Bike Aid und Saris Rouvy Sauerland in den Top Ten

Antalya: Kretschy zeigt sich als Ausreißer, Benz im Sturzpech

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Antalya: Kretschy zeigt sich als Ausreißer, Benz im Sturzpech"
Moritz Kretschy (Nationalteam / rad net - Rose) fuhr bei der Tour of Antalya auf der 1. Etappe in der Ausreißergruppe | Foto: Cor Vos

10.02.2022  |  (rsn) – Mit Bike Aid, Saris Rouvy Sauerland sowie einem Aufgebot von rad net – Rose, das in den Trikots der deutschen Nationalmannschaft unterwegs ist, eröffneten gleich drei deutsche Kontinental-Mannschaften ihre Saison bei der Tour of Antalya (2.1).

Zum Auftakt der viertägigen Rundfahrt setzte sich auf den zumeist flachen 145 Kilometern von Side nach Antalya besonders Moritz Kretschy (Nationalteam) in Szene. Der 19-Jährige schaffte nach bereits drei Kilometern den Sprung in die fünfköpfige Ausreißergruppe des Tages, die danach über 110 Kilometer die Spitze des Rennens bildete. Auch wenn für Kretschy unterwegs bei den Sonderwertungen nichts zu holen war, zeigte sich U23-Bundestrainer Ralf Grabsch mit dem Abschneiden seines Schützlings zufrieden.

"Unser Ziel war es heute, einen Sportler in die Spitzengruppe zu bekommen. Für mich war es wichtig, dass wir uns bei der starken Konkurrenz gezeigt haben. Heute hat aus unserer Sicht alles super funktioniert mit unserer sehr jungen Nationalmannschaft“, sagte Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com.

Dass Kretschy und seine vier Begleiter bei zum Teil starken Gegenwind nur maximal drei Minuten an Vorsprung bekamen und bereits 30 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden, lag vor allem am hohen Tempo im Feld, in dem ständig die Gefahr von Windkanten drohte. "Das Feld war sehr unruhig. Deswegen konnten die vorne so schnell fahren wie sie wollten, aber hinten sind sie wegen des Windes und der Angst, dass es doch reißen könnte, eben auch extrem schnell gefahren. Da war nicht mehr drin“, erklärte Grabsch.


Die Deutsche Nationalmannschaft bei der Tour of Antalya

Im finalen Sprint hoffte die deutsche Auswahl noch auf ein Spitzenresultat durch Pirmin Benz, der von Sven Redmann lanciert wurde, wegen eines Massensturzes im Finale aber nicht mehr zum Spurten kam. "Leider war Pirmin in den Massensturz verwickelt und hat sich leichte Verletzungen zugezogen. Da hätten wir heute sogar ein Ergebnis erzielen können“, bedauerte Grabsch.

Bike Aid: Bouvier sprang für Carstensen ein

Zumindest das erste Top-Ten Resultat des Jahres konnte das Team Bike Aid verzeichnen. Als Sprintkapitän vorgesehen war Lucas Carstensen, doch auch der Hamburger wurde durch den Massensturz aufgehalten. Für Carstensen sprang sein Anfahrer Leo Bouvier in die Bresche und überquerte als Siebter den Zielstrich.

"Leider hat es Lucas nicht in die erste Gruppe geschafft, aber unser Leadout-Fahrer Leo Bouvier hat es in der Situation sehr gut gemacht und wir sind glücklich, dass er in die Top Ten gefahren ist. Außerdem sind wir froh, dass von unseren Jungs keiner in den Sturz verwickelt war“, erklärte Sportdirektor Anton Wiersma nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com.


Das Team Bike Aid bei der Tour of Antalya

Die saarländische Equipe zeigte sich nicht nur wegen des Top-Ten-Resultats zufrieden mit dem Antalya-Auftakt. "Es war heute sehr windig, insbesondere zu Beginn des Rennens. Das haben wir jedoch sehr gut geregelt. Dazu haben sich unsere neuen Fahrer beim Sprintfinish sehr gut angestellt. Insbesondere Enzo Decker hat gezeigt war er kann“, bekam der erst 18-jährige Deutsche ein Sonderlob von seinem Sportlichen Leiter. Gerne hätte Decker seinen Teamkollegen im Finale noch länger geholfen, doch er wurde sechs Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt ausgebremst.

