RSNplusBei der Saudi Tour wird viel probiert

Denz und der DSM-Sprintzug: “Wir würfeln durch“

Von Tom Mustroph aus AlUla

Foto zu dem Text "Denz und der DSM-Sprintzug: “Wir würfeln durch“"
Nico Denz wird in dieser Saison bei DSM die Rolle des Sprintzug-Kapitäns übernehmen und testet sich dafür bei der Saudi Tour. | Foto: Cor Vos

04.02.2022  |  (rsn) - Die Saudi Tour ist für viele Teams eine Art Versuchslabor. Neue Fahrer müssen in die Systeme integriert werden. Die bisherigen Sprintetappen boten daher ein Experimentierfeld vor allem für die Sprintzüge. Bei Lotto Soudal klappte das bislang am besten. Der neue Zug von BikeExchange für Dylan Groenewegen fand sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch immer besser.

Stärker noch auf der Suche scheint Team DSM. Der Rennstall kam ohne echten Kletterer, aber mit einer Handvoll junger und vor allem vielseitiger Fahrer zur Wüstenrundfahrt. “Wir sind hier eine junge und eher sprintorientierte Riege. Weil ich bin von allen der Älteste bin, soll ich auch ein bisschen das Kommando übernehmen“, sagte Nico Denz zu radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Der Mann, für den gefahren wird, ist hier der Italiener Alberto Dainese. Auf der 1. Etappe klappte die Abstimmung noch nicht so perfekt. Dainese war früher als geplant auf sich allein gestellt. “Und dann war er am Ende etwas eingebaut. Aber so ist Radrennen, das ist nicht wünsch‘ dir was“, meinte Denz lakonisch.


Denz (2. von rechts) ist mit seinen gerade mal 27 Jahren der älteste Fahrer im DSM-Aufgebot für die Saudi Tour. | Foto: Cor Vos

Der Sprintzug ist noch im Fluss

Auf der zweiten Sprinteretappe am Donnerstag gelang das Vorhaben schon besser. Denz und der Niederländer Joris Nieuwenhuis waren lange mit vorn dabei. Und für Dainese sprang ein fünfter Rang heraus. Im Feld der anwesenden Sprinter ist das auch ungefähr seine Position. Je besser allerdings der Zug ist, desto mehr Chancen hat Dainese auch, hin und wieder die Allerbesten auch ernsthaft herauszufordern.

Wie genau der Zug komponiert sein wird, ist derzeit im Fluss. “Das ist alles noch offen“, sagte Denz. Für vordere Positionen bringt sich unter anderem Landsmann Niklas Märkl in Stellung. “Meine Position ist 1 oder 2, also direkt vor Alberto oder eine Position dahinter, je nach Rennen“, meinte er zu radsport-news.com.

Märkl wirkt selbstbewusst, von seinem Potenzial überzeugt. Er hat ja auch schon eine Saison als Profi hinter sich. “Im ersten Jahr ist immer alles relativ neu und man muss sich erst zurecht finden, auch seinen Platz im Feld suchen. Aber ich denke, das klappt doch ganz gut. Und gerade ich als sprintlastiger Fahrer finde mich da auch etwas schneller zurecht“, urteilte er über seine Eingewöhnung. Seine Verfassung jedenfalls ist gut. “Ich bin zufrieden mit der Vorbereitung im Winter. Mal sehen, was die nächsten Rennen für uns bereithalten“, meinte Märkl.

Alberto Dainese ist der Mann, auf den DSM in den Sprints der Saudi Tour setzt. | Foto: Cor Vos

Als weiteren Kandidaten für Position 1 hat Sprintzug-Kapitän Denz in seinem Jungspund-Laden den Australier Sam Welsford im Blick: “Der kommt von der Bahn, ist richtig schnell. Da muss man sehen, wie er sich entwickelt.“ Bei den allerersten Renntagen behält sich allerdings Denz die letzte Position vor Dainese vor. “Es ist zu Saisonbeginn immer etwas hektisch. Deshalb bin ich der letzte Mann“, sagte er. Er hat bei DSM ja auch das Kommando auf der Straße.

