Tony Martin fährt auf Rang 4

Tratnik bezwingt Kumpel Roglic im Romandie-Prolog

Von Lukas Knöfler

Foto zu dem Text "Tratnik bezwingt Kumpel Roglic im Romandie-Prolog"
Jan Tratnik (Bahrain - Merida) | Foto: Cor Vos

30.04.2019  |  (rsn) - Jan Tratnik (CCC) hat den Prolog zum Auftakt der Tour de Romandie gewonnen. Auf einem 3,87 km kurzen Kurs durch Neuchâtel war der Slowenische Zeitfahrmeister in 5:06.79 Minuten 0,39 Sekunden schneller als sein Landsmann Primoz Roglic (Team Jumbo-Visma) und entschied so das Duell zweier Kumpels für sich. Dritter wurde der Schweizer Tom Bohli (UAE Team Emirates) mit 0,71 Sekunden Rückstand. Tony Martin (Jumbo - Visma), der zwischenzeitlich die Bestzeit gehalten hatte, kam mit vier Sekunden Rückstand auf Platz vier.

"Es ist mein erster WorldTour-Sieg, das ist sowieso schon etwas Besonderes. Aber normalerweise schlägt mich Primoz immer, und heute ich ihn. Wir sind gute Freunde und das ist ein schönes Gefühl", freute sich Tratnik, der auch zugab: "Sicher habe ich mich selbst überrascht. Aber ich habe schon geglaubt, dass ich auf diesem Parcours ein gutes Ergebnis erzielen könnte. Ich habe mich voll auf die Straße fokussiert und versucht, alles zu 100 Prozent zu machen. Jetzt habe ich gewonnen, das ist schön, ja."

So lief das Rennen:

Der Prolog war kurz, aber technisch anspruchsvoll. Neben einem kurzen Anstieg auf Kopfsteinpflaster zur Zwischenzeitnahme am Parc du Château de Neuchâtel forderten auch einige enge Kurven, mehrere davon nach schnellen Abfahrten, die Fahrer heraus.

Es war sonnig und trocken, dennoch gab es einige Stürze. Sam Bewley (Mitchelton-Scott) erwischte es schon bei der Streckenerkundung, er konnte gar nicht erst ins Rennen starten. Victor Campenaerts (Lotto Soudal) wurde in einer Kurve zu weit herausgetragen und stürzte in die Absperrung. Der Zeitfahr-Europameister und Stundenweltrekordler konnte weiterfahren, verlor aber relativ viel Zeit und hatte mit dem Sieg nichts zu tun. Auch Jacques Janse van Rensburg (Dimension Data) stürzte, allerdings erst nach der Zieldurchfahrt, über eine Kabelabdeckung.

Thomas De Gendt (Lotto Soudal) stellte mit 5:14 Minuten den ersten Richtwert auf, wurde aber bald von Cameron Meyer (Mitchelton-Scott) um wenige Hundertstelsekunden unterboten. Etwa 20 Minuten später kam Rui Costa (UAE Team Emirates) ins Ziel, der Portugiese verbesserte die Bestzeit um drei Sekunden.

Erst Tony Martin (Jumbo-Visma) konnte Costa schlagen. Der Deutsche Zeitfahrmeister kam nach 5:10 Minuten ins Ziel. Carlos Alberto Betancur (Movistar) zeigte nach dem 15. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gute Form mit einer Bestmarke bei der Zwischenzeit und 5:11 Minuten im Ziel, am Ende wurde der Kolumbianer Achter.

Betancurs Zwischenzeit wurde von Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) knapp unterboten, im Ziel war Colbrelli jedoch knapp eine Sekunde langsamer. Maciej Bodnar (Bora - hansgrohe) konnte auf der zweiten Hälfte der Strecke noch etwas aufholen und schob sich mit 5:11 Minuten zwischen Betancur und Costa.

Tom Bohli war 2018 beim Prolog in Fribourg nur knapp geschlagen worden und gab alles, um diesmal den Sieg erringen zu können. Auch eine kurz vor ihm auffliegende Taube konnte ihn nicht aus dem Konzept bringen, an der Zwischenzeit war er sehr gut dabei und holte auf den letzten zwei Kilometern noch mehrere Sekunden heraus. Im Ziel war der Schweizer drei Sekunden schneller als Martin und übernahm mit 5:07 Minuten die Führung.

Claudio Imhof (Schweizer Nationalmannschaft) lag nicht schlecht im Rennen, als ihm in einer Kurve der Reifen vom Hinterrad abrollte. Er konnte einen Sturz verhindern, doch durch den Radwechsel war eine Topzeit nicht mehr in Reichweite. Roglic hielt sich knapp zwei Wochen vor dem Start des Giro d’Italia trotz Sturzgefahr nicht zurück, fuhr mit Vollspeed durch alle Kurven und konnte Bohli 32 Hundertstelsekunden abnehmen, um sich an die Spitze zu schieben.