Fazit beim Team Saris Rouvy Sauerland: "Haben alles richtig gemacht"

Wie Bike Aid hatte auch die dritte deutsche Mannschaft keinen Fahrer in die Gruppe des Tages, dafür aber konnte sich Saris Rouvy Sauerland am Ende ebenfalls über ein ordentliches Ergebnis freuen. Per Münstermann jagte als Zehnter über den Zielstrich, knapp dahinter folgten die belgischen Zwillinge Michiel und Abram Stockman.

Wie Münstermann gegenüber radsport-news.com erklärte, war es auch taktisches Kalkül, die Gruppe des Tages nicht abzudecken. "Wir wussten, dass es extrem windig werden würde und das wäre in der Gruppe sauhart gewesen. Wir haben uns dann darauf verlassen, dass es einen Massensprint gibt", so Münstermann.


Das Team Saris Rouvy Sauerland bei der Tour of Antalya

Aus Angst vor Windkantenaktionen fuhren die Sauerländer aufmerksam in den vorderen Reihen. "Es hieß die ganze Zeit aufpassen. Wenn die Post abgeht, wollten wir dabei sein", ergänzte der 23-Jährige. Da es letztlich aber zu keiner erfolgreichen Teilung des Feldes kam, lief es auf den erwarteten Massensprint heraus, den Matteo Malucelli (Gazprom-RusVelo) gewann. "Das Finale war extrem hektisch, man hat gemerkt, dass mehr oder weniger alle Fahrer ihr erstes Saisonrennen haben. Bei dem großen Massensturz hat es Bumm gemacht, aber wir blieben zum Glück verschont", so Münstermann der es gemeinsam mit dem Stockman-Zwillingen in der ersten Gruppe auf die Zielgeraden schaffte. "Dort waren die Beine noch so gut, dass es für den zehnten Platz reichte", fügte er an.

Sein Fazit des Tages: "Wir haben alles richtig gemacht. In die Gruppe des Tages zu gehen, wäre bei dem heftigen Gegenwind sportlicher Selbstmord gewesen. Das Team hat super zusammengearbeitet und selbst in den brenzligen Situationen sind wir ruhig geblieben. Das hat sich alles ausgezahlt mit dem zehnten Platz", so Münstermann abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.02.2022Antalya: Sauerland und U23-Nationalteam zeigten sich offensiv

(rsn) – Zum Abschluss der Tour of Antalya (2.1) haben die deutschen Starter und Teams keine Top-Ten-Platzierungen mehr einfahren können. Als bester Deutscher belegte Tim Torn Teutenberg (Leopard) i

13.02.2022Mareczko jubelt zum Antalya-Abschluss erstmals für Alpecin

(rsn) – Jakub Mareczko hat auf der Schlussetappe der Tour of Antalya (2.1) seinen ersten Sieg im Trikot seines neuen Teams Alpecin – Fenix gefeiert. Der Italiener setzte sich nach 156 Kilometern r

13.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

12.02.2022Vierter bei Bergankunft: Mulubhran macht Bike Aid happy

(rsn) – Beim Team Bike Aid hat Neuzugang Henok Mulubrhan eine erste Kostprobe seines Talents abgegeben. Der 22-jährige Eritreer wurde auf der Königsetappe der Tour of Antalya (2.1) beim Sieg des

12.02.2022Tour of Antalya: Hindsgaul gewinnt Bergankunft

(rsn) – Jacob Hindsgaul (Uno-X) hat bei der Tour of Antalya (2.1) die Bergankunft in Termessos gewonnen und seinem Team den zweiten Sieg des Tages beschert. Zwei Stunden nachdem sein Landsmann und