Noch ist der erfahrene Denz Daineses letzter Anfahrer

Mit ihm und hinter ihm werden aber viele Varianten ausprobiert. “Wir würfen so ein bisschen durch und nutzen die Rennen, um etwas auszuprobieren“, sagte Denz. Für DSM, den Rennstall, der so auf Strukturen schwört, klingt das recht ungewöhnlich. Vermutlich steckt auch hier ein Prinzip dahinter. Alle Kombinationen testen, Daten und Eindrücke auswerten und das dann in die feste Struktur gießen.


Niklas Märkl bestreitet sein zweites Profijahr und verstärkt wie Denz bei DSM den Sprintzug für die Saudi Tour. | Foto: Cor Vos

Vielleicht gibt es aber auch keine festen Positionen, sondern Aufgaben je nach Profil und Rennsituation. Eine Stärke der jungen Truppe ist, dass die Fahrer ziemlich variabel sind. Denz ist so einer, Märkl aber auch. “Der fährt schon richtig schnell Rad“, sagte der 27-Jährige lachend über seinen Landsmann. “Und er ist variabel einsetzbar und deshalb ganz wichtig für das Team“, ergänzte er.

Da ist es wieder da, das Wörtchen “variabel“. “Vielseitigkeit ist gefragt, und je mehr Einsatzfelder man hat, desto attraktiver ist man für den Arbeitgeber“, sagte Denz. DSM scheint hier eine andere Strategie zu verfolgen als andere Teams. Setzen die oft auf Spezialisierung auch bei den Helfern, ist hier Polyvalenz gefragt. Das Resultat indes soll das gleiche sein: “Mittelfristig wollen wir bei den Sprintzügen ganz vorn dabei sein“, kündigte Denz an. Man darf gespannt sein, wie sich diese junge Truppe entwickelt, und für welchen Torpedo sie dann der Treibsatz wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.02.2022Ballerstedt bei der Saudi Tour: Gestürzt, gelernt, befördert

(rsn) – Auf seinen schweren Sturz hätte Maurice Ballerstedt zwar gerne verzichtet. Doch ansonsten hatte der 21-Jährige beim Profidebüt keinen Grund zur Klage. Sein Team Alpecin – Fenix war mit

07.02.2022Sportwashing oder Aufbruch in eine freiere Welt?

(rsn) - Warum setzt nun auch Saudi-Arabien auf den Radsport? Zum zweiten Mal wurde die Saudi Tour ausgetragen. Auch andere hochkarätige Sport-Events sollen in den nächsten Jahren in dem Wüstenstaat

06.02.2022Radsport als Image-Vehikel und Treiber des Wandels

(rsn) - Warum setzt nun auch Saudi-Arabien auf den Radsport? Zum zweiten Mal wurde die Saudi Tour ausgetragen. Auch andere hochkarätige Sport-Events sollen in den nächsten Jahren in dem Wüstenstaat

06.02.2022Highlights der Schlussetappe der Saudi Tour im Video

(rsn) – Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) hat die Schlussetappe der Saudi Tour im Massensprint für sich entschieden und damit seinen zweiten Tagessieg im Verlauf der Rundfahrt errungen. De

05.02.2022Groenewegen erhöht zum Abschluss seine Quote

(rsn) – Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) hat die fünfte und letzte Etappe der Saudi Tour im Massensprint für sich entschieden und damit seinen zweiten Tagessieg im Verlauf der Rundfahrt

05.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 5. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

04.02.2022Highlights der 4. Etappe der Saudi Tour im Video

(rsn) - Nachdem Teamkollege Caleb Ewan bereits den Auftakt der Saudi Tour (2.1) für sich hatte entscheiden können, zog Maxim Van Gils (Lotto Soudal) auf der Königsetappe nach. Mit einem beeindrucke

04.02.2022Van Gils stürmt mit erstem Profisieg ins Grüne Trikot

(rsn) - Maxim Van Gils (Lotto Soudal) hat mit seinem ersten Profisieg das Grüne Trikot der Saudi Tour (2.1) übernommen. Der 22-jährige Belgier setzte sich auf der 4. Etappe über 149,3 Kilometer vo

