Optimistisch zum 71. Critérium du Dauphiné

Buchmann: “Den Schwung aus dem Frühjahr mitnehmen“

Foto zu dem Text "Buchmann: “Den Schwung aus dem Frühjahr mitnehmen“"
Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) gewann die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt und trug danach das Gelbe Trikot. | Foto: Cor Vos

06.06.2019  |  (rsn) - Mit einem siebten Platz bei der Tour de Romandie beendete Emanuel Buchmann das bisher erfolgreichste Frühjahr seiner Karriere. Der Profi des Bora-hansgrohe-Teams gewann gleich bei seinem Saisondebüt im Rahmen der Mallorca Challenge die Trofeo Andratx - Lloseta und holte sich im April auch noch die Königsetappe der Baskenland-Rundfahrt, die er schließlich auf Rang drei beendete.

Nun will er zur 71. Auflage des Critérium du Dauphiné, das am Sonntag mit einer Bergetappe von Aurillac nach Jussac beginnt, den “Schwung aus dem Frühjahr mitnehmen“, wie Buchmann radsport-news.com gegenüber ankündigte. Nach einer kurzen Regenrationsphase absolvierte der Ravensburger mit Teamkollegen ein Höhentrainingslager in Osttirol, ehe er die Alpenetappen der kommenden Tour de France abfuhr. “Die Siege waren natürlich toll fürs Selbstvertrauen, da macht das Training dann auch gleich noch mehr Spaß. Ich fühle mich bereit, bis hierher ist alles perfekt gelaufen“, befand Buchmann mit Blick auf seinen Saisonhöhepunkt im Juli.

Das Critérium du Dauphiné, das er in den vergangenen beiden Jahren auf den Plätzen sieben und sechs beendete, will der 26-Jährige wie viele andere Tour-Starter auch als “Generalprobe“ nutzen. “Ich werde noch nicht in Topform sein, da ich direkt aus dem Training komme“, erklärte Buchmann. “Allerdings brauche ich diese Wettkampfbelastung und werde in jedem Fall mein Bestes geben.“ Als Favoriten sieht sich der Deutsche Meister von 2015 allerdings nicht. “Wenn ich am Ende in den Top Ten bin, kann ich in jedem Fall zufrieden sein.“

Trotz des schweren Auftakts schätzt Buchmann die diesjährige Ausgabe des Rennens nicht als zu berglastig ein. “Es gibt in jedem Fall zwei Etappen, wo die Sprinter, und wir mit Sam Bennett, eine Chance haben sollten. Außerdem steht ein Zeitfahren auf dem Programm, da werden wir sehen, wie ich zurecht komme. Eigentlich war die Rundfahrt die letzten Jahre sogar schwerer“, sagte der Kletterspezialist, dessen Team bisher schon 24 Siege feiern konnte, zuletzt drei beim Giro d’Italia durch Pascal Ackermann (2) und Cesare Benedetti. Dieser Lauf soll nun in Südfrankreich fortgesetzt werden.

“Durch die Erfolge früh in der Saison hat sich eine gewisse Dynamik entwickelt. Irgendwie springt da der Funke auf alle über, und dann läuft es einfach. Dann haben wir auch ein sehr gut abgestimmtes Rennprogramm für alle, jeder bekommt seine Chancen, die Erwartungen sind auf viele Schultern verteilt“, lautete Buchmanns Erklärung zu den zahlreichen Erfolgen des Raublinger Rennstalls. “Und natürlich haben einige von uns sicher auch wieder einen Schritt nach vorne in ihrer persönlichen Entwicklung gemacht.“

Mit Konrad geteilte Kapitänsrolle bei der Tour

Das trifft nicht zuletzt auch für ihn persönlich zu, auch wenn der Buchmann bereits sein fünftes Profijahr bestreitet. “Ich denke schon, dass ich mich auch weiterentwickelt habe. Grundsätzlich werde ich von Jahr zu Jahr stabiler in meiner Leistung, dadurch können wir auch immer spezieller und auch härter im Training arbeiten. Das muss man verkraften, dann geht es vorwärts“, sagte er. “Wir haben auch wieder versucht, an meiner Explosivität zu arbeiten. Generell finde ich aber, dass man immer auf seine Stärken achten sollte, und die liegen bei mir eindeutig am Berg.“

Die wird Buchmann vor allem am Schlusswochenende des Dauphiné unter Beweis stellen können, das am Freitag kommender Woche mit einer 228 Kilometer langen Etappe über sieben Bergwertungen, darunter kurz vor dem Ziel der Col de Beaune (2. Kat., 8,1 km, 6 %), eingeläutet wird. Es folgt die Königsetappe mit der Bergankunft in Les Sept Laux - Pipay, ein 19 Kilometer lange Anstieg der Ehrenkategorie, der noch nie im Programm der Tour-Generalprobe stand. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt dann auf der nur 113,5 Kilometer langen Schlussetappe von Cluses nach Champéry in der Schweiz, die sechs Bergwertungen beinhaltet, darunter zwei der 1. Kategorie sowie der 5,9 Kilometer lange und knapp sechs Prozent steile Schlussanstieg.

