Nach künstlichem Koma im Januar

Malori: "Ich weiß nicht, ob ich zu dem Fahrer werde, der ich war"

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Malori:
Adriano Malori (Movistar) bei seinem ersten Rennen nach dem schweren Sturz, dem GP Quebec. | Foto: Cor Vos

01.12.2016  |  (rsn) - Gut ein Jahr ist es her, dass Adriano Malori in Richmond Vize-Weltmeister im Einzelzeitfahren geworden ist. Nun aber steht der 28-jährige Italiener vor einer ungewissen Zukunft. "Für 2017 steht alles im Zweifel. Ich weiß nicht, ob ich wieder zu dem Fahrer werden kann, der ich war", erklärte Malori der Gazzetta dello Sport. "Ich weiß nicht, wie mein Körper bei großen Rennen wie Tirreno-Adriatico oder dem Giro d'Italia reagieren wird."

Am 22. Januar war der Movistar-Profi auf der 5. Etappe der Tour de San Luis in Argentinien mit 65 Stundenkilometern in ein Schlagloch gefahren, schwer auf den Kopf gestürzt und anschließend für einige Tage ins künstliche Koma versetzt worden - abgesehen von einem Schlüsselbeinbruch, den er bei dem Sturz ebenfalls erlitt. Mitte Februar konnte er zurück nach Spanien gebracht werden und begann dort die Reha. Mitte August verkündete sein Team, Malori sei vollständig genesen und am 9. September startete er beim GP Quebec sein Comeback.

Zwar beendete der Italiener weder den GP Quebec noch zwei Tage später den GP Montreal oder Ende September den Giro della Toscana, die Coppa Sabatini und Mailand-Turin, wo er sich zudem erneut das Schlüsselbein brach. Doch seine Rückkehr an sich war bereits ein kleines Wunder. Anfang des Jahres war noch von einer zwölfmonatigen Pause die Rede. "Die Ärzte sagten mir, dass ich höchstens noch meine Zähne würde putzen können. Aber auch sie haben nicht immer Recht und ich bin der lebende Beweis dafür", so Malori nun, da er seit gut einer Woche in der Vorbereitung für die Saison 2017 steckt.

"Bisher findet viel in der Turnhalle statt. Ich weiß, dass ich ins Peloton zurückkehren werde. Aber ich weiß auch, dass ich kein Referenzpunkt in Sachen Zeitfahren mehr sein werde. Ich habe sehr viel Glück gehabt, dass ich noch Radfahren kann und möchte ein Beispiel für alle Menschen mit neurologischen Problemen sein."

Ein Wendepunkt in seiner Genesung sei gewesen, als er beim Brot holen mit dem Rad wieder 50 Stundenkilometer gefahren sei. "Da dachte ich: Wirst Du 20 Jahre Deines Lebens wegen eines Sturzes wegwerfen? Das war der Punkt, wo ich die Motivation wiedergefunden habe. Movistar war dann auch eine große Hilfe, ohne die und einige Experte wäre ich nicht mehr zurückgekommen", so Malori.

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