12.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

11.02.2022Tour of Antalya: Teutenberg setzt als Sechster Ausrufezeichen

(rsn) – Während Tim Torn Teutenberg (Leopard) mit seinem sechsten Platz auf der 2. Etappe der Tour of Antalya (2.1) für die bisher beste Tagesplatzierung eines deutschen Fahrers sorgte und das Tea

11.02.2022Tour of Antalya: Rajovic siegt souverän im Sprint

(rsn) - Dusan Rajovic (Corratec) hat mit einem fulminanten Sprint die 2. Etappe der Tour of Antalya (2.1) gewonnen. Der Serbische Meister setzte sich nach 180 Kilometern zwischen Kemer und Antalya so

10.02.2022Malucelli gewinnt von Massensturz überschatteten Auftakt

(rsn) – Matteo Malucelli (Gazprom – RusVelo) hat den von einem Massensturz auf den letzten 1.000 Metern überschatteten Auftakt der Tour of Antalya (2.1) für sich entschieden. Der Italiener setz

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2024Israel - Premier Tech beim Giro nur noch mit sechs Fahrern

(rsn) – Mit nur noch sechs Fahrern wird Israel - Premier Tech am Mittag in Viareggio zum Start der 6. Giro-Etappe antreten. Nachdem der Zweitdivisionär bereits am gestrigen späten Abend mitgeteilt

09.05.2024Ludwig: “Dachte so oft, dass ich nie einen Profisieg hole“

(rsn) – Hannah Ludwig hat geschafft, woran sie selbst nicht geglaubt hat. Die 24-Jährige aus Traben-Trarbach machte am Mittwoch den Tag für ihr Team Cofidis perfekt. Nachdem kurz zuvor Benjamin Th

09.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer /6. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

09.05.2024Für Pogacar geht es mehr um Risiko-Minimierung als Attacke

(rsn) – Die Aufregung um seine Bekleidung hat sich erstmal gelegt. Auf der 5. Etappe des Giro d´Italia trug Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) keinen der UCI übel aufgestoßenen zweifarbigen Eintei

09.05.2024Auf den Spuren der Strade Bianche

(rsn / ProCycling) –Zum Giro-Feld gehören in diesem Jahr zwei frühere Gewinner von Strade Bianche: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Julian Alaphilippe (Soudal - Quick-Step). Beide waren im MÃ

09.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

08.05.2024Knoten endlich geplatzt: Traum-Mittwoch für Cofidis

(rsn) - Steter Tropfen höhlt den Stein. Das war das Motto des Tages auf der 5. Etappe des Giro d´Italia. Und die tapferen Tropfer kamen dieses Mal vom Team Cofidis. Schon in der ersten Ausreißergru

08.05.2024Auch Evenepoel mit Blick auf die Tour nun in der Höhe

(rsn) – Nach und nach nehmen die bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzten Stars ihre Vorbereitung in Richtung Tour de France wieder auf. Während zu Giro-Beginn Rolf Aldag davon erzählte, wi

08.05.2024Teutenberg siegt als Anfahrer und holt drei Wertungstrikots

(rsn) - Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) stürmt in diesem Jahr von Sieg zu Sieg. Der 21-Jährige setzte sich am Mittwochabend zum Auftakt des Fleche du Sud (2.2) in Luxemburg im Sprin

08.05.202424,5-Kilometer-Solo! Ludwig feiert ersten Profisieg

(rsn) – Je länger die Wartezeit, desto explosiver die Freude am großen Jubeltag: Fast zeitgleich mit dem Sieg von Teamkollege Benjamin Thomas auf der 5. Etappe des Giro d´Italia in Lucca, dem ers

08.05.2024Geschke: “Heute Abend wird gefeiert“

(rsn) – Kein Tag wie erwartet: Benjamin Thomas (Cofidis) hat die 5. Etappe des 107. Giro d’Italia aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus gewonnen. Die Sprinterteams hatten dagegen das Nac

08.05.2024Highlight-Video der 5. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Benjamin Thomas hat beim 107. Giro d’Italia seiner Cofidis-Equipe den ersten Saisonsieg beschert. Der 28-jährige Franzose entschied aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus die 5.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)