Bei Trofeo Alcide Degasperi war sogar der Sieg drin

Knolle nach Rang drei: “Ein wahnsinnig schönes Gefühl“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Knolle nach Rang drei: “Ein wahnsinnig schönes Gefühl“"
Jon Knolle (SKS Sauerland, rechts) wurde Dritter bei der Trofeo Alcide Degasperi | Foto: Markus Mooser

06.06.2021  |  (rsn) - Mit zwei Renneinsätzen in Italien und dem Bundesligaauftakt in der Schweiz hatte das Team SKS Sauerland einen gut gefüllten Rennkalender. Highlight war dabei der dritte Platz von Jon Knolle bei der Trofeo Alcide Degasperi (1.2) am vergangenen Mittwoch.

"Das Rennen von Jon und dem Rest der Mannschaft war richtig stark. Er hatte jetzt in den letzten Rennen schon mehrere gute Auftritte und langsam scheint sein Knoten zu platzen. Ich glaube, er bekommt gerade mehr und mehr Selbstvertrauen und wir freuen uns riesig für ihn", kommentierte Teamchef Jörg Scherf gegenüber radsport-news.com das gute Abschneiden seines Fahrers.

Bei der Coppa della Pace (1.2u) in Italien hatten die Sauerländer am vergangenen Wochenende noch etwas Lehrgeld zahlen müssen und eine gute Platzierung verpasst. Bei der Trofeo Alcide Degasperi aber sprang dank Knolle die erste Podiumsplatzierung der Saison heraus. Dabei war vor allem das Finale nicht nach dessen Geschmack. "Am Ende wartete eine 20 Kilometer lange Runde mit einem 2,5 Kilometer langen und im Schnitt sechs Prozent steilen Anstieg auf uns. Das war auf dem Papier eigentlich nicht meine Runde", bestätigte Knolle gegenüber radsport-news.com.

Doch in einer hektischen Anfangsphase, in der sich die Gruppe des Tages bildete, wagte der 21-Jährige auf den letzten Drücker noch den Sprung nach vorne, was sich als die richtige Entscheidung erwies. Danach rollte Knolle mit und versuchte Kraft zu sparen. Als sich im Finale die Gruppe auf nur noch zwölf Mann reduziert hatte und sich der Deutsche immer noch gut fühlte, "verstand ich langsam, dass heute wirklich etwas ging", so Knolle. Bei den Attacken am Anstieg der Schlussrunde, war der Sauerland-Fahrer stets präsent und ging sogar selbst in die Offensive. "Ich wusste, dass ich alleine ankommen musste, da ich nicht auf den Sprint warten wollte", erklärte Knolle seine Strategie.

Nur zwei Italiener waren stärker als Knolle

Allerdings waren es am Ende zwei andere Fahrer aus der Spitzengruppe, die kurz vor dem Ziel den richtigen Moment zur Attacke nutzten. "Ich fuhr hinterher, zögerte aber wohl etwas zu lange, wodurch ich erst 500 Meter vor dem Ziel den Anschluss schaffte. Mit letzter Kraft versuchte ich noch vorbeizukommen, die Zielgerade war dann aber etwas zu kurz. Da wäre wohl wirklich der Sieg drin gewesen", so Knolles Selbstkritik.

Doch die Enttäuschung über Rang drei hinter dem Italiener Riccardo Lucca und dessen Landsmann Riccardo Verza war schnell verflogen. "Natürlich bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es war ein sehr hartes Rennen, aber ich habe gezeigt, was ich alles kann, wenn alles passt", sagte Knolle, der die  anschließende Siegerehrung in vollen Zügen genoss. "Es war ein ungewohntes, aber wahnsinnig schönes Gefühl", betonte er.

Beim Bundesliga-Auftakt in Gippingen belegte Knolle am Samstag Rang 18, besser lief es für Teamkollege Johannes Hodapp, der Sechster wurde, in der Mannschaftswertung belegten die Sauerländer Rang zwei. "Neben Jon ist vor allem Johannes gerade richtig in Form. Hoffentlich bleibt Jon bis zur Zeitfahr-DM in Form und zeigt da noch mal was er kann. Aber auch Johannes ist noch richtig was zuzutrauen", schloss Scherf.

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)