Slowene feiert 14. Saisonsieg

Pogacar schlägt Van Aert beim GP de Montréal

Foto zu dem Text "Pogacar schlägt Van Aert beim GP de Montréal "
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat den GP Cycliste de Montréal (1.UWT) gewonnen. | Foto: Cor Vos

11.09.2022  |  (rsn) – Bei der Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Wollongong hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) seinen vierzehnten Saisonsieg eingefahren. Im Sprint einer Fünfergruppe war der Slowene auf der ansteigenden Zielgeraden des GP Cycliste de Montréal (1.UWT) im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe schneller als Wout Van Aert (Jumbo – Visma) und Andrea Bagioli (Quick-Step Alpha Vinyl). Adam Yates (Ineos Grenadiers) wurde Vierter vor David Gaudu (Groupama – FDJ)

Als Yates am letzten Anstieg zur Côte Camillien-Houde elf Kilometer vor dem Ziel antrat und die entscheidende Gruppe initiierte, konnte Van Aert zunächst nicht folgen An der Kuppe hatte er rund 15 Meter Rückstand, die er in der Abfahrt allerdings schnell wieder zufahren konnte. Trotzdem war diese Szene bereits ein Omen für den Schlusssprint, denn dem Belgier fehlten auf den letzten 500 ansteigenden Metern nach 18 Runden über jeweils 12,3 Kilometer die Kraft, um sich gegen Pogacar durchzusetzen. “Vor dem Schlussspurt war ich schon ziemlich fertig. Davor fühlte ich mich eigentlich sehr gut. Es war ein weiterer guter Tag in Kanada und ich wurde von einem der Superstars im Radsportzirkus geschlagen. Es ist es keine Schande Zweiter zu werden“, befand der 27-Jährige, der am zwei Tage zuvor beim GP de Quebec Vierter geworden war.

“Es kam nicht nur auf den Sprint an, das ganze Rennen war hart“, erklärte Pogacar im Ziel-Interview. “Zum Schluss war es natürlich schwer, denn Wout ist einer der besten Sprinter der Welt, aber diese Zielgerade ist sehr schwierig und ich habe an mich geglaubt“, fügte er an. “Der Kurs liegt mir gut, ich hatte Spaß und einen guten Tag“, strahlte Pogacar, der seinen ersten Sieg nach der Tour de France feierte. “Nach der Tour war ich nicht in guter Form. Ich habe mich erholt und die Form für den letzten Teil der Saison aufgebaut. Ich fliege mit viel Selbstvertrauen zur Weltmeisterschaft“, betonte er. Durch den Sieg in Montreal steht Pogacar nun wieder allein an der Spitze der Siegesrangliste, nachdem Vuelta-Champion Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) kurz zuvor mit seinem dreizehnten Saisonerfolg gleichgezogen war.

Zimmermann überzeugt mit Rang 14

Der unbekannteste Fahrer des Spitzenquintetts war Bagioli. “Ich wusste, dass die letzte Runde schnell werden und dass Pogacar das Tempo forcieren würde. Auch Yates hat angegriffen. Ich bin froh mit diesen Fahrern mitgegangen sein zu können. Das ist superwichtig für mich“, meinte der 23-jährige Italiener. “Der Kurs liegt mir perfekt. Es ist eines der schwersten Rennen des Kalenders, denn der Anstieg ist sehr schwer“, sagte der der Sieger der Schlussetappe der diesjährigen Katalonien-Rundfahrt über die 2,3 Kilometer lange und 6,2 Prozent steile Côte Camillien-Houde.

Nach seiner Aufgabe vom Freitag zeigte sich Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) in Montreal verbessert. Der Deutsche kam am Hinterrad von Michael Matthews (BikeExchange – Jayco) auf Position 14 ins Ziel. Giovanni Aleotti vom deutschen Bora – hansgrohe wurde aus der dreiköpfigen Verfolgergruppe heraus hinter Mauro Schmid (Quick-Step Alpha Vinyl) und vor Romain Bardet (DSM) Sechster.

So lief das Rennen:

Bestimmt wurde das zweite der kanadischen WorldTour-Rennen, bei dem auf den 18 Runden des Stadtkurses mehr als 4.800 Höhenmeter bewältigt werden mussten, lange Zeit von einer sechsköpfigen Ausreißergruppe um den ehemaligen Paris-Roubaix-Zweiten Florian Vermeersch (Lotto Soudal) und den Norweger Andreas Leknessund (DSM), die sich früh gelöst und einen Maximalvorsprung von rund sechs Minuten erarbeitet hatte.

Gegen Ende der viertletzten Runde ließ Leknessund 48 Kilometer vor dem Ziel seine Begleiter stehen und versuchte, den zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Minuten betragenden Vorsprung solo gegen das immer näher kommenden Feld zu verteidigen. Dort sorgten mittlerweile vor allem UAE und Jumbo – Visma für Tempo.

Doch auf den letzten 30 Kilometern dominierten vor allem Van Aerts Helfer in fast voller Teamstärke das Geschehen, so dass der schmale Vorsprung des Norwegers schnell weiter schrumpfte und Leknessund zu Beginn der vorletzten Runde 24 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen wurde. Nun zeigte sich auch EF Education - EasyPost, das kurz zuvor gleich zwei Fahrer nach Stürzen eingebüßt hatte, auf den vorderen Positionen. Doch es war Tosh Van der Sande (Jumbo – Visma), der an der Côte Camillien-Houde wieder die Spitze übernahm.

Adam Yates initiiert die entscheidende Gruppe

20 Kilometer vor dem Ziel zogen Simone Velasco (Astana Qazaqstan) und Frederik Wandahl (Bora - hansgrohe) davon und fuhren sich bis eingangs der Schlussrunde einen Vorsprung von rund 40 Sekunden heraus. Doch bei der letzten Überquerung der steilen Côte Camillien-Houde machten die Favoriten Ernst und zogen elf Kilometer vor dem Ziel an dem kurzzeitigen Spitzenduo vorbei, ehe Yates in die Offensive ging und eine fünfköpfige Spitzengruppe initiierte, zu der noch Pogacar, Van Aert, Bagioli und Gaudu gehörten.

Auf den letzten Kilometern konnte das Quintett seinen Vorsprung von maximal 35 Sekunden behaupten. In einer letzten ansteigenden Passage drei Kilometer vor dem Ziel attackierte Yates ein weiteres Mal, kurz darauf gefolgt von Gaudu, der ebenfalls wie der Brite die sprintstärkeren Konkurrenten vergeblich abzuschütteln versuchte.

Der Franzose eröffnete dann auf der 500 Meter langen und mit vier Prozent steilen Zielgeraden das Finale und konnte tatsächlich eine kleine Lücke reißen. Doch Poagacar zog unwiderstehlich an Gaudu vorbei und konnte auf den letzten Metern auch noch Van Aert abwehren, der sich seinerseits nur knapp vor dem stark aufkommenden Bagioli ins Ziel retten konnte.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2024Auf den Spuren der Strade Bianche

(rsn / ProCycling) –Zum Giro-Feld gehören in diesem Jahr zwei frühere Gewinner von Strade Bianche: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Julian Alaphilippe (Soudal - Quick-Step). Beide waren im MÃ

09.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

08.05.2024Knoten endlich geplatzt: Traum-Mittwoch für Cofidis

(rsn) - Steter Tropfen höhlt den Stein. Das war das Motto des Tages auf der 5. Etappe des Giro d´Italia. Und die tapferen Tropfer kamen dieses Mal vom Team Cofidis. Schon in der ersten Ausreißergru

08.05.2024Auch Evenepoel mit Blick auf die Tour nun in der Höhe

(rsn) – Nach und nach beginnen die bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzten Rundfahrt-Stars ihre Vorbereitung in Richtung Tour de France wieder aufzunehmen. Während zu Giro-Beginn Rolf Aldag

08.05.2024Teutenberg siegt als Anfahrer und holt drei Wertungstrikots

(rsn) - Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) stürmt in diesem Jahr von Sieg zu Sieg. Der 21-Jährige setzte sich am Mittwochabend zum Auftakt des Fleche du Sud (2.2) in Luxemburg im Sprin

08.05.202424,5-Kilometer-Solo! Ludwig feiert ersten Profisieg

(rsn) – Je länger die Wartezeit, desto explosiver die Freude am großen Jubeltag: Fast zeitgleich mit dem Sieg von Teamkollege Benjamin Thomas auf der 5. Etappe des Giro d´Italia in Lucca, dem ers

08.05.2024Geschke: “Heute Abend wird gefeiert“

(rsn) – Kein Tag wie erwartet: Benjamin Thomas (Cofidis) hat die 5. Etappe des 107. Giro d’Italia aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus gewonnen. Die Sprinterteams hatten dagegen das Nac

08.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 5. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

08.05.2024Highlight-Video der 5. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Benjamin Thomas hat beim 107. Giro d’Italia seiner Cofidis-Equipe den ersten Saisonsieg beschert. Der 28-jährige Franzose entschied aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus die 5.

08.05.2024Benjamin Thomas sorgt in Lucca für Cofidis‘ ersten Saisonsieg

(rsn) – Es sollte eine Hommage für Italiens Supersprinter der 90er, Mario Cipollini, werden. Doch vier Ausreißer hatten auf der 5. Giro-Etappe über 178 Kilometer von Genua nach Lucca offensichtli

08.05.2024Welsford findet zum Ungarn-Auftakt zurück in die Erfolgsspur

(rsn) – Nach einem perfekten Saisonauftakt und eine nachfolgenden wochenlangen Flaute hat Sam Welsford (Bora – hansgrohe) zum Auftakt der 45. Ausgabe der Tour de Hongrie (8. – 12. Mai / 2.Pro) w

08.05.2024Ackermann kehrt nach langer Verletzungspause ins Feld zurück

(rsn) - Rund rund sieben Wochen, nachdem er sich bei der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) einen Bruch des linken Schlüsselbeinbruchs zugezogen hatte, wird Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech) sein

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)