04.02.2022Highlights der 3. Etappe der Saudi Tour im Video

(rsn) Dylan Groenewegen hat am dritten Tag der Saudi Tour (2.1) seinen ersten Sieg im Trikot von BikeExchange - Jayco eingefahren. Der 28-jährige Niederländer holte sich die 3. Etappe über 181,2 K

04.02.2022Aldag macht nicht alles neu, aber vieles anders

(rsn) - Rolf Aldag will Bora - hansgrohe mit der Neuausrichtung auf Siege im Gesamtklassement fest an der Spitze der Profiteams etablieren. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Lennard Kämna zu. Der Rund

04.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

03.02.2022Groenewegen und BikeExchange lernten aus den Fehlern

(rsn) – Bei der Saudi Tour tritt der im Winter von Jumbo – Visma zu BikeExchange – Jayco gewechselte Dylan Groenewegen erstmals für seine neue Equipe an. Der Auftakt endete für den Niederländ

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2024Auf den Spuren der Strade Bianche

(rsn / ProCycling) –Zum Giro-Feld gehören in diesem Jahr zwei frühere Gewinner von Strade Bianche: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Julian Alaphilippe (Soudal - Quick-Step). Beide waren im MÃ

09.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

08.05.2024Knoten endlich geplatzt: Traum-Mittwoch für Cofidis

(rsn) - Steter Tropfen höhlt den Stein. Das war das Motto des Tages auf der 5. Etappe des Giro d´Italia. Und die tapferen Tropfer kamen dieses Mal vom Team Cofidis. Schon in der ersten Ausreißergru

08.05.2024Auch Evenepoel mit Blick auf die Tour nun in der Höhe

(rsn) – Nach und nach beginnen die bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzten Rundfahrt-Stars ihre Vorbereitung in Richtung Tour de France wieder aufzunehmen. Während zu Giro-Beginn Rolf Aldag

08.05.2024Teutenberg siegt als Anfahrer und holt drei Wertungstrikots

(rsn) - Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) stürmt in diesem Jahr von Sieg zu Sieg. Der 21-Jährige setzte sich am Mittwochabend zum Auftakt des Fleche du Sud (2.2) in Luxemburg im Sprin

08.05.202424,5-Kilometer-Solo! Ludwig feiert ersten Profisieg

(rsn) – Je länger die Wartezeit, desto explosiver die Freude am großen Jubeltag: Fast zeitgleich mit dem Sieg von Teamkollege Benjamin Thomas auf der 5. Etappe des Giro d´Italia in Lucca, dem ers

08.05.2024Geschke: “Heute Abend wird gefeiert“

(rsn) – Kein Tag wie erwartet: Benjamin Thomas (Cofidis) hat die 5. Etappe des 107. Giro d’Italia aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus gewonnen. Die Sprinterteams hatten dagegen das Nac

08.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 5. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

08.05.2024Highlight-Video der 5. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Benjamin Thomas hat beim 107. Giro d’Italia seiner Cofidis-Equipe den ersten Saisonsieg beschert. Der 28-jährige Franzose entschied aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus die 5.

08.05.2024Benjamin Thomas sorgt in Lucca für Cofidis‘ ersten Saisonsieg

(rsn) – Es sollte eine Hommage für Italiens Supersprinter der 90er, Mario Cipollini, werden. Doch vier Ausreißer hatten auf der 5. Giro-Etappe über 178 Kilometer von Genua nach Lucca offensichtli

08.05.2024Welsford findet zum Ungarn-Auftakt zurück in die Erfolgsspur

(rsn) – Nach einem perfekten Saisonauftakt und eine nachfolgenden wochenlangen Flaute hat Sam Welsford (Bora – hansgrohe) zum Auftakt der 45. Ausgabe der Tour de Hongrie (8. – 12. Mai / 2.Pro) w

08.05.2024Ackermann kehrt nach langer Verletzungspause ins Feld zurück

(rsn) - Rund rund sieben Wochen, nachdem er sich bei der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) einen Bruch des linken Schlüsselbeinbruchs zugezogen hatte, wird Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech) sein

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)