Monreal: “Kleiner Lichtblick für die KT-Teams“

WorldTeams müssen künftig “Ablöse“ für Neo-Profis zahlen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "WorldTeams müssen künftig “Ablöse“ für Neo-Profis zahlen"
Das Peloton beim Grand Prix Denain. | Foto: Cor Vos

28.03.2023  |  (rsn) - In Zukunft soll sich erfolgreiche Nachwuchsförderung für die Vereine und Kontinental-Teams auch finanziell bemerkbar machen. So wird der Radsportweltverband UCI zum 1. Juni 2023 eine neue Regel erlassen, die besagt, dass WorldTeams bei Verpflichtung von Neo-Profis eine Art Ablöse zahlen müssen.

Pro Saison, die ein Fahrer zwischen seinem 15. Lebensjahr und dem Ende seiner U23-Zeit für einen Verein oder eine Nachwuchsmannschaft gefahren ist, muss das WorldTeam 2.000 Euro an den Verband des Landes überweisen, in dem das Team oder die Teams registriert waren, für das der jeweilige Fahrer fuhr.

Für den Deutschen Felix Engelhardt beispielsweise, der vier Jahre bei Tirol KTM aktiv war, müsste das Geld für diese Zeit also nicht an den deutschen, sondern den österreichischen Verband gezahlt werden - wenn es die Regelung vor einem Jahr schon gegeben hätte.

Die Nationalverbände wiederum verteilen dann das Geld unter den Vereinen und Teams, für die der Fahrer bisher aktiv war. Existiert ein Verein oder ein Team nicht mehr, so darf der Verband das gezahlte Geld für eigene Nachwuchsprojekte einsetzen.

Vor allem für Vereine eine ordentliche Belohnung

Absolviert ein Fahrer also seine vollen vier U23-Jahre für ein und dasselbe Team, so wird dies zukünftig eine Entschädigung von 8.000 Euro erhalten. Wechselt ein Fahrer schon nach einem Jahr aus einem Elite-Team oder Kontinental-Team in die WorldTour, dann erhält das Team zumindest noch 2.000 Euro. Da die Regelung schon ab dem 15. Lebensjahr greift, dürfen sich künftig auch Vereine über vierstellige Finanzspritzen freuen, sollte ein aus ihrer Jugendarbeit stammender Fahrer zum WorldTour-Profi werden.

"Es ist ein erster Lichtblick für die KT-Teams, dass nun eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Klar sind die Summen nicht in den Dimensionen wie etwa im Fußball, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Schön auch, dass zudem die Heimatvereine davon profitieren, wenn die Fahrer dort noch nach dem 15. Lebensjahr gefahren sind", meinte Florian Monreal, Teamchef von Lotto - Kern Haus, gegenüber radsport-news.com.

Ähnlich sah es auch Thomas Pupp, Teamchef von Tirol KTM, der schon seit mehreren Jahren gemeinsam mit Monreal und weiteren Vertretern von U23-Mannschaften für finanzielle Entschädigungen für in den Profibereich wechselnde Nachwuchsfahrer kämpft. "Das ist schon mal ein Anfang und ein kleiner Lohn für unseren nun schon fünf Jahre andauernden Kampf um eine Entschädigung", so Pupp zu radsport-news.com.

ProTeams zunächst von Regelung ausgeschlossen

Für Pupps Team hätte es sich bezahlt gemacht, wenn die Regelung schon im letzten Jahr bestanden hätte. Dann hätte Tirol KTM für Felix Engelhardt (zu Jayco AlUla), Matevz Govekar (zu Bahrain Victorious) und Florian Lipowitz (zu Bora - hansgrohe) für deren insgesamt acht Jahre im Team 16.000 Euro erhalten.

Die neue Regelung sieht nur Zahlungen von WorldTeams vor. ProTeams sind von der Regel ausgenommen - in beide Richtungen. Sie müssen kein Geld für verpflichtete Nachwuchsfahrer zahlen, bekommen aber auch keine Entschädigungen, wenn einer ihrer Fahrer anschließend in die WorldTour wechselt. Nach Informationen von radsport-news.com wird aber darüber nachgedacht, dass auch ProTeams in Zukunft einen reduzierten Betrag zahlen müssen.

Nationalverbände in der Bürokratie-Pflicht

Wichtig zudem: Sobald ein Fahrer auf der UCI-Website bei einem WorldTeam registriert wurde, haben die jeweiligen Nationalverbände drei Monate Zeit, das WorldTeam über die Summe der zu zahlenden Entschädigungen zu informieren. Nach Ablauf dieser Frist ist das WorldTeam nicht mehr zahlungspflichtig.

Das Geld des WorldTeams muss spätestens sechs Monate nach der Registrierung des Fahrers auf der UCI-Website an die Verbände gezahlt worden sein, wenn die Verbände denn darum gebeten haben. Die Verbände müssen der UCI dann wiederum nachweisen, dass sie das Geld an die entsprechenden Vereine oder Teams weitergeleitet haben.

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