Platz 22 beim Amstel Gold Race

Van der Poel: “Ich hatte nicht die Beine, um offensiv zu fahren“

Von Fellix Mattis aus Berg en Terblijt und Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Van der Poel: “Ich hatte nicht die Beine, um offensiv zu fahren“"
Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) im Ziel des Amsteld Gold Race | Foto: Cor Vos

15.04.2024  |  (rsn) - Nach seinen überlegenen Solo-Siegen bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix hatte man sich schon fast daran gewöhnt: Es ist Rennen und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) fährt schon weit vor dem Ziel allen davon. Doch beim Amstel Gold Race wartete man vergebens auf den Antritt des Niederländers.

“Ich hatte nicht die Beine, um offensiv zu fahren“, lautete die Begründung des an diesem Sonntag mal nicht “Überirdischen“, der auf Rang 22 mit 16 Sekunden Rückstand auf den Briten Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) das Ziel erreichte.

Van der Poel schätzte seine Kräfte richtig ein. Der Weltmeister ging nach seinen imposanten Fluchten über 60 (Paris – Roubaix) bzw. 45 Kilometer (Flandern-Rundfahrt) diesmal kein Risiko ein. “Wenn man hier zu früh seine Karten auf den Tisch legt, kann man auch abgestraft werden“, erklärte er seine Zurückhaltung.

Van der Poel versuchte es mit Köpfchen statt mit Kraft

Da er diesmal nicht auf seine Antritts- und Ausdauerqualitäten vertrauen konnte, versuchte van der Poel im Finale nicht mit Kraft, sondern mit Köpfchen zu agieren. “Auf dem Zwischenstück nach dem Fromberg wollte ich nicht alle Lücken zufahren, dafür fehlten mir die Superbeine. Deswegen musste ich ein wenig pokern. Das Amstel ist aber ein anderer Typ Rennen mit anderen Fahrern. Hier ist es zwischen den Anstiegen taktischer – und das haben sie (die Gegner, d. Red. ) gut gemacht.“

So zum Beispiel, als sich mehrere um den späteren Sieger Pidcock auf dem Zwischenstück vor dem Keutenberg absetzten. “Es war eine schwierige Situation. Man muss sich dann überlegen, was man macht. Wenn ich springe, springen sie mit. Aber die Beine der letzten Wochen hatte ich heute ganz sicher nicht. Trotzdem war es schön, das Amstel mal wieder zu fahren“, erklärte van der Poel, der mit sich und seinen Alpecin-Kollegen im Reinen war, auch wenn er seinen zweiten Amstel-Triumph nach 2019 deutlich verpasste.

“Die Mannschaft hat gut gearbeitet. Letztendlich hatten wir wohl einen Mann zu wenig (Gianni Vermeersch schied erkrankt früh raus, d. Red.) um mitzuspringen, aber es ist sowieso ein schweres Rennen“, sah der 29-Jährige keinen Anlass für Kritik.

Ein Fünkchen Hoffnung bewahrte er sich aber bis fast zum Schluss. “In der Verfolgergruppe war das Tempo immer noch ziemlich hoch und natürlich habe ich gehofft, dass wir sie noch würden zurückholen können. Aber die Jungs an der Spitze waren nicht zufällig dort, sie waren heute die Stärksten“, lobte er gegenüber radsport-news.com im Ziel die erfolgreiche Vierergruppe, die den Sieg in Berg en Terblijt unter sich ausmachte.

Damit er am kommenden Wochenende bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, seinem vierten Monument in dieser Saison, noch mal angreifen kann, fliegt van der Poel nun für einige Tage nach Spanien. “Ich will das gute Wetter dort nutzen und noch mal ein paar Akzente setzen. Das Rennen nächste Woche ist noch schwerer und Pogacar macht auch noch mit. Lust habe ich aber trotzdem. Diese Woche ruhe ich mich gut aus, dann will ich es noch einmal krachen lassen“, kündigte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.01.2025Evenepoel: Saisonstart in Brabant, Premiere beim Amstel

(rsn) – Sollte der Genesungsprozess wie erhofft verlaufen, wird Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals in seiner Karriere nicht nur alle drei Ardennenklassiker bestreiten, sondern zuvor au

15.04.2024Onley beklagt dritten Schlüsselbeinbruch in acht Monaten

(rsn) - Oscar Onley (dsm-firmenich – PostNL) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des 58. Amstel Gold Race das Schlüsselbein gebrochen. Es ist das bereits dritte Mal in nur acht Monaten, dass sich d

15.04.2024Zimmermann freut sich nach dem Amstel schon auf Frankfurt

(rsn) – Georg Zimmermann und sein Team Intermarché – Wanty haben mit den Top Ten beim Amstel Gold Race nichts zu tun gehabt. Dass die belgische Equipe von Sportdirektor Aike Visbeek am Sonntag di

15.04.2024Bora - hansgrohe mit durchwachsener Bilanz beim Amstel

(rsn) – Einen durchwachsenen Einstand in die Ardennenwoche hat das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe am Sonntag beim Amstel Gold Race gegeben: Einerseits fuhr der 20-jährige Neo-Profi Alexander

15.04.2024Hajek erlebt beim Amstel Gold Race einen verrückten Tag

(rsn) – Das Amstel Gold Race war das erste WorldTour-Rennen für Alexander Hajek (Bora – hansgrohe) und sicherlich eines, das ihm in Erinnerung bleiben wird. Denn der junge Niederösterreicher mis

