RSNplusRSN-Rangliste, Platz 21: Yannis Voisard

Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison

Von Christoph Matt

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Yannis Voisard (Tudor) fuhr dieses Jahr mit dem Giro d´Italia seine erste dreiwöchige Rundfahrt | Foto: Cor Vos

11.12.2025  |  (rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhaken. Beim Giro d’Italia stand Voisard erstmals am Start einer dreiwöchigen Rundfahrt. “Für mich war es eine gute Saison mit meiner ersten Grand Tour. Das war wirklich ein sehr besonderer Moment für mich”, sagte der Schweizer gegenüber RSN und fügte an: “Das ist etwas, worauf ich schon ziemlich lange gewartet habe.”

Seine mittlerweile vierte Saison beim Schweizer Team Tudor Pro Cycling begann Voisard im Januar bei der AlUla Tour (2.1) in Saudi-Arabien. Dort zeigte er mit einem siebten Rang an der steilen Bergankunft der 2. Etappe gute Frühform. Es folgten unter anderem Starts bei hochklassigen Rennen wie der Algarve-Rundfahrt (2.Pro), Strade Bianche (1.UWT) und der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT), bei denen Voisard aber kein weiteres persönliches Ausrufezeichen mehr setzen konnte.

Als seine sportlichen Ziele für die Saison 2025 hatte er besonders die Weiterentwicklung als am Berg sowie im Zeitfahren ausgegeben. Beides sollte ihm gelingen. Als Höhepunkt folgte schließlich im Mai der Giro d’Italia (2. UWT), wo Voisard in erster Linie als Helfer für Tudor-Kapitän Michael Storer eingeplant war, der zuvor die Tour of the Alps (2.Pro) gewonnen hatte.

Voisard’s Saisoneinstieg bei der AlUla Tour | Foto: Cor Vos

Für Voisard wurde der Giro zu einer wichtigen Standortbestimmung. “Am Anfang weiß man nicht so genau, wie die Beine reagieren werden, wie der Körper reagiert, wie gut man sich über drei Wochen erholen kann”, beschrieb er seine ersten Tage bei einer Grand Tour. “Am Ende merkt man Schritt für Schritt, dass der Körper dafür bereit ist. Ich habe gespürt, dass ich von Etappe zu Etappe immer leistungsfähiger wurde. Das war ein sehr gutes Zeichen.” Tatsächlich schien sich der 26-Jährige mit zunehmender Dauer des Rennens immer besser zu fühlen.

Auf der 16. Giro-Etappe die Chance genutzt

Denn seinen medial sichtbarsten Auftritt der Saison hatte Voisard auf der 16. Etappe zu Beginn der dritten Woche. Nach einem verregneten Start ging er früh in die Fluchtgruppe des Tages und hielt sich auf dem mit über 4700 Höhenmetern sehr anspruchsvollen Teilstück lange an der Spitze des Rennens. 24 Kilometer vor dem Ziel attackierte er sogar aus der führenden Gruppe heraus und konnte zwischenzeitlich einen Vorsprung von rund 30 Sekunden auf seine Verfolger herausfahren. 

Zwölf Kilometer vor dem Ziel war der Ausreißversuch zwar beendet, im Schlussanstieg brach Voisard aber nicht ein und rettete einen starken 10. Platz ins Ziel. “Auf der 16. Etappe ist es mir gelungen, das Rennen aktiv mitzugestalten und zu versuchen, meine Chance zu nutzen. Das war für mich etwas sehr Positives und ich hatte in diesem Moment natürlich auch sehr viel Freude auf dem Rad”, resümierte Voisard seinen erfolgreichen Tag in der Fluchtgruppe.

Yannis Voisard bei seinem Fluchtversuch auf der 16. Etappe des Giro d’Italia | Foto: Cor Vos

Nach dem Giro folgte eine etwas ruhigere Phase mit nur wenigen Einsätzen in der Schweiz. Beim GP Gippingen (1.1) sowie bei der Schweizer Straßenmeisterschaft musste Voisard das Rennen jeweils vorzeitig beenden. Dafür holte er bei den nationalen Titelkämpfen im Einzelzeitfahren die Bronzemedaille, nachdem er 2023 schon Silber gewonnen hatte.

Gute Form auch noch am Ende der Saison

Nach einer Pause von gut einem Monat präsentierte sich Voisard im August bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) in stabiler Form. Als bester Fahrer seines Teams beendete er das Rennen auf dem elften Gesamtrang. In den folgenden Wochen bestritt er mehrere italienische Eintagesrennen, bei denen vor allem der fünfte Platz beim Giro della Toscana (1.1) herausstach.

Zum Abschluss der Saison fuhr Voisard bei der Tour of Langkawi (2.Pro) als Dritter auf das Gesamtpodium. “Seit meinem Wiedereinstieg in Polen liefen auch die italienischen Klassiker gut. Und dann noch Langkawi, das mit diesem Podestplatz abzuschließen, das war wirklich ein sehr positiver Höhepunkt.”, zeigte er sich im Rückblick mit dem Saisonfinale zufrieden.

Trotz dieses späten Erfolgs bleibt für Voisard der Giro d’Italia das zentrale Ereignis seiner 67 Renntage umfassenden Saison. “Für mich war der Höhepunkt der Saison ganz klar der Giro d’Italia. Das waren drei schöne Wochen, sowohl für das Team als auch für mich persönlich. Damit bin ich wirklich sehr zufrieden.”

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