Vater Adrie behauptet:

Die Angst lähmte van der Poel im Schnee von Val di Sole

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Die Angst lähmte van der Poel im Schnee von Val di Sole"
Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hatte keinen guten Tag im Schnee von Val di Sole. | Foto: Cor Vos

18.12.2022  |  (rsn) – Während Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) im Winterwunderland von Val di Sole einsam seine Kreise zog, hatte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) beim zehnten Querfeldein-Weltcup sichtbar Mühe mit dem glatten Untergrund. Der Niederländer fand nie ins Rennen, das er 3:14 Minuten hinter dem Sieger Vanthourenhout als Achter beendete. Während Mathieu nach dem Ziel genervt an den Reportern vorbeifuhr, suchte sein Vater Adrie van der Poel gegenüber Wielerflits nach Erklärungen.

"Er hatte einfach Angst, glaube ich. Mehr steckt vermutlich nicht dahinter. Es fuhr  zum ersten Mal seit langer Zeit auf Schnee. Und dass er letztes Jahr kaum gecrosst hat, war wohl auch ein Nachteil“, vermutete der Weltmeister von 1996. Zwei seiner vier Saisoneinsätze konnte sein Sohn siegreich beenden, zuletzt war er am 4. Dezember in Antwerpen erfolgreich. Danach reiste er nach Spanien. “Er hat erst wenige Rennen in den Beinen und ist gerade von einem spanischen Straßentrainingslager zurückgekehrt. Dass er Angst hatte, sah man in jeder Kurve“, analysierte sein Vater.

"Man muss sich auf diesem Untergrund gut fühlen. Dann fährt man dreißig Sekunden pro Runde schneller als die anderen“, so der 63-Jährige weiter. Das bewiesen auch Vanthourenhout bei den Männern und van der Poels Teamkollegin Puck Pieterse bei den Frauen, die ihre Rennen überlegen gewannen. “Bei ihnen sah man es im positiven Sinne, bei Mathieu im negativen.“

Doch es hätte auch noch wesentlich schlimmer kommen können, wusste auch Adrie van der Poel. “Es gibt auch Fahrer wie Eli Iserbyt, die Risiken eingehen und bei jeder Kurve einen Fuß vom Pedal nehmen. Irgendwann geht das schief“, erinnerte er an den schweren Sturz des Weltranglistenersten. Um seine großen Ziele im Cross und auf der Straße nicht zu gefährden, sollte der Alpecin-Profi dementsprechend vorsichtig agieren. “Wir haben Mathieu gesagt, dass er es in der Anfangsphase ruhig angehen soll, um in den Kurven das nötige Selbstvertrauen zu bekommen; aber das kam einfach nicht, das konnte man deutlich sehen“, resümierte Adrie van der Poel. “Es gab Kurven, in denen man voll in die Pedale treten konnte. Mathieu hielt die Beine schon vorher still, dadurch rutschte er in alle Richtungen. Es war heute einfach nicht sein Tag, so einfach ist das", bilanzierte er weiter.

Obwohl das Rennen in den italienischen Alpen nur eine unbedeutende Zwischenstation auf dem Weg zum möglichen fünften WM-Titel Anfang Februar ist, war Mathieu van der Poel nach dem Rennen sichtbar frustriert. “Das war ein Rückschlag für ihn. Da darf man sich auch mal über sich selbst ärgern. Aber man muss es auch wegstecken können. Er ist vermutlich sauer, aber nächste Woche gibt es ein neues Rennen“, erklärte van der Poel Senior mit Blick auf das Silvermeercross am 23. Dezember, bei der er aller Voraussicht nach wieder auf Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) treffen wird, die beiden nicht in Val di Sole am Start standen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

27.04.2024Highlight-Video der Königsetappe der Tour de Romandie

(rsn) - Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) hat eine glänzende Vorstellung auf der Königsetappe der Tour de Romandie abgeliefert. Der 23-jährige Deutsche attackierte im Schlussanstieg hinauf nach

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Lipowitz kommt in Leysin nicht mehr an Carapaz vorbei

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprint

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)