der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) – Mit dem zweiten Tagessieg in Folge hat Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) seine Gesamtführung bei der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) ausgebaut. Nach einer Attacke am letzten Anstieg des Tages

06.04.2023Vingegaard schlägt Landa erneut und baut Führung aus

(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) hat auch auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) unter Beweis gestellt, dass er der Stärkste im Rennen ist. Auf dem 176 Kilometer langen Teilst

06.04.2023An der Schlussrampe kam Lopez Higuita in die Quere

(rsn) – Nach dem Etappensieg durch Ide Schelling am zweiten Tag der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) sollte auf der 3. Etappe Sergio Higuita bei den Raublingern zum Zug kommen. Doch der Kolumbianer ver

05.04.2023Highlight-Video der 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) hat auf der 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) zugeschlagen und mit seinem fünften Saisonsieg dem Niederländer Ide Schelling (Bora – hansgrohe) d

05.04.2023Vingegaard an steiler Schlussrampe nicht zu stoppen

(rsn) – Mit einem Sieg an der einzigen Bergankunft der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) hat sich Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) auf der 3. Etappe beste Chancen auf den Gesamtsieg im Norden Spaniens h

05.04.2023Gaudu kritisiert “lebensgefährliches Finale” im Baskenland

(rsn) – Zwei Tage nach der Disqualifikation von Filip Maciejuk (Bahrain Victorious), der bei der Flandern-Rundfahrt einen schweren Sturz verursachte, wurde die Sicherheitsdiskussion nach der 2. Etap

05.04.2023Vorschau auf die Rennen des Tages / 5. April

(rsn) – Welche Rennen gilt es heute zu beachten? Wie sehen die Streckenprofile und Startlisten jeweils aus und wer ist der Favorit oder die Favoritin? radsport-news.com stellt jeden Morgen die wich

Weitere Radsportnachrichten

12.05.2024Buchmann erneut kurz vor dem Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

12.05.2024Sarnowski fehlen 100 Meter zum ersten UCI-Sieg

(rsn) – Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat beim GP de la Ville d`Oran (1.2) in Algerien sein erstes UCI-Podium in einem Eliterennen eingefahren. Der 19-Jährige, 2022 Gesamtsieger der U19-

12.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

11.05.2024Highlight-Video der 8. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 8. Etappe des 107. Giro d´Italia hätte eine für kletterstarke Ausreißer sein können. Entsprechend groß war der Kampf um die Plätze in der Spitzengruppe zu Beginn und entsprechend

11.05.2024Geschke und Steinhauser beeindrucken in glückloser Gruppe

(rsn) – Zwei Deutsche haben die 8. Etappe des Giro d´Italia quer durchs Apennin in Richtung Bergankunft in Prati di Tivo maßgeblich mitgeprägt: Simon Geschke (Cofidis) und Georg Steinhauser (EF E

11.05.2024Flachetappe in die Hauptstadt der Pizza-Liebhaber

(rsn / ProCycling) – Die Verbindung der Rennorganisatoren RCS mit Neapel scheint in den letzten Jahren besonders eng geworden zu sein. Zum dritten Mal in Folge schlägt der rosa Zirkus seine Zelte i

11.05.2024Teamkollegen überredeten Pogacar, im Apennin auf Sieg zu fahren

(rsn) - Normalerweise sagt im Radsport der Kapitän, wann und wie er auf Sieg fahren will. Das ist sicher auch bei Tadej Pogacar und seinem UAE Team Emirates so. Mit dem Unterschied, dass die Mannscha

11.05.2024Sturz in Spitzengruppe raubte Santic - Wibatech die Siegchance

(rsn) - Bei der Silesian Classic (1.2), einem neuen UCI-Eintagesrennen in Polen, hätte sich das deutsche Team Santic - Wibatech beinahe den Premierensieg gesichert. Nach 160 Kilometern fuhren die be

11.05.2024Flèche du Sud: Rüegg auf Podiumskurs, Rapp und Peter lauern

(rsn) - Das 18,6 Kilometer lange Einzelzeitfahren des Flèche du Sud (2.2) hat nur wenig Veränderungen im Gesamtklassement gebracht. Pim Ronhaar (Baloise - Trek Lions) behauptete seine Gesamtführu

11.05.2024Martinez hatte den Sieg vor Augen, bis Pogacar antrat

(rsn) – Mit dem Tagessieg bei der Apennin-Bergankunft in Prati di Tivo hat es für Bora – hansgrohe auf der 8. Etappe des Giro d´Italia nicht geklappt. Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirat

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Boucles de l´Aulne (1.1, FRA)
  • Boucles de l´Aulne (1.1, FRA)
  • Flèche du Sud (2.2, LUX)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)