14.04.2024Fast wie bei der Tour? Bauernfeind prägt Amstel als Ausreißerin

(rsn) – Lediglich drei Deutsche standen am Sonntag beim Amstel Gold Race der Frauen am Start. Eine davon aber prägte das um 56 auf 101,4 Kilometer verkürzte und zweigeteilte Rennen durch die Hüge

14.04.2024Schachmann: “Schnell gemerkt, dass ich nicht bei 100% bin“

(rsn) – Nach einem zweiten und einem dritten Platz stand Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) beim Amstel Gold Race erstmals in seiner Karriere auf dem obersten Treppchen. Der Brite rang nach 253,6 Kilome

14.04.2024Hirschi glänzt beim Amstel Gold Race offensiv und wird Zweiter

(rsn) – Marc Hirschi (UAE Team Emirates) hat seinen Freifahrtschein beim ersten der drei großen Ardennenklassiker in Abwesenheit von Kapitän Tadej Pogacar eindrucksvoll genutzt und wurde am Ende d

14.04.2024Pidcock nimmt beim Amstel Revanche für umstrittene Niederlage

(rsn) – Vor drei Jahren wurde Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) wegen einer falsch ausgerichteten Zielkamera um den Sieg beim Amstel Gold Race gebracht, am Sonntag aber gewann er nach 253,6 Kilometern

14.04.2024Motorrad-Polizist bricht sich bei schwerem Amstel-Unfall fünf Rippen

(rsn) – Der Polizist, der im Rahmen des Amstel Gold Race der Frauen beim Vorausfahren vor dem Peloton zur Streckensicherung mit einem wendenden Auto kollidiert ist und dabei schwer stürzte, ist ver

14.04.2024Highlight-Video des 58. Amstel Gold Race

(rsn) – Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) hat erstmals in seiner Karriere das Amstel Gold Race (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Brite entschied die 58. Ausgabe des einzigen niederländischen Eintagesr

14.04.2024Highlight-Video des 10. Amstel Gold Race Ladies Edition

rsn) – Aus dem vorzeitigen Jubel wurden bittere Tränen: Weil sie sich einige Meter zu früh aufrichtete, hat Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) den schon sicher geglaubten Sieg beim 10. Amstel Gol

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

31.01.2025UCI hält weiter an Ruanda als WM-Ausrichter fest

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat am Freitagnachmittag in einer Presseaussendung auf Gerüchte über die Verschiebung der Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda reagiert. Zwei belgische Zeitun

31.01.2025Hirschi und Alaphilippe als Entwicklungsbeschleuniger

(rsn) – In der Schweiz bewegt sich etwas. Und zwar in die richtige Richtung. Gleich zwei eidgenössische Teams begehren auf, wollen ihre Zeit als Zweitdivisionäre hinter sich lassen und streben nac

31.01.2025Christen-Brüder am Coll Soler im Sturzpech

(rsn) – Nachdem Jan Christen (UAE Team Emirates –XRG) bereits zum Auftakt der Mallorca Challenge seinen ersten Saisonsieg eingefahren hatte, war der 20-jährige Schweizer bei der Trofeo Serra Tram

31.01.2025Die Mixed Staffel liefert zu wenig Ertrag für den Aufwand

(rsn) – Zum vierten Mal in Folge begannen die Cyclocross-Weltmeisterschaften mit einer Mixed Staffel. Nach dem Testlauf 2022 in Fayetteville / USA, wo damals noch jeweils zwei Athletinnen und zwei A

31.01.2025Hirschi gibt Stork Grünes Licht für den ersten Profisieg

(rsn) – Florian Stork (Tudor) hat am dritten Tag der Mallorca Challenge zugeschlagen und bei der Trofeo Serra Tramuntana (1.1) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 27-jährige Deutsche setzte si

31.01.2025Pidcock stürmt im Grünen Trikot zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Nach einem weiteren überlegenen Auftritt hat Tom Pidcock (Q36.5) den Gesamtsieg bei der 5. AlUla Tour (2.1) vor Augen. Der 25-jährige Brite entschied die 4. Etappe über 140,9 Kilometer vo

31.01.2025Großbritannien holt mit Bäckstedt und zwei Junioren WM-Titel

(rsn) – Großbritannien hat sich für die denkbar knappe Sprintniederlage und Silber im Vorjahr revanchiert und bei der Cross-Weltmeisterschaft in Liévin im Teamwettbewerb die erste Goldmedaille ge

31.01.2025Hofer könnte für Österreich Cyclocross-Geschichte schreiben

(rsn) - Ein Österreicher als Mitfavorit beim Cyclocross, das klingt fast so als würde ein Belgier zu den heißesten Kandidaten beim Abfahrtsrennen in Kitzbühel zählen. Doch mit Valentin Hofer kann

31.01.2025Fünf der auf Mallorca verletzten Bahnfahrer wieder in Deutschland

(rsn) – Von den sechs deutschen Bahnradsportlern der Ausdauer-Nationalmannschaft, die zu Wochenbeginn im Training auf Mallorca von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurden, sind fünf inzwische

31.01.2025Das Programm der Cyclocross-Weltmeisterschaften von Liévin

(rsn) – In sieben Wettbewerben an drei Tagen werden bei den UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften (31. Januar – 2. Februar) in Liévin im Norden Frankreichs Medaillen vergeben. Den Anfang macht dabei

31.01.2025Meisen bittet zum letzten Tanz, Benz mit Medaillenchance

(rsn) – Sieben Rennen werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar - zum 2. Februar) im nordfranzösischen Liévin ausgetragen. An sechs davon werden auch deutsche Athletinnen und Athlete

31.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine