Dennoch Fünfter der 5. Giro-Etappe

Girmay: Den Anfahrer verloren und die Bande touchiert

Von Kevin Kempf

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Biniam Girmay (Intermarché - Wanty - Gobert, li.) im Zielsprint der 5. Giro-Etappe. | Foto: Cor Vos

11.05.2022  |  (rsn) – Nach halsbrecherischen letzten hundert Metern sprintete Biniam Girmay (Intermarché – Wanty – Gobert) in Messina als Fünfter über die Ziellinie der 5. Etappe des Giro d’Italia. Zwei Mal wäre der 22-jährige Eritreer beinahe gestürzt. Letztlich kam Girmay unversehrt durch und sicherte sich seine dritte Top-5-Platzierung bei der 105. Italien-Rundfahrt.

Überraschend ist es nicht mehr, wenn Eritreer bei internationalen Rennen Spitzenpositionen belegen. Vor zehn Jahren wurde Daniel Teklehaimanot Profi bei Orica GreenEdge, seitdem stoßen fast jährlich neue Fahrer aus dem ostafrikanischen Land ins Profi-Peloton vor. Fünf Berufsradfahrer aus Eritrea haben derzeit eine Lizenz in einer der beiden höchsten Divisionen gelöst – der erfolgreichste ist Girmay, der in seiner Heimat nicht erst seit seinem Sieg bei Gent-Wevelgem ein Volksheld ist.

Am Mittwoch hätte ein weiterer großer Erfolg hinzukommen können, denn mit Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl) und Caleb Ewan (Lotto Soudal) befanden sich zwei der besten Sprinter weit hinter dem Feld. Doch dann lief das Finale nicht nach Wunsch des U23-Vizeweltmeisters. “Ich habe auf dem letzten Kilometer das Hinterrad von Loic verloren“, schilderte er sein Missgeschick mit seinem Anfahrer Loic Vliegen. “Darum war ich nicht gut positioniert. Ich hatte gute Beine und hätte noch mehr erreichen können. Zumindest sind wir nicht wirklich in Probleme gekommen", fügte Girmay an.

Am Donnerstag die nächste Chance

Einige Male ging es aber durchaus knapp zu. “Ich habe die Absperrung touchiert, zweimal auf den letzten hundert Metern. Einmal hatte ich zu viel riskiert“, analysierte Girmay die Szene, bei der er erfolglos versuchte, sich zwischen Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und der Bande durchzumogeln.

Obwohl er hinter dem Deutschen zurückstecken musste, überholte er ihn doch noch, auch weil Bauhaus selbst keinen freien Weg finden konnte. “Ich denke, wir hatten heute das stärkste Team und hätten das Rennen gewinnen können. Aber es ist nicht einfach, wenn alle zugleich durch die Kurven fahren wollen“, haderte Girmay mit dem nicht ungefährlichen Finale.

Schon am Donnerstag hat der bergfeste Sprinter die nächste Chance auf den ersten eritreischen Etappensieg in der Geschichte des Giro. Diesen historischen Triumph streitig machen könnte ihm sein Landsmann Natnael Tesfatsion (Drone Hopper - Androni Giocattoli), der ein ähnlicher Fahrertyp ist wie Girmay und Achter in Messina wurde.


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