Bundesliga-Blog von Christopher Hatz

Das Podium verpasst, dafür zweimal beim Dopingtest

Von Christopher Hatz

Foto zu dem Text "Das Podium verpasst, dafür zweimal beim Dopingtest"
Christopher Hatz (Herrmann Radteam) | Foto: Herrmann Radteam

08.04.2019  |  (rsn) - Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Jahr trete ich bei radsport-wews.com als Blogger die Nachfolge von Phillip Walsleben an. Ich werde euch nach jeder Station der Rad-Bundesliga berichten, wie es meiner Mannschaft und mir ergangen ist und was wir hinter den Kulissen erleben.

Wie in den vergangenen Jahren fiel bei "Rund um Düren“ der Startschuss zur Rad-Bundesliga. Und wie in jedem Jahr versuchten die bergfesten Fahrer dem Massensprint zu entkommen, wogegen die Sprinter hofften, dass auf den Schlussrunden wieder alles zusammen läuft.

So langsam fühle ich mich mit meinen 27 Jahren tatsächlich etwas alt. Nicht nur weil der neue Jahrgang ganze neun Jahre jünger ist als ich, sondern auch, weil ich bereits in meine zehnte aufeinanderfolgende Bundesliga-Saison bei den Männern gehe. Da sind schon einige Kilometer abgestrampelt worden. Viermal stand ich auf dem Podest in der Einzel-Gesamtwertung – nur eben noch nicht ganz oben. Wir werden sehen, ob ich vielleicht auch dort in diesem Jahr Phillip Walslebens Nachfolger werden kann, das wird aber ein harter Kampf.

Die erste Überraschung dieser Bundesliga-Saison gab es bereits vor dem Start. 15 Fahrer wurden für eine Dopingkontrolle "ausgelost“, teilweise gleich mehrere Fahrer vom selben Team. Auch ich durfte knappe 40 Minuten vor dem Start meine Blutprobe abgeben. Das war richtige Akkordarbeit der Kontrolleure, bis zu drei Fahrern wurde parallel Blut abgenommen. Anscheinend sind das die ersten Reaktionen auf den Erfurter Dopingfall, um das Kontrollnetz noch enger zu knüpfen. Scherzhaft verabschiedete ich mich von den Kontrolleuren mit "vielleicht bis später“.

Das Rennen begann zunächst verhalten, vereinzelt gingen kleinere Gruppen, jedoch konnte sich keine entscheidend absetzen. Unser Ziel war es, das Rennen schnell zumachen, um im besten Fall mit einer kleinen Gruppe auf die Schlussrunden zu gehen. Nach zwei selektiven Runden in der Eifel konnte sich am Ende der zweiten eine gut 15-köpfige Gruppe vom Feld absetzen. In dieser Gruppe waren wir, das Herrmann Radteam, und auch P&S mit jeweils vier Fahrern vertreten, Sauerland mit drei Fahrern.

Die Teams in Unterzahl waren dementsprechend nicht sonderlich motiviert, die Gruppe am Laufen zu halten. Eine typische Bundesliga-Uneinigkeit stellte sich ein und so wurden wir zwei Runden vor Schluss eingeholt. Im Massensprint zeigte P&S einen vorbildlichen Sprintzug und sicherte sich die ersten beiden Plätze. Leon Echtermann und ich hielten unsere Farben als Achter und Neunter hoch. Nicht wirklich das Ergebnis, das wir uns vorgenommen haben.

Ganz so viel Zeit für große Enttäuschung hatte ich jedoch mit meiner Mannschaft nach dem Rennen nicht, denn es gab ein überraschendes Wiedersehen: Ich wurde tatsächlich erneut für eine Dopingkontrolle ausgewählt, diesmal das volle Programm, dafür ohne Zeitdruck.

Soviel von mir zum Auftakt in Düren. Ich melde mich wieder Mitte Mai nach dem nächsten Bundesliga Rennen im Erzgebirge.

Beste Grüße
Christopher

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.09.2019Nach der Abschiedsvorstellung ganz oben auf dem Treppchen

(rsn) - Liebe Leserinnen und Leser, vergangenes Wochenende stand das große Finale in der Radbundesliga an. Auf einer schönen und auch sehr selektiven Strecke, inklusive einer Bachdurchquerung, wurde

16.09.2019An manchen Tagen wollen die Beine nicht so wie man selbst

(rsn) - Die ersten drei Wochenenden im September sind dieses Jahr für die Bundesliga reserviert. Nach dem Mannschaftszeitfahren vergangene Woche stand gestern bereits der vorletzte Lauf der Serie an.

10.09.2019Haben noch viel vor, bevor wir uns verabschieden!

(rsn) - Nach einer kleineren Bundesliga-Pause melde mich wieder zurück aus Genthin. Nach unserem Überraschungserfolg im vergangenen Jahr reisten wir zuversichtlich zu den nationalen Meisterschaften

30.07.2019Gewinnen ist einfach schöner!

(rsn) - Liebe Leserinnen und Leser, nach einer kurzen Sommerpause ging es für uns zum nächsten Bundesliga Rennen an den Nürburgring. Es war das erste Rennen nach der offiziellen Entscheidung, welc

01.07.2019Nach Miguels DM-Sieg war meine Konzentration dahin

(rsn) - Kaum zurück von den European Games in Minsk, ging es für mich Richtung Cottbus, genauer gesagt nach Spremberg. Dort sollten auf mehr oder weniger bekanntem Terrain die diesjährigen Zeitfahr

18.06.2019Der Bergfahr-Spaß hielt sich bei mir in Grenzen

(rsn) – Am Wochenende stand der nächste Lauf der Rad-Bundesliga auf dem Programm. Für uns Fahrer ging es dabei jedoch nicht nur um wertvolle Bundesliga-Punkte, es wurden auch die Deutschen Bergmei

13.05.2019Den Abend statt mit Mathe in der Notaufnahme verbracht

(rsn) - Liebe Leserinnen und Leser, am Wochenende trafen sich alle im schönen Erzgebirge für das nächste Rennen der Rad-Bundesliga 2019. Damit ging der Kampf um den begehrten Deutschland Tour-Star

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)