“Gut, dass Démare noch dabei ist“

Kann Degenkolb den Tour-Exodus der Sprinter für sich nutzen?

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Kann Degenkolb den Tour-Exodus der Sprinter für sich nutzen?"
John Degenkolb (Trek-Segafredo) | Foto: Cor Vos

20.07.2018  |  (rsn) - Die besten Sprinter sind raus! John Degenkolb (Trek-Segafredo) ist noch dabei. Das erhöht seine Chancen auf einen zweiten Tageserfolg bei der 105. Tour de France. Schon heute am Ende der 13. Etappe von Bourg d’Oisans nach Valence (169,5 km)?

Degenkolb ist vorsichtig: "Es ist gut, dass wir die Alpen relativ gut hinter uns gebracht haben. Ich bin froh, dass Arnaud Demare (Groupama-FDJ) nicht auch noch aus dem Rennen ist. Denn wenn man sprinten möchte, braucht man auch Mannschaften, die dafür sorgen, dass es am Ende zu einem Sprint kommt", sagte er. Der Oberurseler weiß, dass es ohne die anderen Sprinterteams sehr schwer werden wird, das Feld am Schluss zusammen zu bekommen.

Groupama-FDJ könnte der entscheidende Faktor sein. "Das ist eine Mannschaft, die keine anderen Ziele hat, als mit Démare Sprints zu gewinnen. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie die Verantwortung auch übernehmen und die Gruppen kontrollieren werden. Wenn dann Hilfe gebraucht wird, werden sich andere - vielleicht auch wir finden -, die sie unterstützen“, erklärte Degenkolb im Gespräch mit radsport-news.com im Club Med von Alpe d’Huez vor dem Start.

Bora-hansgrohe mit Peter Sagan dürfte einer der potenziellen Unterstützer sein, nachdem Rafal Majka seine Ambitionen als 21. der Gesamtwertung begraben musste. Von Alexander Kristoffs UAE Emirates dürfte dagegen nicht viel kommen, solange sich Dan Martin Hoffnungen aufs Podium machen kann.

Für die heutige Etappe sieht Degenkolb die Schlüsselstelle an der Cote de Brié (3. Kategorie) etwa 30 Kilometer nach dem Start. "Es wird heute wieder ein schwerer Tag. Es gibt auf jeden Fall keinen einfachen Start und auch keine kleine Ausreißergruppe. Wenn an der Cote de Bríé eine Gruppe wegkommt, wird das ein Zeichen dafür sein, dass sie stark ist.“

Im Gespräch merkte man dem Gewinner der 9. Tour-Etappe von Arras nach Roubaix die Strapazen der drei Alpentage noch an. Degenkolb: "Es waren echt keine leichten Tage zuletzt. Gestern habe ich mich zum Glück ein wenig besser gefühlt als auf der kurzen Etappe am Tag davor, wo Marcel Kittel und Mark Cavendish raus sind. Es hat zwar gereicht, um im Gruppetto zu bleiben. Aber ich musste schon richtig, richtig kämpfen, um mir mit anzukommen.“

Auch hinauf nach Alp d’Huez wurde ihm alles abverlangt. "Es geht darum, wie viel Watt man über die Dauer leisten kann. Die Rennfahrer, die von Gewicht her noch eine Kategorie über mir sind, haben es echt schwer. Ich wiege 78 Kilo, die haben 80 plus. Diese fünf Kilo mehr schlagen schon ganz schön rein.“

Wie viel Watt er treten musste, wusste er nicht genau: "Es waren wohl 300 Watt im Schnitt über sechs Stunden. Ich habe nicht genau nachgeschaut. Ich weiß nur, dass ich 6000 Kilojoule hatte. Das heißt, dass man, auch wenn es superschwer ist, alle Viertelstunde am Berg ein Gel oder Powerriegel essen muss.“ Und mehr als eineinhalb Liter Wasser pro Stunde, wie sein Teamkollege Michael Gogl bei radsport-news.com erklärte. Trotzdem hätte es auch hinauf nach Alpe d’Huez eng werden können. "Die Etappe haben wir quasi im Einzel- bzw. Mannschaftszeitfahr-Modus beendet.“

Degenkolb blieb im Limit und kann weiter von weiteren Erfolgen träumen!

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.07.2022Ausgerechnet in Roubaix platzte Degenkolbs Tour-Knoten

(rsn) – Vor vier Jahren mussten die Starter der Tour de France letztmals Kopfsteinpflaster-Passagen unter die Räder nehmen. Am . Juli 2018 holte sich Degenkolb in Roubaix nach 156,6 Kilometern inkl

25.07.2020Video-Rückblick: Horror-Sturz endet für Gilbert glimpflich

(rsn) - Auf der 16. Etappe der Tour de France mussten die Zuschauer das Schlimmste für Philipp Gilbert befürchten. In der Abfahrt vom Portet d´Aspet versteuerte der Belgier sich und flog kopfüber

12.11.2018Alpe d´Huez-Sturz: Nibali drei Stunden von Polizei befragt

(rsn) – Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Samstag in Modane von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener im Sch

31.10.2018Thomas war bei der Tour wegen Kapitänsfrage frustriert

(rsn) - Am letzten Tag der diesjährigen 105. Tour de France strahlte Geraint Thomas (Sky) im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees. Der Waliser feierte den größten Erfolg seiner Karriere und setzte

16.10.2018Nibali wird am 10. November von französischer Polizei befragt

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird am 10. November in Grenoble von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener

10.10.2018Thomas´ Tour-Trophäe in Birmingham gestohlen

(rsn) - In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Radsport-Mannschaften von Fahrraddieben heimgesucht wurden. Nun meldet Team Sky den Verlust der Tour-de-France-Auszeichnung von Geraint

03.08.2018“Zwischen Froome und Thomas gab es nie einen Disput“

(rsn) - Seit dem vergangenen Sonntag schon ist die auch 105. Ausgabe der Tour de France wieder Geschichte. In der neuen Ausgabe von Radio Tour – dem Radsportpodcast in Kooperation mit radsport-news.

03.08.2018Nach Tour-Aus fordert Sieberg “Überdenken der Karenzzeit“

(rsn) – Nachdem er im Vorjahr wegen eines Magen-Darm-Virus´ erstmals die Tour de France vorzeitig beenden musste, wollte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bei der 105. Austragung unbedingt wieder Paris

02.08.2018Lappartient: Funkverbot und 6-Mann-Teams gegen Sky-Dominanz

(rsn) - Auf wenig Gegenliebe - um es vorsichtig auszudrücken - ist UCI-Präsident David Lappartient bei den Profis mit seinen jüngst geäußerten Ideen gestoßen, wie man der vor allem in den große

02.08.2018“Ich fand alle Bergpässe schön“

(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich

01.08.2018Zabel will sein Selbstvertrauen wieder aufpolieren

(rsn) – Der Frust über das verfrühte Tour-Aus sitzt tief: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).musste auf der Königsetappe nach Alpe d`Huez im Kampf gegen das Zeitlimit kapitulieren und in den Besenwagen

01.08.2018Politt: “Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen“

(rsn) – Nach drei harten Wochen bei der Tour de France sehnt sich Nils Politt (Katusha-Alpecin) nach Erholung. Die ist derzeit aber nur bedingt möglich. Denn keine 24 Stunden nach dem Tour-Ende in

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)