102. Rund um Köln: Deutsche Durststrecke geht weiter

Bennett wie 2014 der Schnellste, Kittel Fünfter

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bennett wie 2014 der Schnellste, Kittel Fünfter"
Sam Bennett (Bora-Hansgrohe) gewinnt Rund um Köln, Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) wird Dritter| Foto: ROTH

10.06.2018  |  (rsn) - Die deutsche Durstrecke bei Rund um Köln (1.1) geht weiter. Immerhin konnte bei der 102. Austragung des rheinischen Klassikers die deutsche Bora-hansgrohe-Mannschaft jubeln. Der Ire Sam Bennett setzte sich nach 207 Kilometern in Köln im Rheinauhafen im Sprint vor dem Esten Mihkel Raim (Israel Cycling Academy) durch und feierte nach 2014 seinen zweiten Sieg in der Rheinmetropole.

"Wir hatten vor, das Rennen so schwer wie möglich für Sprinter wie Marcel Kittel zu machen und das Team führte unseren Plan perfekt aus. Im Finale war mein Lead-Out optimal und die Jungs haben mich in eine ausgezeichnete Position gebracht. Ich habe mich in der letzten Kurve an Kittels Hinterrad geklemmt und dann zur richtigen Zeit meinen Sprint angezogen. Unser ganzes Team hat toll zusammengearbeitet und heute eine hervorragende Leistung erbracht", kommentierte Bennett das Ergebnis.

Als bester Deutscher belegte Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) hinter dem Polen Szymon Sajnok (CCC Sprandi) und dem Australier Brenton Jones (Delko Marseille) den fünften Platz. "Das Team ist einen richtig guten Lead-out gefahren. Ich war in einer gutne Position. Aber das Rennen war für mich sehr anstrengend und ich hatte auch Krämpfe", so Kittel, der der auf das erst am letzten Sonntag zu Ende gegangene Höhentrainingslager zurückführte.

Mit Aaron Grosser (Sauerland), Jannik Steimle (Vorarlberg) und Alex Krieger (Leopard) auf den Plätzen sechs, sieben und neun konnten sich drei weitere Deutsche in den Top Ten platzieren. Damit datiert der bisher letzte Sieg eines heimischen Fahrers weiterhin aus dem Jahr 2006, als Christian Knees jubeln konnte.Bester Schweizer war der Vorjahresdritte Fabian Lienhard (Nationalmannschaft), der diesmal als Siebter über den Zielstrich fuhr.

Nach einigen erfolglosen Attacken setzten sich nach 15 Kilometern schließlich sieben Fahrer vom Feld ab. Als einziger Deutscher war Florian Stork (Sunweb Development) in der Spitze dabei. Hinzu kamen die Schweizer Joab Schneiter (Nationalteam) und Lukas Rüegg (Vorarlberg-Santic), der Italiener Kristian Sbaragli (Israel Cycling Academy), der Lette Gatis Smukulis (Delko Marseille), der Russe Igor Boev (Gazprom-RusVelo) sowie der Niederländer Sjoerk van Ginneken (Roompot). Das Septett erarbeitete sich bei der Fahrt durchs Bergische Land einen Maximalvorsprung von 4:30 Minuten.

Allerdings war der Vorsprung derAusreißer zur Halbzeit des Rennens bereits auf 90 Sekunden reduziert. 50 Kilometer vor dem Ziel, kurz vor der fünften von sechs Bergwertungen, waren die Ausreißer schließlich wieder gestellt. Bei hohem Tempo teilte sich das Feld kurz darauf in drei Gruppen. Ganz vorne war Bora-hansgrohe mit Christoph Pfingsten vertreten, der 43 Kilometer vor dem Ziel am Schloss Bensberg die letzte Bergwertung des Tages vor seinem Teamkollegen Andreas Schillinger zu seinen Gunsten entschied. Den jungen Schweizer Ruegg, der die ersten vier Bergpreise gewonnen hatte, konnten sie aber nicht von der Spitze der Gesamtbergwertung verdrängen.

Bora-hansgrohe drückte danach durch Felix Großschartner und Cesare Benedetti weiter aufs Tempo, um die Verfolger nicht mehr nach vorne kommen zu lassen. Allerdings war das Unterfangen nicht von Erfolg gekrönt, denn 25 Kilometer vor dem Ziel hieß es: (nahezu) geschlossenes Fahrerfeld. Da auf dem Rundkurs von Köln alle Attacken im Keim erstickt wurden, kam es zum Sprint, den Bennett gewann.

 Endstand:
1. Sam Bennett (Bora-hansgrohe)
2. Mihkel Raim (Israel Cycling Academy) s.t.
3. Szymon Sajnok (CCC Sprandi)
4. Brenton Jones (Delko Marseille)
5. Marcel Kittel (Katusha-Alpecin)
6. Aaron Grosser (Sauerland)
7. Fabian Lienhard (Nationalteam Schweiz)
8. Jannik Steimle (Vorarlberg-Santic)
9. Alex Krieger (Leopard)
10. Sean De Bie (Verandas Willems)

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2018“Eddy Merckx des Ostens“ kämpft mit Sturzfolgen von Rund um Köln

(rsn) - Ryszard Szurkowski, dem die Presse in den 1960er und 70er Jahren den Beinamen “Eddy Merckx des Ostens“ verpasste, hat derzeit mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Der eh

07.11.2018Tabat übergibt Chef-Rolle bei Rund um Köln an Donike

(rsn) - Nun also doch: Nachdem es in den vergangenen Wochen zu einigen Unstimmigkeiten gekommen war und Alexander Donike laut Express sogar beinahe ganz ausgestiegen wäre, wird Deutschlands ranghöch

10.06.2018Geßner nach Handgelenkfrakturen vor Comeback in Köln

(rsn) - Konrad Geßner (Leopard), der sich im März bei einem Sturz bei der Tour de Normandie beide Handgelenke gebrochen hatte, gibt am heutigen Sonntag bei Rund um Köln sein Comeback. "Ich erwarte

10.06.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 10. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

09.06.2018Politt: “Es wäre ein Traum, mein Heimrennen zu gewinnen“

(rsn) - Mit Lokalmatador Nils Politt und Sprinter Marcel Kittel stellt das Team Katusha-Alpecin die beiden Topstars am Sonntag bei Rund um Köln (1.1). Doch ein Sieg ist für das Schweizer Team beim r

09.06.2018Die Deutschen wollen bei Rund um Köln endlich wieder jubeln

(rsn) – Nachdem im Vorjahr kein Deutscher bei Rund um Köln (1.1) in den Top Ten landete und sich der bisher letzte deutsche Sieg von Christian Knees nun schon zum zwölften Mal jährt, nehmen die h

09.06.2018Mühlberger erinnert sich gern an seinen Coup von 2017 zurück

(rsn) - Eigentlich sollte der 11. Juni 2017 der Tag der Sprinter bei der 101. Austragung des Eintagesklassikers rund um Köln werden. Doch zur Rennhälfte attackierte eine zehn Mann starke Gruppe. Da

08.06.2018Gazprom-Rusvelo: “Wie alle Teams fahren wir auf Sieg!“

(rsn) - Rund um Köln (1.1) am Sonntag ist eines der wichtigsten Rennen für das ProConti-Team Gazprom-RusVelo! Im letzten Jahr belegte Evgeny Shalunov in der Domstadt einen guten 5. Rang. radsport-ne

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)