Alex Dowsett (Katusha-Alpecin) und Patrick Bevin (CCC) kamen an diese Bestzeit nicht heran, doch Tratnik hatte einen besonderen Tag erwischt. Als Einziger blieb er an der Zwischenzeit unter 2:50 Minuten, und im Ziel unterbot er die Zeit von Roglic nochmals um 39 Hundertstelsekunden. Michael Albasini (Mitchelton-Scott), Felix Großschartner (Bora-hansgrohe), der Schweizer Zeitfahrmeister Stefan Küng (Groupama-FDJ), Ryan Mullen (Trek-Segafredo) und auch Geraint Thomas (Team Ineos) kamen nicht mehr an diese Zeit heran, so dass Tratnik am Mittwoch im Gelben Trikot auf die 1. Etappe von Neuchâtel nach La Chaux-de-Fonds gehen wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.12.2019Tour de Romandie 2020: 1. Etappe wird zum WM-Test

(rsn) - Die 74. Tour de Romandie könnte für diejenigen Fahrer besonders interessant werden, die sich im Herbst 2020 Hoffnungen auf eine Weltmeisterschaftsmedaille machen. Wie die Organisatoren der W

05.05.2019Romandie: Roglics Siegesfahrt im Video

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auch sein drittes Mehretappenrennen dieser Saison siegreich beenden können. Am Sonntag gewann der Slowene das abschließende Zeitfahren der 73. Tour de Roma

05.05.2019Großschartner bestätigt Türkei-Sieg mit Rang vier

(rsn) – Seine Aussage, dass er zu den besseren Zeitfahrern unter den starken Kletterern gehört, unterstrich Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) mit seinem neunten Platz am Schlusstag der Tour

05.05.2019Roglic räumt bei der Tour de Romandie groß ab

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auch das Zeitfahren zum Abschluss der 73. Tour de Romandie gewonnen und reist mit drei Etappensiegen und dem Gelben Trikot im Gepäck zum am kommenden Samstag

05.05.2019Roglic mit drittem Etappensieg zur souveränen Titelverteidigung

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auch sein drittes Mehretappenrennen dieser Saison siegreich beenden können. Am Sonntag gewann der Slowene das abschließende Zeitfahren der 73. Tour de Roma

05.05.2019Startliste des abschließenden Zeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) - Der Däne Rasmus Iversen (Lotto Soudal) eröffnet um 12:24 Uhr das alles entscheidende Zeitfahren der 73. Tour de Romandie. Auf dem 16,9 Kilometer langen Rundkurs von Genf warten zwei kürzer

05.05.2019Großschartners couragierte Schlussattacke wurde nicht belohnt

(rsn) - Auch auf der Königsetappe der 73. Tour de Romandie waren Felix Großschartner und Emanuel Buchmann “im Gleichschritt“ unterwegs. Bei dem wegen Schneefalls um einen schweren Berg auf 107,

05.05.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 5. Mai

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

04.05.2019Roglic krallt sich in Torgon seinen zweiten Etappensieg

(rsn) - Nach seinem Etappensieg auf der 1. Etappe war Primoz Roglic (Jumbo - Visma) auch auf der verkürzten 4. Etappe der Tour de Romandie nicht zu schlagen. Nach 107,6 Kilometern, die mit einem 13 K

04.05.2019Roglic gewinnt Königsetappe im Regen von Torgon

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auf der Königsetappe der Tour de Romandie noch einmal seinen Anspruch auf den Gesamtsieg bei der einwöchigen Rundfahrt in der Schweiz unterstrichen und sein

04.05.2019Romandie-Königsetappe um 70 Kilometer verkürzt

(rsn) - Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) ist am Samstag nicht zur Königsetappe der Tour de Romandie angetreten. Der italienische Bahn-Weltmeister leider unter den Folgen einer Grippe und soll s

04.05.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. Mai

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

Weitere Radsportnachrichten

29.04.2024Jackson siegt nach Sturz-Chaos um Vollering, Vos und Lippert

(rsn) – Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint au

29.04.2024Zimmermann verlängert bei Intermarché - Wanty

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

29.04.2024Buchmann macht Frust über Giro-Ausbootung Luft

(rsn) – Drei Deutsche haben es ins Aufgebot von Bora – hansgrohe für den 107. Giro d´Italia (2.UWT) geschafft. Einer, mit dem die deutschen Fans für die Italien-Rundfahrt fest gerechnet hatten,

29.04.2024Bora mit drei Deutschen und einem Österreicher zum Giro

(rsn) – Mit dem deutschen Trio Jonas Koch, Florian Lipowitz und Maximilian Schachmann wird Bora – hansgrohe beim am 4. Mai in Venaria Reale beginnenden 107. Giro d’Italia (2.UWT) antreten. Ange

29.04.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

29.04.2024Sparkassen Giro führt am 3. Oktober 2024 durchs West-Münsterland

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro ist eines jener Eintagesrennen, die nahezu bei jeder Austragung mit einer neuen Strecke aufwarten. Nachdem der Herbstklassiker am Tag der deutschen Einheit i

29.04.2024Eschborn - Frankfurt: Die letzten zehn Jahre im Rückblick

(rsn) – Über Jahrzehnte hin als Rund um den Henninger Turm ausgetragen, wurde der hessische Frühjahrsklassiker nach dem Rückzug des Sponsors zum 1. Mai 2009 zunächst in Eschborn Frankfurt City L

29.04.2024Lipowitz voller Selbstbewusstsein zum Giro-Debüt

(rsn) – Das Gelbe Trikot von Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) konnten Aleksandr Vlasov und Florian Lipowitz auf der Schlussetappe der Tour de Romandie nicht mehr gefährden. Doch das Duo von Bora

29.04.2024Mit Stichen am Kinn: Van Dijk startet zur 2. Vuelta-Etappe

(rsn) – Die im Finale des Auftaktzeitfahrens zur 10. Vuelta Femenina gestürzte Ellen van Dijk (Lidl – Trek) wird zur 2. Etappe in Bunol antreten können. Wie ihr Team auf dem Portal X meldete, ha

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Das von der Italienerin Elisa Longo Borg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)