Hier wird sich Buchmann die nötige Rennhärte für die am 6. Juli in Brüssel beginnende Frankreich-Rundfahrt holen, bei der er erstmals dezidiert die Gesamtwertung in Angriff nehmen wird. Allerdings wird Bora - hansgrohe in Sachen Klassement mit einer Doppelspitze antreten. “Ich teile mir die Kapitänsrolle mit Patrick Konrad. Wir bekommen beide die Chance auf Ergebnis zu fahren“, kündigte der Tour-Fünfzehnte von 2017 an, dass auch sein österreichischer Mannschaftskollege seine Klassementchance bekommen wird. Wie Buchmann anfügte, werde so der alleinige Druck von ihm genommen, auch wenn der ihn nicht belaste: “Ich empfinde meine Rolle in jedem Fall als Motivation. Die Tour ist das größte Radrennen der Welt, dort will man dabei und perfekt vorbereitet sein.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.06.2019Mühlberger: “Gesund bleiben bis zum Juli“

(rsn) – Nur Zentimeter fehlten Gregor Mühlberger (Bora – hansgrohe) zum Etappensieg auf dem sechsten Tagesabschnitt des Critérium du Dauphiné, wo er im Zielsprint nur knapp dem Weltranglisten J

19.06.2019Pernsteiner: “Die Dauphiné ist wirklich gut gelaufen“

(rsn) - Nachdem er keinen Platz in der Giromannschaft seines Teams Bahrain – Merida bekam, musste Hermann Pernsteiner seinen Renneinplan umgestalten. Nach der Tour de Romandie und der Tour of Califo

17.06.2019Großschartner möchte bis zur Meisterschaft in Schwung bleiben

(rsn) – Nach fünf starken Rundfahrten, bei denen Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) zumeist eine tragende Rolle in seiner Mannschaft hatte und welche er nie schlechter als auf Platz 12 in de

17.06.2019Das Zeitfahren war das Ass in van Garderens Ärmel

(rsn) - Mit seinem zweiten Rang beim 71. Critérium du Dauphiné hat Tejay van Garderen (EF Education First) nicht nur sein bisher bestes Ergebnis in einem Etappenrennen diesen Jahres eingefahren, son

17.06.2019Buchmann: “Jetzt freue ich mich auf die Tour de France“

(rsn) - Rennen für Rennen setzt Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) seinen eindrucksvollen Aufstieg in die Weltspitze fort! Nach Platz sieben (2017) und sechs (2018) beendete der Ravensburger nun das

16.06.2019Fuglsang gelingt in diesem Jahr einfach alles

(rsn) - Als er vor zwei Jahren erstmals das Critérium du Dauphiné gewann, gelang das Jakob Fuglsang (Astana) mit zwei spektakulären Etappensiegen zum Rundfahrtende. Bei der 71. Auflage der Tour-Gen

16.06.2019Van Baarles harte Arbeit zahlt sich am Schlusstag aus

(rsn) - Die abschließende 8. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné gehörte den Ausreißern. Dylan van Baarle (Ineos) holte sich nach kurzen, aber intensiven 113,5 Kilometern von Cluses nach Champer

16.06.2019Van Baarle gewinnt Schlussetappe, Fuglsang die Gesamtwertung

(rsn) - Dylan van Baarle (Ineos) hat in Champéry die 8. und letzte Etappe des Critérium du Dauphiné gewonnen. Der Niederländer setzte sich im Sprint eines Ausreißerduos gegen Jack Haig (Mitchelto

16.06.2019Buchmann: “Ich gebe alles, um diese Sekunde aufzuholen“

(rsn) - "Uns erwarten sicherlich zwei spannende Tage", hatte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) vor dem Start der vorletzten Etappe des Critérium du Dauphiné gegenüber radsport-news.com geäuße

16.06.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

15.06.2019Dauphiné: Poels siegt in der Regenschlacht von Pipay

(rsn) - Schwere Berge und heftige Regenfälle kennzeichneten die 7. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné. Den ersten Schlagabtausch der Favoriten hinauf zur Bergankunft in 1.561 Metern Seehöhe in L

15.06.2019Poels gewinnt, Fuglsang schlüpft ins Gelbe, Buchmann Dritter

(rsn) - Gerade einmal 133,5 Kilometer standen auf dem Programm der 7. und vorletzten Etappe des Critérium du Dauphiné. Auf dem mit vier Bergen gespickten Terrain machte sich eine 22-köpfige Spitzen

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Überblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

02.05.2024“Underdogs“ Bauhaus und Kanter hoffen auf Giro-Etappensiege

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck),

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

02.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

01.05.2024Highlight-Video des 61. Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) hat die 61. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Belgier setzte sich über 203,8 Kilometer von Eschborn nach Frankfurt im Spr

01.05.2024Bergkönig Degenkolb feiert in Frankfurt erst nach tiefem Frust

(rsn) - Neben Sieger Maxim Van Gils (Lotto Dstny) war John Degenkolb (dsm–firmenich - PostNL) der Mann des 61. Eschborn - Frankfurt. Der Lokalmatador war 150 Kilometer als Ausreißer unterwegs und k

01.05.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

01.05.2024Schachmann düste von der Alten Oper direkt zum Flughafen

(rsn) - Nach dem hessischen Klassiker ist vor dem Giro – zumindest für Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe). Der zweimalige Deutsche Meister musste sich nach der Zieleinfahrt in Frankfurt, be

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson den zweiten Abschnit

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine