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29.10.2022 | (rsn) – Seinen vierten Sieg in Folge feierte Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Superprestige-Auftakt in Ruddervoorde. Dem Dominator der letzten Rennen half am Samstag allerdings das Pech des Tagesdritten Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) auf das oberste Podest. Der Niederländer lag weit in Front, als er durch zwei Reifenpannen Iserbyt und den Tageszweiten Laurens Sweeck (Crelan - Fristads) passieren lassen musste. Vierter wurde Quinten Hermans (Tormans CX) vor Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal). Iserbyt übernimmt auch die Führung in der Gesamtwertung.
Zum dritten Mal in Folge beendete Iserbyt das Rennen in Ruddervoorde als Erster. Damit baute er auch die Siegesserie seiner Mannschaft aus. Pauwels Sauzen – Bingoal hat diesen Winter bislang alle im Fernsehen übertragene Crossrennen für sich entschieden. Zwei Mal kam Vanthourenhout als Erster ins Ziel, fünf Mal konnte Iserbyt feiern.
Van der Haar zeigte sich vier Tage nach seinem Sieg bei der Nacht van Woerden und eine Woche vor der angestrebten Titelverteidigung bei der Europameisterschaft in Topform. Er setzte sich in der 4. Runde ab und sah bereits wie der sichere Sieger aus, als er einen großen Teil seines Vorsprungs durch einen platten Hinterreifen verlor. Ein zweiter Reifenschaden nur einen Umlauf später beendete die Siegambitionen des Niederländers.
Sweeck sauer auf ehemalige Teamkollegen
Seinem Unmut Luft machte Sweeck im Ziel-Interview. Er leitete die Verfolgung auf den enteilten van der Haar und bekam keine Unterstützung von den Pauwels-Sauzen-Fahrern. “Sie übernehmen ihre Verantwortung nicht – das finde ich eines großen Fahrers für unwürdig“, schimpfte er vor allem auf Iserbyt. “Er sollte ein echter Champ sein und auch mal Verantwortung übernehmen“, fügte er sichtbar verärgert an.
“Wenn wir uns nicht nur angeguckt hätten, hätten wir auch ohne das Pech von Lars gewinnen können. Ich war überrascht, dass Eli zum Schluss noch was übrig hatte, weil er die ganze Zeit nichts machte“, so Sweeck weiter. Letztes Saison fuhr er noch gemeinsam mit Iserbyt und Vanthourenhout in einem Team, auch da kam es gelegentlich zu Unstimmigkeiten zwischen Sweeck auf der einen sowie Iserbyt und Vanthourenhout auf der anderen Seite.
In der Gesamtwertung liegt der Tagessieger mit 15 Punkten auf der ersten Position. Einen Punkt hinter ihm folgt Sweeck. Pechvogel van der Haar folgt mit 13 Zählern auf dem dritten Rang. Der zweite Lauf der Superprestige findet am 11. November in Niel statt.
So lief das Rennen:
Sowohl Iserbyt als auch Sweeck erwischten einen schlechten Start, was auf dem extrem kurvigen Kurs von Ruddervoorde Probleme bereitet, da Überholen schwierig ist. Trotz der schlechten Ausgangsposition der beiden Topfavoriten ließen es ihre Konkurrenten anfangs eher ruhig angehen.
In der zweiten von neun Runden machte Hermans Ernst. In seinem Windschatten setzten sich sechs weitere Fahrer – mit Iserbyt – vom Rest ab. Sweeck und weitere Athleten kamen im dritten Umlauf heran, doch als Vanthourenhout angriff, konnte zunächst niemand folgen. Van der Haar fuhr allerdings die Lücke etwas später solo in einem Ruck zu.
Während die Rennsituation bei den Verfolgern Sweeck auf den Plan rief, setzte sich van der Haar von seinem Begleiter ab. Vanthourenhout wurde eingangs der 5. Runde von Sweeck, Hermans, Iserbyt und Toon Vandebosch (Alpecin – Deceuninck) gestellt. Ein Konter Iserbyt scheiterte an einer schlechten Durchfahrt durch die schwere, ansteigende Sandpassage. Der Weltranglistenerste fiel wieder zurück in die Verfolgergruppe, wo die Zusammenarbeit stockte, wodurch der Vorsprung des Europameisters schnell von 15 auf 25 Sekunden anwuchs.
Im sechsten Umlauf fuhr Sweeck als Erster durch die gesamte Sandpassage, dadurch setzte er sich etwas von seinen Begleitern ab und verkürzte gleichzeitig seinen Rückstand auf 21 Sekunden. Iserbyt kehrte als Einziger zurück an Sweecks Hinterrad. Der aber zog im Sand erneut durch und schüttelte Iserbyt wieder ab. Zeitgleich erlitt van der Haar einen Platten, der seinen Vorsprung nach dem Radwechsel auf fünf Sekunden zusammenschrumpfen ließ.
In der Vorschlussrunde kam Iserbyt erneut an Sweeck heran. In einer technischen Passage löste er sich von Sweeck und fuhr die Lücke zum Spitzenreiter zu, der erneut einen Hinterradplatten hatte. Iserbyt setzte sich sofort ab und hatte beim Erklingen der Glocke zehn Sekunden Vorsprung auf Sweeck und van der Haar.
Nach dem erneuten Radwechsel van der Haars war Sweeck bereits enteilt, sodass dem Niederländer hinter dem im Finale souverän fahrenden Iserbyt und Sweeck mit 31 Sekunden Rückstand nur der dritte Platz blieb.
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